Fachkräfte gewinnen Mit guten Rahmenbedingungen für den Pflegeberuf begeistern

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat am 29. März gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke das Seniorenzentrum St. Elisabeth im brandenburgischen Velten besucht. Dort machte sie sich einen Eindruck von der anspruchsvollen Arbeit der Pflegekräfte. Das Seniorenzentrum der Caritas bietet verschiedenste Wohn- und Pflegeangebote für ältere Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen.

Bereits heute fehlen bundesweit Pflegefachkräfte. Darum ist es - auch im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft - eine wichtige Aufgabe der Politik, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen.

Dr. Franziska Giffey:

"Menschen zu pflegen ist ein verantwortungsvoller Beruf, der viel Wertschätzung und Anerkennung verdient. Mich beeindruckt, was die Pflegekräfte des Seniorenzentrums St. Elisabeth tagtäglich leisten. Das, was ich heute gesehen und gehört habe von Pflegerinnen und Pflegern, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ist für mich eine wichtige Grundlage, um gute Politik machen zu können."

Gruppenfoto mit Franziska Giffey und Pflegefachkräften
Dr. Fraziska Giffey im Gespräch mit Pflegefachkräften: "Menschen zu pflegen ist ein verantwortungsvoller Beruf, der viel Wertschätzung und Anerkennung verdient."© Thomas Trutschel/photothek.net

Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte:

"Die langfristige Sicherung der pflegerischen Versorgung ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir stehen. Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung und verlässlicher Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen und natürlich auch der Stärkung des Ehrenamtes."

Wichtiges Thema bei den Gesprächen war auch die Umsetzung der in der letzten Legislaturperiode auf den Weg gebrachten Reform der Pflegeberufe durch das Pflegeberufegesetz.

Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes sagte:

"Wir begrüßen, dass das Ministerium die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung und die Finanzierungsverordnung jetzt zügig auf den parlamentarischen Weg bringen will. Auszubildende und Ausbildungsstätten brauchen einen sicheren Planungsrahmen. Die Situation in der Pflege drängt. Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung ist längst überreif, sie ist die Antwort auf die Zukunft unseres Gesundheitswesens"

Dr. Franziska Giffey versprach:

"Schon wegen des akuten Fachkräftemangels muss der Beruf durch gute Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne attraktiver werden. Dafür werde ich mich einsetzen. Die Modernisierung der Ausbildung ist ein wichtiger Baustein. Wir müssen allen Menschen, die sich für den Pflegeberuf interessieren, eine fundierte und zeitgemäße Ausbildung anbieten, die den breiten beruflichen Einsatzmöglichkeiten und den Entwicklungen in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen Rechnung trägt. Dafür habe ich in der letzten Woche zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum Pflegeberufegesetz vorgelegt."

Übergreifende pflegerische Kompetenz fördern

Durch das Pflegeberufegesetz werden die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege zu einer neuen, generalistisch ausgerichteten Pflegeausbildung zusammengeführt. Der neue einheitliche Berufsabschluss ist der der "Pflegefachfrau" oder des "Pflegefachmanns". In der neuen Ausbildung soll der pflegewissenschaftliche Fortschritt berücksichtigt werden. Es wird eine übergreifende pflegerische Kompetenz für Menschen jeden Alters vermittelt. Ob in Krankenhäusern, in stationären Pflegeeinrichtungen oder in der ambulanten Pflege - Pflegefachkräfte müssen in jedem Berufsfeld zunehmend auch chronisch und mehrfach erkrankte Menschen versorgen. Etwa in Krankenhäusern kümmern sich Pflegerinnen und Pfleger beispielsweise auch um demente Patienten.

Auszubildende haben auch in Zukunft die Möglichkeit, sich für einen gesonderten Berufsabschluss in der Altenpflege oder Kinderkrankenpflege zu entscheiden. Dafür wählen sie für das letzte Ausbildungsdrittel eine entsprechende Spezialisierung.

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

Am 22. März 2018 haben das Bundesfamilien- und das Bundesgesundheitsministerium die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum Pflegeberufegesetz in die Ressorts-, Länder-, und Verbändeabstimmung gegeben und damit das Gesetzgebungsverfahren eingeleitet. Die Verordnung schafft die Voraussetzung für die generalistische Pflegeausbildung. Die neue Ausbildung startet ab dem 1. Januar 2020.

Informationen zur Altenpflegeausbildung

Weiterführende Informationen gibt es auf der Internetseite www.altenpflegeausbildung.net des Bundesfamilienministeriums und durch das "Beratungsteam Altenpflegeausbildung" des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.