Das dreijährige Inklusionsprojekt "Ich will auch heiraten" des donum vitae Bundesverbandes hat mit einer Tagung am 7. März seinen Abschluss gefunden. Das Projekt entwickelte Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Beratung und Sexualpädagogik, gefördert wurde es vom Bundesfamilienministerium.
Bei der Konferenz mit dem Titel "Zukunft inklusive" präsentierten die Beraterinnen und Berater der acht Modellberatungsstellen des Projekts sowie die wissenschaftliche Begleitung der Universität Leipzig ihre Ergebnisse: Donum vitae ermöglicht mit dem Modellprojekt und vor allem mit der neuen Online-Beratung Menschen mit Lernschwierigkeiten den Zugang zu barrierearmen Informationen über Sexualität, Verhütungswissen und Familienplanung. Denn Partnerschaft, Liebe, und Sexualität gehören zu den existenziellen Bedürfnissen eines jeden Menschen. Jede Frau und jeder Mann hat das Recht, sich in Fragen der Schwangerschaft, Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung beraten zu lassen. Das gilt selbstverständlich auch für Menschen mit Behinderungen.
Online-Beratung in Leichter Sprache
Ein Meilenstein des Projekts ist die Entwicklung des barrierearmen Zugangs für die Online-Beratung in Leichter Sprache. Das Projekt wurde durch einen Beirat begleitet und ist jetzt mit der Erstellung eines Praxisleitfadens, in den auch die Diskussionsergebnisse der Abschlusstagung mit eingeflossen sind, fertig gestellt. Im Rahmen des Projekts wurden zudem mit Mitteln der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Broschüren in Leichter Sprache zu Fragen von Liebe, Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft sowie zu rechtlicher Betreuung erstellt. Die Broschüren werden unter anderem von Einrichtungen der Behindertenhilfe, Elternverbänden und Beratungsstellen angefragt und jetzt auch in der Beratung von Flüchtlingen eingesetzt.
Donum vitae
Donum vitae ist als bundesweiter Verband mit Beratungsstellen an über 200 Orten in der allgemeinen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung tätig. Vielerorts haben die dort beschäftigten Fachkräfte bereits Erfahrungen in der Beratung von Menschen mit sogenannter geistiger und/oder körperlicher Behinderung.