Dossier "Familien mit Migrationshintergrund" veröffentlicht

Kristina Schröder in einer Gesprächssituation in ihrem Büro. Bild: BMFSFJ/L. Chaperon
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder

Über die Lebenssituation von Familien mit Migrationshintergrund war bislang wenig bekannt. Das Bundesfamilienministerium hat zu diesem Thema nun das Dossier "Familien mit Migrationshintergrund" veröffentlicht. "Das Dossier belegt, wie wichtig insbesondere die Erwerbsarbeit für eine gelungene Integration ist", erklärte Familienministerin Kristina Schröder.

"In der Familie gelingt Integration nachweisbar am besten", so die Bundesfamilienministerin weiter. "Wir müssen deshalb in der Integrationspolitik die ganze Familie in den Fokus rücken. Entscheidend ist, dass gerade auch Migrantinnen berufstätig sind, denn so tragen sie zum Familieneinkommen bei und profitieren selbst – und damit auch ihre Kinder – von neuen sozialen Kontakten."

Die Daten belegen eine hohe Motivation der Frauen, arbeiten zu gehen. Doch während etwa zwei Drittel der Familien mit Migrationshintergrund gut auf dem Arbeitsmarkt integriert sind, benötigen etwa ein Drittel der Mütter mit Migrationshintergrund intensive Unterstützung. "Die Chance für diese Frauen, einen Beruf zu erlernen und ihn später auch auszuüben, darf nicht an mangelnder Unterstützung oder an innerfamiliären Hürden scheitern", betonte Familienministerin Kristina Schröder.

Grundlage des Dossiers "Familien mit Migrationshintergrund" sind Daten aus dem Mikrozensus 2009 und aus dem Panel "Arbeitsmarkt und soziale Sicherung" des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Es ist die erste Veröffentlichung der Geschäftsstelle des Zukunftsrats Familie des Bundesfamilienministeriums. Neben der Lebens- und Einkommenssituation untersucht das Dossier auch die Bereiche Bildung?und Erwerbsarbeit. Ein Schwerpunkt liegt auf?der Integration der Mütter in den Arbeitsmarkt.?

Praxisprojekte für bessere Erwerbsintegration

Die Daten des Dossiers bilden die Grundlage für Praxisprojekte zur besseren Erwerbsintegration von Müttern mit Migrationshintergrund. In 4.000 Schwerpunkt-Kindertagesstätten "Sprache und Integration" wird es ab dem kommenden Jahr zusätzliche Sprachförderung für die Jüngsten geben. Zugleich wird die Familienministerin Anfang nächsten Jahres das Bundesprogramm "Elternchance ist Kinderchance" starten, in dem speziell geschulte Elternbegleiter die Familien in Bildungsfragen beraten: "Wir müssen das Bildungsstreben und den Aufstiegswillen der Eltern unterstützen. Nicht nur aus sozialen Gründen – schon vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels können wir es uns gar nicht leisten, auf dieses Potential zu verzichten", so Kristina Schröder.