Familienfreundlichkeit hat für Unternehmen hohen Stellenwert

Ein Vater hält sein Kind auf dem Arm, während er geschäftlich telefonieren muss. Bildquelle: iStockphoto
Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Der am 1. Dezember veröffentlichte "Europäische Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit" belegt: Familienfreundliche Personalpolitik dient in erster Linie dazu, die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber zu erhöhen. "Wenn wir in Deutschland dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken wollen, ist eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Schlüsselstrategie im Wettbewerb um die besten Köpfe", sagte Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, anlässlich der Veröffentlichung.

Die Unternehmensbefragung liefert erstmalig international vergleichbare Ergebnisse aus mehr als 5.000 europäischen Unternehmen. Mehr als acht von zehn europäischen Unternehmen betrachten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtig oder eher wichtig für sich und ihre Beschäftigten. Das zeige der Unternehmensmonitor: "Das Hauptmotiv der deutschen Unternehmen zur Einführung familienfreundlicher Angebote ist, die eigene Attraktivität für Fachkräfte zu steigern", so Dr. Hermann Kues.

Das Engagement schwedischer und britischer Unternehmen für eine familienfreundliche Arbeitswelt ist dabei besonders hoch, gefolgt vom Engagement deutscher Unternehmen. In Frankreich, Polen und Italien ist dieses Engagement der Geschäftsleitungen schwächer ausgeprägt. Eine umfangreiche Förderung berufstätiger Eltern vor, während und nach der Elternzeit findet in deutschen ebenso wie in schwedischen und britischen Unternehmen statt.

Der "Europäische Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit" wurde vom Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der Robert-Bosch-Stiftung und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln veröffentlicht und dokumentiert die Verbreitung familienfreundlicher Maßnahmen in Großbritannien, Frankreich, Polen, Italien, Schweden und Deutschland.

Familienfreundlichkeit aktiviert Arbeitskräfte

Demografisch bedingt verliert Deutschland jedes Jahr 250.000 bis 300.000 Erwerbspersonen. Diese Lücke kann nur durch einen Maßnahmen-Mix geschlossen werden. Vor allem eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei die Schlüsselstrategie, um Vorsorge gegen den Fachkräftemangel zu treffen und in- wie ausländische Arbeitskräfte zu gewinnen, zu mobilisieren und zu halten.