Nicht wegsehen! Gemeinsam gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus

Porträt der Bundesjugendministerin Manuela Schwesig auf ihrem Twitter-Kanal, Bildnachweis: BMFSFJ
Unter den Hashtags #dontlookaway und #meagainstcst kann die Kampagne via Twitter unterstützt werden© BMFSFJ

Zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien informieren Bundesjugendministerin Manuela Schwesig und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über die neue Internetplattform nicht-wegsehen.net. Dort haben Reisende die Möglichkeit, Verdachtsfälle von sexuellem Kindesmissbrauch zu melden. Daheimgebliebene können die Kampagne in den sozialen Netzwerken unterstützen. Auch Manuela Schwesig hat sich bereits via Twitter gegen Kinderprostitution ausgesprochen.

Zum Start der WM appellierte die Bundesjugendministerin an alle Reisenden: "Sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen ist ein schweres Verbrechen. Sehen Sie nicht weg!"

Nicht wegsehen, wenn andere Reisende die Anonymität im Urlaub ausnutzen!

Zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien sind mehr als eine halbe Millionen internationale Touristen und Geschäftsleute angereist. Die meisten Reisenden interessieren sich in erster Linie für den Fußball. Leider gibt es aber auch einige, die die Anonymität im Urlaub nutzen, um Kinder und Jugendliche sexuell zu missbrauchen.

Doch den meisten Touristen ist es nicht gleichgültig, was um sie herum im Urlaubsland geschieht. Sie wissen nur oft nicht, wohin sie sich wenden können, um diese Verbrechen zu melden.

Verdachtsfälle melden! Denn Missbrauch ist strafbar, auch im Ausland

Die Kinderrechtsorganisation ECPAT Deutschland e.V., der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und der Deutsche ReiseVerband (DRV) haben deshalb die Internetplattform www.nicht-wegsehen.net ins Leben gerufen.

Reisende haben dort die Möglichkeit, Verdachtsfälle direkt beim Bundeskriminalamt anzuzeigen oder andere Hinweise auf sexuelle Gewalt und Ausbeutung gegenüber Kindern zu melden, ganz gleich, ob sie sich im Urlaub aufhalten oder geschäftlich unterwegs sind.

Das ist wichtig, denn wenn ein Täter ein Kind im Ausland sexuell missbraucht, kann er nach deutschem Strafrecht belangt werden. "Jeder Hinweis kann dazu beitragen, die Täter besser zu verfolgen und Kinder zu schützen", betonte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig.

Don’t look away! Meldemöglichkeit auch in englischer Sprache

Mit der Website http://www.reportchildsextourism.eu/ gibt es ein entsprechendes Onlineangebot auch in englischer Sprache. Mit der Meldeadresse sollen in den nächsten Wochen insbesondere Fußballfans angesprochen werden, die nach Brasilien reisen.

Auch internationale Fußballspieler wie Kaká unterstützen die Kampagne und rufen dazu auf, Kinder gegen sexuelle Ausbeutung während der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien zu schützen.

Mitmachen! Auf Twitter, Facebook und Co.: #dontlookaway

Auch auf Facebook und Twitter können Reisende und Daheimgebliebene die Kampagne unterstützen. Unter den Hashtags #dontlookaway und #meagainstcst (me against child sex tourism – Ich gegen Kindersextourismus) können Infobeiträge geteilt, gepostet und getwittert werden.

Trilaterale Kampagne "Nicht wegesehen!"

Die deutschlandweit einheitliche Meldeadresse ist Bestandteil der trilateralen Kampagne zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus. Die Kampagne wurde vor vier Jahren durch Deutschland, Österreich und die Schweiz unter dem Motto "Nicht wegsehen!" ins Leben gerufen, um Reisende für die weltweite sexuelle Ausbeutung von  Mädchen und Jungen zu sensibilisieren. Sie wird von einem breiten Bündnis aus Politik, Tourismuswirtschaft und Nichtregierungsorganisationen getragen.