Zukunftsgespräch Getrennt lebende Eltern wollen gemeinsam erziehen

Dr. Katarina Barley spricht an einem Rednerpult
Befragung von Trennungseltern: Dr. Katarina Barley stellt erste Ergebnisse vor© BMFSFJ

Die Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley hat am 11. Juli im Rahmen des Zukunftsgesprächs "GEMEINSAM GETRENNT ERZIEHEN" erste Ergebnisse einer Befragung von Trennungseltern vorgestellt. Diese zeigen, dass sich getrennt lebende Mütter und Väter eine partnerschaftliche Erziehung der gemeinsamen Kinder wünschen.

Dr. Katarina Barley betonte:

"Moderne Familien wünschen sich Partnerschaftlichkeit. Auch die getrennten Eltern. Eine partnerschaftliche Einstellung ist eine gute Grundlage, um Kinder nach einer Trennung gemeinsam zu erziehen. Im Vordergrund muss dabei das Wohlergehen der Kinder stehen, die diesen Einschnitt im Leben zu bewältigen haben."

So wünschen sich 51 Prozent der Trennungseltern, dass die Kinder die Hälfte der Zeit beziehungsweise annähernd gleichmäßig von beiden Elternteilen betreut werden. 15 Prozent der Trennungseltern erziehen bereits gemeinsam. Unter diesen Eltern haben 93 Prozent eher gute bis sehr gute Erfahrungen mit ihrem Betreuungsmodell gemacht. Die Ergebnisse der Befragung geben ebenfalls Aufschluss darüber, wie Eltern in die gewünschte Betreuungskonstellation hineinfinden und was nötig ist, damit eine partnerschaftliche Betreuung gelingt. Durchgeführt hat die Umfrage das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums.

Familienpolitik für getrennt erziehende Eltern

Mit dem Zukunftsgespräch "GEMEINSAM GETRENNT ERZIEHEN" setzt das Bundesfamilienministerium einen Dialogprozess über die unterschiedlichen Lebenslagen und Bedürfnisse getrennter Eltern in Gang. Dabei soll es auch darum gehen, wie die Familienpolitik getrennt lebende Eltern, die bereits gemeinsam erziehen oder sich dies wünschen, besser unterstützen kann. Die Befragungsergebnisse liefern dafür den Ausgangspunkt.

Dr. Katarina Barley:

"Ich nehme es sehr ernst, dass die Mehrheit der getrennt lebenden Eltern sich nicht genügend vom Staat anerkannt fühlt. Deswegen müssen wir noch bessere Rahmenbedingungen für diese Familien schaffen."

Besserer Rechtsrahmen für Väter

Den Ergebnissen der Studie zufolge, wünschen sich vor allem Väter bessere rechtliche Bedingungen für getrennt erziehende Eltern. Der großen Mehrheit geht es dabei um finanzielle Unterstützung (68 Prozent). Viele wünschen sich auch eine stärkere steuerliche Berücksichtigung von Kosten, die Getrennterziehenden entstehen (60 Prozent). Gerade Väter wünschen sich häufig auch, dass ihr Betreuungsanteil im Unterhaltsrecht Berücksichtigung findet.

Grundlage der von Allensbach durchgeführten Studie war eine Stichprobe von April und Mai 2017 von 603 Müttern und Vätern, die repräsentativ für die Eltern mit Kindern aus früheren Partnerschaften ist. Bei den dargestellten Zahlen handelt es sich um erste vorläufige Ergebnisse. Abschließende Studienergebnisse werden bis zum Herbst erwartet.