Fachtagung für Freiwilligendienste Elke Ferner: Freiwilligendienste eröffnen Perspektiven fürs Leben

Elke Ferner, Bildnachweis: Bundesregierung / Denzel
Elke Ferner© Denzel

Die Freiwilligendienste sind nicht nur eine Zeit, um das Richtige für sich und die Gesellschaft zu tun. Sie sind auch ein Angebot zur Orientierung für junge Menschen. Das hat Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, am 27. April, auf der Fachtagung für Freiwilligendienste des Internationalen Bundes in Erkner unterstrichen.

Denn auf junge Menschen kommen nach dem Ende ihrer Schulzeit enorme Veränderungen zu. Sie müssen sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden, müssen mehr Selbstverantwortung übernehmen, müssen gegebenfalls einen Wohnung- und Wohnortwechsel vornehmen. Wenn der Neustart nicht gleich funktioniert, bedeutet dies häufig eine längere Warteschleife und Enttäuschung.

"Freiwilligendienste eröffnen Perspektiven fürs Leben; sie sind eine Zeit der Orientierung, sie sind eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und sie sind ein Gewinn für unsere Gesellschaft", betonte Elke Ferner. "Da sich das Umfeld und die Rahmenbedingungen für die Freiwilligendienste ändern – Stichworte sind größere Vielfalt, Flexibilität, digitaler Wandel, internationale Vernetzung – , müssen sich Träger und Einsatzstellen mit ihren Angeboten darauf einstellen."

Jugendfreiwilligendienste

Von den insgesamt rund 60.000 jungen Freiwilligen leisten mehr als 53.000 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) - die Mehrzahl in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Jeweils rund 3500 Jugendliche leisten ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) und etwa die gleiche Anzahl verbringt ein freiwilliges Jahr im Ausland (IJFD). Das Bundesfamilienministerium stellt dafür jährlich über 92,6 Millionen Euro zur Verfügung. Zusammen mit den jungen Menschen im Bundesfreiwilligendienst leisten fast 10 Prozent der 18 bis 29-jährigen einen Freiwilligendienst, so die Ergebnisse des aktuellen Freiwilligensurveys.

Weiterentwicklung der Freiwilligendienste

Mit Sonderprogrammen unterstützt das Bundesfamilienministerium die Weiterentwicklung der Freiwilligendienste, etwa mit einem "FSJ-Digital": In Sachsen-Anhalt und in Rheinland-Pfalz geben junge Freiwillige ihre Medienkompetenz an ältere Menschen weiter, oder sie unterstützen gemeinnützige Einrichtungen bei digitalen Projekten und bei der Anwendung neuer Medien. Im Programm "FSJ-Tandem" machen junge Freiwillige mit und ohne Behinderung in Tandems gemeinsam ein Freiwilliges Soziales Jahr. Hier werden Ansätze erprobt, um mehr Menschen mit Behinderung einen Freiwilligendienst zu ermöglichen.

Fachtagung des Internationalen Bundes

Der Internationale Bund ist einer der großen freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit und eine große Zentralstelle im Bereich Freiwilligendienste, die für über 9000 Freiwillige ein FSJ anbietet. Die dreitägige Fachveranstaltung in Erkner ist eine Fortbildung für die pädagogischen Fachkräfte in den Freiwilligendiensten.