Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Kues: "Zivilgesellschaft ist auf das Engagement von Migrantinnen und Migranten angewiesen"

In Berlin ist am heutigen Montag der Startschuss für das bundesweite Projekt "Migrantenorganisationen als Träger von Jugendfreiwilligendiensten" gefallen. Zunächst soll der Türkische Bund Berlin als Träger von Jugendfreiwilligendiensten, wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), qualifiziert werden. Im Verlauf des dreijährigen Projekts, an dem sich der Senat des Landes Berlin finanziell und fachlich beteiligt, sollen weitere bundesweite Migrantenorganisationen folgen. Das Projekt ist Teil der Initiative ZivilEngagement mit der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zivilgesellschaftliches Engagement anerkennen, weiterentwickeln und stärken möchte.

"Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind bisher in den Freiwilligendiensten deutlich unterrepräsentiert", sagt der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues. "Das hängt auch damit zusammen, dass die großen bundeszentralen Träger die jungen Migrantinnen und Migranten schwerer erreichen. Um sie zu gewinnen, wollen wir die Migrantenorganisationen ins Boot holen und sie selbst zu Trägern der Jugendfreiwilligendienste machen. Eine starke Zivilgesellschaft ist auf das Engagement aller, vor allem auch der Migrantinnen und Migranten angewiesen."

Im Rahmen des Projekts bekommen die beteiligten Migrantenorganisationen nicht nur Unterstützung bei der Entwicklung ihrer pädagogischen Konzepte oder bei der Gewinnung und Anleitung von Einsatzstellen. Interessierte Organisationen werden auch beraten, wie sie die Trägerzulassung bekommen können und bekommen Hilfe bei der verwaltungstechnischen Umsetzung. Das Qualifizierungsangebot richtet sich an Migrantenorganisationen, die sich interkulturell öffnen, indem sie junge Menschen unterschiedlichster Herkunft und auch deutsche Jugendliche ansprechen. Sie sollen sich außerdem zur Zusammenarbeit mit anderen Migrantenorganisationen und auch den traditionellen deutschen Trägern bereit erklären.

"Für Migrantinnen und Migranten kann bürgerschaftliches Engagement ein Brückenschlag in die Gesellschaft sein und so den Weg zur Integration ebnen", sagt der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Kues. "Dazu gehört, ihr freiwilliges Engagement zu schätzen und anzuerkennen. Wir werden gemeinsam mit den Migrantenorganisationen dazu beitragen, dass alle willkommen sind, die etwas für ihr gesellschaftliches Umfeld tun möchten."

Das Projekt "Migrantenorganisationen als Träger von Jugendfreiwilligendiensten" wird künftig von einem Beirat begleitet, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Migrantenorganisationen, der etablierten deutschen Trägerverbände sowie Experten aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung zusammensetzt. Mit dem Projekt setzt das Bundesfamilienministerium auch einen Teil der Selbstverpflichtungen der Bundesregierung im Nationalen Intergrationsplan um.

Mehr Informationen finden Sie unter www.iss-ffm.de.