Elke Ferner eröffnet Evaluationstagung der Freiwilligendienste

Elke Ferner während ihrer Eröffnungsrede der Tagung auf dem Podium
Elke Ferner während ihrer Eröffnungsrede der Tagung© Bildnachweis: Herbert Jennerich/BAFzA

Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Elke Ferner, hat am 8. Dezember die Abschlusstagung zum Thema "Lebenserfahrung Freiwilligendienst - Ergebnisse der gemeinsamen Evaluation von Bundesfreiwilligendienst und Jugendfreiwilligendiensten" eröffnet.

Vorgestellt wurden Ergebnisse einer Evaluation vom Institut INBAS-Sozialforschung und vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik. Die seit Herbst 2012 laufende Studie befasste sich mit den Wirkungen und Rahmenbedingungen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD).

Positive Bilanz

"Die Freiwilligen sind an ihren verschiedenen Einsatzorten mit ihrem Dienst sehr zufrieden", freute sich Elke Ferner. "Ihre eigene Tätigkeit bewerteten fast 90 Prozent der befragten Freiwilligen gut, mehr als die Hälfte davon sogar sehr gut. Und ebenfalls 90 Prozent empfehlen die Teilnahme an einem Freiwilligendienst weiter - das ist ein gutes Zeichen!", fasste Elke Ferner die zentralen Studienergebnisse zusammen.

Über 8000 Freiwillige wurden in einer Erstbefragung zu Beginn ihres Dienstes zu ihren Motiven und Erwartungen befragt. In zwei weiteren Befragungen zum Ende des Dienstes und anderthalb Jahre danach wurden Erfahrungen und mögliche Einflüsse des Dienstes zum Beispiel auf Kompetenzen, persönliche Einstellungen oder die Berufswahl erhoben. Zudem wurden auch rund 4000 Einsatzstellen sowie Träger und Zentralstellen befragt; qualitative Elemente ergänzten die umfassende Untersuchung.

FSJ und FÖJ beliebt wie noch nie

Die Jugendfreiwilligendienstformate FSJ und FÖJ erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Die Anzahl der Freiwilligen ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. "51 Jahre nach dem Start des FSJ sind gerade die Jugendfreiwilligendienste eine Erfolgsstory und Hauptsäule in der Engagementlandschaft. Es spricht für die Ausrichtung dieser Formate und die hervorragende pädagogische Begleitung, dass die Nachfrage weiter steigt", sagte Elke Ferner.

Zahlen zu Teilnehmenden in den Freiwilligendiensten

Knapp 100.000 Freiwillige engagieren sich laufend in den untersuchten Freiwilligendiensten: In den Jugendfreiwilligendiensten wurde im letzten Förderjahrgang 2014/2015 die pädagogische Begleitung von über 53.000 jungen Freiwilligen im FSJ und rund 2800 Freiwilligen im FÖJ gefördert. Aktuell gibt es knapp 42.000 Freiwillige im BFD. Insgesamt stellt der Bund neben den schon bestehenden BFD-Plätzen künftig bis zu 10.000 neue Plätze mit Flüchtlingsbezug zur Verfügung: Das Sonderprogramm "BFD mit Flüchtlingsbezug" will das Engagement für Flüchtlinge genauso wie das Engagement von Flüchtlingen selbst unterstützen.

Über 27-Jährige gezielt begleiten

Zur Gruppe der über 27-jährigen Freiwilligen, die sich seit der Einführung des altersoffenen BFD erstmals auch in einem geregelten Freiwilligendienst engagieren kann, erklärte Elke Ferner: "Es ist toll, dass sich so viele Menschen dieser Altersgruppe in einem Freiwilligendienst engagieren. Die Ergebnisse der Evaluation machen aber noch einmal mehr deutlich, dass ihre oft andere Lebenssituation in der praktischen Umsetzung des Dienstes und der pädagogischen Begleitung noch stärker beachtet werden muss."

Freiwilligendienste stärken und weiterentwickeln

Insgesamt spricht sich die Untersuchung für eine gleichwertige Weiterentwicklung und Stärkung von FSJ, FÖJ und BFD aus, um der Pluralität und Vielfalt in den Freiwilligendiensten gerecht zu werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler raten dazu, eine stärkere öffentliche Präsenz der Freiwilligendienste und somit ihre Wertschätzung im Kontext von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement zu fördern.

Der Evaluationsbericht kann als nicht-barrierefreies PDF heruntergeladen oder als Print-Publikation bestellt werden.