Zahlreiche Aktionen bundesweit Internationale Wochen gegen Rassismus

Die Fassade des Bundesfamilienministeriums in Berlin mit der Aufschrift "Wir sind gegen Hass im Netz!"
"Wir sind gegen Hass im Netz!" - Die Fassade des Bundesfamilienministeriums in Berlin mit klarer Botschaft.© BMFSFJ

Am 13. März starten die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Rund um den von den Vereinten Nationen ausgerufenen "Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung" am 21. März finden deutschlandweit zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Auch viele Projekte aus dem vom Bundesfamilienministerium initiierten Bundesprogramm "Demokratie leben!" beteiligen sich.

"Prominent gegen Rassismus!"

Bereits rund 40 bekannte Persönlichkeiten helfen im Rahmen des Projekts "Prominent gegen Rassismus!" dabei, möglichst viele Menschen zu erreichen und zu motivieren, sich gegen Rassismus und Gewalt zu engagieren. An der von der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus durchgeführten Initiative beteiligt sich auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. In diesem Zusammenhang wird die Ministerin an einem Projekttag an einer Berufsschule in Rostock teilnehmen, um gemeinsam mit Auszubildenden über Diskriminierung und Rassismus zu diskutieren.

Fachtag "Aktiv werden gegen Rechtspopulismus" in Berlin

Der Verein Gesicht Zeigen! veranstaltet am 16. März den Fachtag "Aktiv werden gegen Rechtspopulismus". Im Fokus der Veranstaltung steht ein Methodenaustausch zur vorurteilssensiblen Bildung. In drei Arbeitsgruppen werden verschiedene Methoden vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Sie befassen sich mit den Themen "Strategien gegen Hass im Netz", "Argumentationstraining gegen rechte und rassistische Parolen" sowie "Was kann ich tun, um Europa zu verteidigen – Methoden aus dem Peer-Projekt 'Europa verstehen'". Die Anmeldefrist für den Fachtag ist der 13. März.

Neben dieser im Rahmen des Bundesprogramms stattfindenden Fachveranstaltung führt Gesicht Zeigen! eine Reihe weiterer Aktionen durch – unter anderem auch eine Auftaktkundgebung am 13. März vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Neuntägige Reihe mit fast 30 Veranstaltungen in Stuttgart

Das Forum der Kulturen Stuttgart organisiert anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus mit weiteren Kooperationspartnern eine neuntägige Reihe mit fast 30 Veranstaltungen. Hierbei richten beispielsweise die Neuen Deutschen Medienmacher zusammen mit der Hochschule für Medien Stuttgart und dem Büro für Antidiskriminierungsarbeit Stuttgart am 18. März unter dem Titel "Diskriminierungssensible Berichterstattung in der Migrationsgesellschaft" einen Fachtag für Medienschaffende aus.

Am 20. März hält die Stuttgarter Initiative HEIMAT den Workshop "Antimuslimische Einstellungen im (Arbeits-)Alltag" ab, der sich an Lehrerinnen und Lehrer richtet. Sie sollen hierbei für antimuslimischen Rassismus sensibilisiert und zur pädagogischen Begegnung mit dem Phänomen befähigt werden.

Ebenfalls am 20. März lädt die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts "Andrej ist anders und Selma liebt Sandra" zu einem Vortrag und anschließendem Gespräch über Lebensgeschichten von jungen Menschen mit Migrationshintergrund ein, die sich der Herausforderung gestellt haben, sich mit ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität auseinanderzusetzen.

Das Stuttgarter Team von Dialog macht Schule veranstaltet am 22. März einen Workshop für Jugendliche und Fachleute aus der Jugend- und politischen Bildungsarbeit, auf der Potenziale und Grenzen des Dialogs diskutiert werden sollen. Unter anderem soll erörtert werden, ob Dialog die Antwort auf Rassismus und Diskriminierung sein kann.

Tagung "Rechtspopulismus und Rassismus als Normalzustand?!" in Frankfurt

In Frankfurt am Main lädt die hessische Beratungsstelle "response. Für Betroffene von rechter und rassistischer Gewalt" am 24. März zur Tagung "Rechtspopulismus und Rassismus als Normalzustand?! Empowerment und Intervention durch kritische Medien und Gegenöffentlichkeit" ein. Auf der Veranstaltung kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Journalistinnen und Journalisten, politische Bildnerinnen und Bildner, Künstlerinnen und Künstler sowie zivilgesellschaftlich und politisch Aktive ins Gespräch, lernen voneinander und knüpfen Netzwerke. Die Anmeldung für die Veranstaltung ist noch bis zum 15. März möglich.

Vortrag "Elemente und Ursprünge des Antiziganismus" in Lüneburg

Auch in Lüneburg finden mit Unterstützung der dortigen Partnerschaft für Demokratie viele Veranstaltungen anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. So hält beispielsweise ein Vertreter der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten am 21. März einen Vortrag mit anschließender Diskussion unter dem Titel "Elemente und Ursprünge des Antiziganismus". Die Stiftung führt im Rahmen von "Demokratie leben!" das Projekt "Kompetent gegen Antiziganismus/Antiromaismus (KogA)" durch.

Vom 13. bis 26. März ist in Lüneburg die Ausstellung "Rechtsextremismus heute" der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt Braunschweig (ARUG) und des Zentrums Demokratische Bildung am Landespräventionsrat Niedersachsen zu sehen. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 sowie die interessierte Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei.

Internationale Wochen gegen Rassismus

Die Aktionswochen gehen auf das Massaker von Sharpeville zurück, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 während einer friedlichen Demonstration gegen die Apartheid 69 Menschen tötete und weitere 180 verletzte. Sechs Jahre später riefen die Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung aus. Seit 1994 koordiniert der Interkulturelle Rat die Initiativen und Aktivitäten rund um den 21. März in Deutschland. Die "Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus" besteht seit 2014 und unterstützt den Interkulturellen Rat bei der Durchführung.

Demokratie leben!

Mit dem Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" fördert das Bundesfamilienministerium ziviles Engagement und demokratisches Verhalten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Unterstützt werden Vereine, Projekte und Initiativen, die sich der Förderung von Demokratie und Vielfalt widmen und gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, islamistischen Extremismus und andere Formen von Demokratie- und Menschenfeindlichkeit arbeiten.