Schulmüdigkeit und Schulverweigerung

Ein Teenager sitzt mit Kophörern in einem Park
Schulmüdigkeit ernst nehmen© Bildnachweis: iStock / Westend61

Schule macht nicht immer Spaß, sondern erfordert auch Anstrengung und Disziplin. Ernst zu nehmen sind jedoch Schulunlust, Schulmüdigkeit oder Schulverdrossenheit; sie sind Formen der inneren Abkehr vom Unterricht und zeigen sich in großer Lernunlust und Trotz gegenüber Lehrererwartungen. Meist führen sie zu unregelmäßigen Schulbesuchen oder sogar zu kompletter Schulverweigerung. Aus dem Fehlen bei einzelnen Stunden können so schnell Tage werden – ein Zeichen für eine längere oder vollkommene Abkopplung.

Symptome der Schulmüdigkeit können bereits früh in der Grundschule auftreten. Häufig sind der Grund Ängste vor der Schule und ihren Anforderungen oder Probleme mit Schulkameraden und Lehrern. Je früher Eltern auf diese Warnsignale reagieren, umso besser kann der Wiedereinstieg in den geregelten Schulalltag gelingen.

Eltern sollten die an ihr Kind gestellten Leistungsanforderungen überprüfen und gegebenenfalls senken. Im Gespräch mit ihren Kindern sollten sie versuchen, die Gründe für ihre Schulunlust zu ermitteln. In jedem Fall ist es ratsam, Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern aufzunehmen und sich über den jeweiligen Wissensstand auszutauschen. 

Mobbing als Grund für Schulverweigerung

Mobbing kann ein Grund für Schulunlust oder Schulverweigerung sein. Wenn ein Kind über längere Zeit den verbalen und körperlichen Angriffen durch Mitschülerinnen und Mitschüler ausgesetzt ist oder systematisch ausgeschlossen wird, sinken das Selbstvertrauen und die Lernmotivation rapide.

Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sollten wissen: Mobbing hört nie von allein auf. Wenn Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind gemobbt wird, sollten sie mit den Lehrkräften ein gemeinsames Vorgehen besprechen. In schwerwiegenden Fällen kann es auch hilfreich sein, eine schulpsychologische Beratungsstelle aufzusuchen oder die Polizei einzuschalten.

Weitere Informationen und praktische Hinweise für Eltern bietet der "Kompass Erziehung" des Familien-Wegweisers, dem Serviceportal des Bundesfamilienministeriums.