Bundesprogramm "VIELFALT TUT GUT" fördert drei neue Online-Portale gegen Rechts

Logo des Bundesprogramms "VIELFALT TUT GUT."
Logo des Bundesprogramms "VIELFALT TUT GUT."

Im Rahmen des Bundesprogramms "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" sind drei neue Online-Portale an den Start gegangen.Die Portale bieten einen Austausch mit Expertinnen und Experten zu den Themen Rechtsextremismus, Diskriminierung und Gewalt sowie umfangreiche Informationsmaterialien und Kontaktadressen für Jugendliche und Eltern, die Hilfe suchen.

Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, weist zum Start auf die Bedeutung der neuen Internet-Angebote hin: "Viele Jugendliche aber auch Eltern, die die Bedrohung spüren, haben Hemmungen sich ihrem persönlichen Umfeld anzuvertrauen und fühlen sich mit ihren Problemen allein. Es besteht ein großes Bedürfnis, sich erst einmal anonym über Beratungs- und Hilfsangebote zu informieren. Für diese Betroffenen ist das Internet die erste Adresse. Daher freue ich mich sehr, dass jetzt gleich drei Modellprojekte als professionelle Online-Beratungsangebote am Start sind."

Die neuen Portale im Einzelnen:

  • www.online-beratung-gegen-rechtsextremismus.de
    Die Beratungsseite des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie" richtet sich an alle, die sich in ihrem Umfeld mit Rechtsextremismus konfrontiert sehen und nicht tatenlos zusehen wollen, wie der Sohn oder die Tochter, der Freund oder die Freundin in die rechtsextreme Szene abgleiten. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Angehörigen genauso wie Aussteigewilligen mit Rat und Hilfe zur Verfügung. Chats bieten die Möglichkeit, sich sowohl untereinander als auch mit Expertinnen und Experten auszutauschen. Eine Datenbank mit über 240 Projekten aus ganz Deutschland vermittelt Kontakt zu regionalen und lokalen Initiativen.
  • www.komplex-rlp.de
    "komplex"steht für "Kommunikationsplattform gegen Extremismus" des Landes Rheinland-Pfalz und wendet sich an Jugendliche, Eltern und Fachkräfte, die sich mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzen müssen. In Chats können alle Fragen zum Thema anonym gestellt werden. Besucher der Website profitieren neben der Expertenhilfe auch von den Erfahrungen anderer Betroffener.
  • www.menschenrechte.jugendnetz.de
    Unter dem Motto "Menschenrechte - Deine Rechte: Vielfalt tut gut" hat die Jugendstiftung Baden-Württemberg die erste Plattform für Jugendliche aufgebaut, die speziell diese Zielgruppe altersgerecht über die Grundrechte des Menschen informiert. Internetforen bieten die Chance für einen anonymen Austausch über persönliche Probleme. Das Portal enthält zudem eine Vielzahl von Informationen für Jugendliche.

Die Förderprogramme gegen Rechtsextremismus

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert mit insgesamt 24 Millionen Euro pro Jahr Programme, die im Kampf gegen den Rechtsextremismus alle gesellschaftlichen Kräfte partnerschaftlich einbinden und vor allem Jugendliche als Zielgruppe ansprechen. Das Programm "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie", das seit dem 1. Januar 2007 läuft, soll vor allem die Zivilgesellschaft stärken und Jugendlichen Werte wie Toleranz und Demokratie vermitteln.

Das Programm "Förderung von Beratungsnetzwerken - Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus"läuft seit dem 1. Juli 2007. Der Fokus dieses Programms liegt auf der so genannten anlassbezogenen Intervention. Länder richten Beratungsnetzwerke ein, mobile Interventionsteams leisten in akut bedrohlichen Situationen mit rechtsextremem, fremdenfeindlichem oder antisemitischem Hintergrund schnelle und professionelle Beratungshilfe.