"Fortschrittsindex Vereinbarkeit" Neues Online-Tool misst Familienfreundlichkeit von Unternehmen

Drei Personen drücken auf einen Buzzer an dem steht: Erfolgsfaktor Familie, Fortschritssindex Vereinbarkeit
Inga Dransfeld-Haase, Dr. Franziska Giffey und Dr. Eric Schweitzer (von links) beim Start des neuen Online-Tools "Fortschrittsindex Vereinbarkeit"© Netzwerkbüro "Erfolgsfaktor Familie"/Sandro Jödicke

Auf dem Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie 2019" haben Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und der Präsident des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK), Dr. Eric Schweitzer, gemeinsam mit der Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM), Inga Dransfeld-Haase, am 27. September den Startschuss für den "Fortschrittsindex Vereinbarkeit" gegeben. Das neue Online-Tool unterstützt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dabei, ihre familienfreundlichen Maßnahmen zu messen, weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen.

Unternehmen familienfreundlicher machen

Ziel des Fortschrittsindex ist es, Familienfreundlichkeit in den Unternehmen konkret zu verankern. Der Index besteht aus zwei Teilen: Mit Leitlinien bekennt sich das Unternehmen zu einer innovativen und familienorientierten Unternehmenskultur. In einem zweiten Schritt können Unternehmen ihre Kultur anhand von zwölf Kennzahlen messen und sich mit Wettbewerbern vergleichen. Zu den Kennzahlen gehören unter anderem die Anzahl der Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, die Dauer der Elternzeit von Müttern und Vätern und der Anteil weiblicher Führungskräfte.

Dr. Franziska Giffey:

"Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist eine familienfreundliche Unternehmenskultur von elementarer Bedeutung, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Sie ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern wichtiger Wettbewerbs- und Standortfaktor. Viele Unternehmen bieten mittlerweile zwar Maßnahmen zur Unterstützung von Familien an, aber oft schätzen sich Arbeitgeber deutlich besser ein als ihre Beschäftigten es tun. Mit dem 'Fortschrittsindex Vereinbarkeit' unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre familienfreundliche Unternehmenskultur weiterzuentwickeln und ihr Engagement sichtbar zu machen. Denn Politik und Wirtschaft sind gemeinsam verantwortlich, eine Arbeitswelt zu gestalten, in der die Beschäftigten Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren können."

Dr. Eric Schweitzer:

"Eine familienfreundliche Unternehmenskultur macht es den kleinen und mittelständischen Unternehmen leichter, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Der 'Fortschrittsindex Vereinbarkeit' soll die Unternehmen dabei unterstützen: Er macht Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser nachvollziehbar. Zudem setzt er Anreize für die Unternehmen, sich über passende familienfreundliche Maßnahmen Gedanken zu machen - bei gleichzeitiger Berücksichtigung der betrieblichen Interessen."

Inga Dransfeld-Haase:

"Die Familienorientierung in den Unternehmen sollte endlich dem gelebten Familienbild entsprechen. Unser Ziel ist es, genau das über flexible und transparente Arbeitsstrukturen noch stärker im Bewusstsein von Management und Führungskräften zu verankern."

Markenzeichen Familienfreundlichkeit

Der "Fortschrittsindex Vereinbarkeit" wurde vom Bundesfamilienministerium in Kooperation mit dem DIHK und dem BPM entwickelt. Der Index ist ein Angebot im Rahmen des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie" des Bundesfamilienministeriums. Bestandteil des Programms ist das gleichnamige Unternehmensnetzwerk mit mehr als 7300 Mitgliedern, das 2007 vom Bundesfamilienministerium und DIHK ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, Familienfreundlichkeit zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen. Der jährliche Unternehmenstag ist das zentrale Treffen der Netzwerkmitglieder.

Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie 2019"

Auf dem Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie 2019" stand die Familienfreundlichkeit von Betrieben im Mittelpunkt. Dr. Franziska Giffey, Dr. Eric Schweitzer und der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Prof. Dr. Michael Hüther, diskutierten vor Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Bedeutung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur zur Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung.