Sommerreise der Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley trifft das Jenaer Bündnis für Familie

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In Jena stellte Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley eine Studie zu familienfreundlicher Unternehmenskultur vor © Thomas Ima/photothek.net

Anlässlich ihrer Sommertour tauschte sich Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley am 29. August mit den Akteurinnen und Akteuren des Lokalen Bündnisses für Familie in Jena aus. Bereits seit über zehn Jahren setzt sich das Bündnis, in welchem auch viele ortsansässige Unternehmen mitarbeiten, für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien ein.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand unter anderem die hohe Zahl der männlichen Elterngeldbezieher in Jena. Mit 57,8 Prozent hat die Stadt die höchste Väterbeteiligung beim Elterngeld in Deutschland.

Studie "Familienfreundliche Unternehmenskultur"

Beim Besuch in Jena stellte die Bundesfamilienministerin außerdem die aktuell erschienene Studie "Familienfreundliche Unternehmenskultur - der entscheidende Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf" vor. Die Studie zeigt: Arbeitgeber und Beschäftigte nehmen die Familienfreundlichkeit der Unternehmen sehr unterschiedlich wahr. Unternehmen sehen sich insgesamt und in einzelnen Aspekten deutlich positiver als Beschäftigte.

So denken 44 Prozent der Arbeitgeber, ihre Unternehmenskultur sei sehr familienfreundlich - fast doppelt so viele wie Beschäftigte (24 Prozent). Während nur 19 Prozent der Beschäftigten der Meinung sind, dass individuelle familiäre Bedürfnisse bei der Termingestaltung berücksichtigt werden, denken dies fast 60 Prozent der Arbeitgeber. Zudem sind 88 Prozent der Arbeitgeber der Ansicht, die Unternehmensleitung nehme die Thematik wichtig oder sehr wichtig. Diese Ansicht teilen nur knapp 60 Prozent der Beschäftigten.

Familienfreundlichkeit als Wettbewerbsvorteil

Mit der Studie wird auf Basis einer repräsentativen Befragung von Arbeitgebern und Beschäftigten der Zusammenhang zwischen dem Grad der Familienfreundlichkeit der Unternehmenskultur und einer tatsächlich gelebten Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum ersten Mal detailliert nachgewiesen. Zwar hat die Familienfreundlichkeit der Unternehmen in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen – die Studie zeigt jedoch, dass Vielfalt und das Angebot von Maßnahmen nicht ausreichen. Sie können im betrieblichen Alltag nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn die Inanspruchnahme breit akzeptiert ist und keine negativen Konsequenzen drohen - also die Familienfreundlichkeit in der Unternehmenskultur verankert und tatsächlich gelebt wird.

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley betonte die ökonomische Relevanz einer familienfreundlichen Unternehmenskultur:

"Wir brauchen in den Unternehmen in Deutschland einen Kulturwandel: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss selbstverständlich werden! Dazu gehören auch Angebote für Väter, vollzeitnahe Teilzeitangebote und Führungskräfte, die auf die Bedarfe der Beschäftigten eingehen - nicht auf dem Papier, sondern im Unternehmensalltag. Das lohnt sich: Wenn Unternehmen ihren Beschäftigten familienfreundliche Arbeitsbedingungen bieten, können sie und der gesamte Wirtschaftsstandort Deutschland davon profitieren: Väter sind bei der Arbeit und in ihrem Familienleben zufriedener, Mütter können früher wieder in den Beruf einsteigen und mit mehr Stunden arbeiten und es werden mehr Kinder geboren."

Die Studie ist im Rahmen des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie" erschienen, mit dem sich das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft (BDA, DIHK, ZDH) und dem DGB für eine familienfreundliche Arbeitswelt einsetzt.

Dr. Katarina Barley auf Sommerreise

Der Besuch beim Jenaer Bündnis für Familie fand anlässlich der Sommertour von Dr. Katarina Barley statt. Vom 28. bis 31. August besucht die Bundesfamilienministerin Einrichtungen und Initiativen in ganz Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer Reise steht der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern und Akteuren vor Ort.