Internationales und Europa Deutsche Präsidentschaft in der Gruppe der Sieben

Logo der G7 Präsidentschaft Deutschlands im Jahr 2022
© Bundesregierung

Turnusgemäß hat Deutschland am 1. Januar 2022 den Vorsitz in der Gruppe der Sieben (G7) von Großbritannien übernommen und damit die Möglichkeit, relevante gesellschaftspolitische Themen auf die internationale Agenda zu setzen. Die Bundesregierung sieht in ihrem Programm fünf wesentliche Schwerpunktbereiche für diese Zeit vor:

  • starke Allianzen für einen nachhaltigen Planeten,
  • Weichenstellungen für wirtschaftliche Stabilität und Transformation,
  • starke Vorsorge für ein gesundes Leben,
  • nachhaltige Investitionen in eine bessere Zukunft und
  • ein gemeinsamer Einsatz für ein starkes Miteinander.

Schwerpunkte des Bundesfamilienministeriums

Das Bundesfamilienministerium verfolgt während der G7-Präsidentschaft eine ambitionierte Gleichstellungsagenda und setzt sich für eine gerechte Verteilung von Care-Arbeit und Entgeltgleichheit sowie für eine bessere Teilhabe von Frauen an Führungspositionen und für die Rechte von LSBTIQ*-Personen ein. Im Oktober wird ein eigenes Treffen der Gleichstellungsministerinnen und -minister in Berlin ausgerichtet.

Women7: Gleichstellung fördern

Unter dem Motto "Time to deliver" ("Zeit zu liefern") ist der zivilgesellschaftliche Zusammenschluss deutscher und internationaler Frauenorganisationen, die Women7 (W7), in die deutsche G7-Präsidentschaft gestartet. Zum Auftakt trafen sich rund 230 Teilnehmende aus aller Welt für den Dialogprozess, der erstmals unter der Leitung des Deutschen Frauenrates steht.

Der Deutsche Frauenrat wird im Kreis der W7 zentrale Gleichstellungsthemen adressieren. Auf dem diesjährigen W7-Gipfel entstand dazu unter anderem ein einstimmig beschlossenes W7-Kommuniqué, das die Delegierten an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben haben. Ziel ist, die Forderungen der W7 in die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten einzubringen.

Youth7: Der Jugend Gehör verschaffen

Der Youth7 (Y7) ist der zivilgesellschaftliche Jugendbeteiligungsprozess im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft. Der Prozess war im März mit einem ersten digitalen Treffen der von den G7-Staaten ausgewählten Jugenddelegierten gestartet. Sie verhandelten und arbeiteten seitdem eigenständig die Themen und politischen Forderungen aus, die für die junge Generation wichtig sind. Am Ende entstand ein einstimmig beschlossenes Y7-Kommuniqué, das die Delegierten auf dem Y7-Gipfel im Mai in Berlin an Bundeskanzler Olaf Scholz als G7-Vorsitzenden übergeben haben. Ziel ist auch hier, die Forderungen des Y7 in die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten einzubringen.

Der Dialog mit den zivilgesellschaftlichen Gruppen hat sich in den G7-Präsidentschaften der letzten Jahre etabliert.

G7-Gipfel 2022

Der G7-Gipfel findet vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau in Bayern statt. Dabei stehen zentrale Fragen der multilateralen Zusammenarbeit, des Zusammenhalts in und zwischen Gesellschaften sowie gemeinsame globale Herausforderungen im Mittelpunkt: die aktuelle Pandemie, Klimawandel, der Welthandel, aber auch Aspekte wie Gleichstellung und Demokratie.

Deutsche G7-Präsidentschaft

Die G7 ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs aus sieben Industrieländern. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA an. Außerdem ist die Europäische Union bei allen Treffen vertreten. Durch die Übernahme der Präsidentschaft obliegt Deutschland 2022 die Organisation sowie die Festlegung der Agenda des jährlichen Gipfeltreffens der G7-Staats- und Regierungschefs. Deutschland übernimmt die G7-Präsidentschaft zum siebten Mal. Abgelöst wird sie 2023 von Japan.