Aktuelle Meldungen

Jahresbericht von jugendschutz.net Kinder und Jugendliche im digitalen Raum besser schützen

Karin Prien bei einer Pressekonferenz zum Thema Jugendschutz im Internet
Karin Prien betont die Wichtigkeit von Kinder-und Jugendschutz im Internet © Dominik Butzmann/BMBFSFJ/photothek.de

Im Jahr 2024 dokumentierte jugendschutz.net 17.630 Verstöße gegen den Jugendmedienschutz. Bei über 9700 Fällen wies jugendschutz.net Anbieter zu Selbstkontrollen auf Verstöße hin und forderte schnelle Beseitigung. Mit großem Erfolg: In 99 Prozent reagierten die Dienste mit Löschung oder Sperrung der Inhalte. In besonders gravierenden Fällen, wie zum Beispiel sexualisierter Gewalt, schaltete die Organisation Strafverfolgungsbehörden ein. Aufsichtsfälle wurden an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) übermittelt.

Bundesjugendministerin Karin Prien: "Unsere Kinder bewegen sich täglich in einer digitalen Welt, in der sie auf Vieles treffen. Wie auf einem riesigen Marktplatz, auf dem tausende Stimmen durcheinanderrufen - manche freundlich, viele aber auch manipulativ, verletzend oder gefährlich. Cybermobbing, sexualisierte Ansprache oder extremistisches Gedankengut - das überfordert junge Menschen. Als Mutter bewegt mich das zutiefst. Und als Politikerin sage ich klar: Wir dürfen unsere Kinder mit diesen Gefahren nicht alleine lassen. Deshalb müssen wir gemeinsam handeln: Die Plattformen müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen konsequent durchgesetzt werden. Aber technische Schutzmaßnahmen sind nicht alles. Kinder brauchen informierte Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte. Sie werden stark durch Medienkompetenz in der Schule und durch ihre Eltern, die nicht wegschauen und Vorbilder sind. Sie sind die ersten digitalen Wegbegleiter ihrer Kinder."

Stefan Glaser, Leiter von jugendschutz.net: "Social Media sind weiterhin Einfallstore für sexuelle Belästigung, Gewalt und Extremismus. Besonders alarmierend ist die verstärkte Ansprache junger Menschen durch extremistische Gruppen, auch im Gaming-Bereich. Rechtsextreme und Islamisten ködern auf TikTok, Instagram und Co. mit hippen Auftritten und Themen, die nah an der Lebenswelt junger Menschen sind. Über Discord erreichen sie spielaffine Jugendliche und führen sie an extremistisches Gedankengut heran. Gleichzeitig verschärfen technische Innovationen auf dem Feld der KI bestehende Risiken. Es ist leider inzwischen kinderleicht, Alltagsfotos in Nacktbilder zu verwandeln. Deepnudes werden dann genutzt, um zu mobben oder zu erpressen - eine perfide Dimension der digitalen Gewalt. Zwar zeigen die Recherchen von jugendschutz.net, dass Betreiber punktuell ihre Schutzkonzepte verbessern. Letztlich können altersdifferenzierte Maßnahmen jedoch nur wirken, wenn auch das Alter der User überprüft wird."

Jugendschutzverstöße erfolgreich beseitigen

Der Jahresbericht von jugendschutz.net zeigt, dass der erfolgreichen Beseitigung von Jugendschutzverstößen strukturelle Mängel in den Vorsorgemaßnahmen vieler digitaler Dienste gegenüberstehen. Zentrales Problem bleibt die fehlende Altersprüfung, ohne die Kinder und Jugendliche auf beliebten Plattformen kaum geschützt sind - etwa vor extremistischer Einflussnahme oder sexuellen Grenzverletzungen.

Hinzu kommt der wachsende Einfluss generativer Künstlicher Intelligenz, die die Verbreitung problematischer Inhalte zusätzlich befeuert. Hier liegt der Fokus der Anbieter auf Innovation. Sicherheit für junge Nutzerinnen und Nutzer hat dabei keine Priorität.

Über jugendschutz.net

jugendschutz.net fungiert als das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund, Ländern und Landesmedienanstalten für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die Stelle recherchiert Gefahren und Risiken in jugendaffinen Diensten. Sie bewirkt, dass Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen beseitigt und Angebote so gestaltet werden, dass Kinder und Jugendliche sie unbeschwert nutzen können.  

DieJugendministerien der Länder haben jugendschutz.net 1997 gegründet. Die Aufgaben wurden 2003 im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) festgelegt. Die Stelle ist seither an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angebunden. 2021 hat der Bund jugendschutz.net als gemeinsamem Kompetenzzentrum im Jugendschutzgesetz (JuSchG) ebenfalls eine gesetzliche Aufgabe zugewiesen.

jugendschutz.net wird finanziert von den Obersten Landesjugendbehörden, den Landesmedienanstalten und gefördert vom Bundesjugendministerium sowie der Europäischen Union.

jugenschutz.net nimmt über seine Online-Beschwerdestelle Hinweise auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz entgegen. 

 

Fachtagung Demokratiebildung an Schulen stärken

Gruppenbild mit Bildungsministerin Karin Prien bei der Fachtagung zur Demokratiebildung
Karin Prien eröffnete die Fachtagung zur Demokratiebildung unter dem Motto "Demokratie stärken: Warum es auf die Schulen ankommt" © Oliver Kleinschmidt

Bei der Fachtagung "Demokratie stärken: Warum es auf die Schulen ankommt" sprach Bundesbildungs- und -jugendministerin Karin Prien am 20. Mai in Berlin mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis über die Notwendigkeit und Chancen der Weiterentwicklung der Demokratiebildung an Schulen.

Im Fokus der Fachtagung standen die Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz "Demokratiebildung als Auftrag der Schule" sowie der Bericht der Hertie-Kommission "Demokratie und Bildung". In beiden Berichten wird eine Stärkung der Demokratiebildung an Schulen gefordert und hierzu konkrete Empfehlungen formuliert.

In ihrer Rede zur Eröffnung der Fachtagung betonte Karin Prien die Bedeutung der Demokratiebildung ab dem frühen Kindesalter entlang der Bildungskette und insbesondere auch in Schulen. Sie hob den Stellenwert des politischen und historischen Fachunterrichts hervor und unterstrich zugleich die Relevanz von Demokratiebildung als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in allen Schulfächern. Zudem sei die Förderung einer demokratischen Schulkultur entscheidend.

Karin Prien: "Wir alle müssen Demokratie lernen, leben, mitgestalten und schützen - auch in der Schule. Es beginnt bei den Lehrerinnen und Lehrern, die eine sichere Umgebung schaffen, in der alle Kinder sich trauen, ihre Meinung zu sagen. Demokratiefeindlichen Äußerungen und Handlungen müssen alle deutlich widersprechen, nicht nur die besonders Mutigen, damit Extremismus, Antisemitismus und Rassismus keine Chance haben. Damit das gelingt, müssen Schulleitungen Strukturen schaffen, die eine gute Demokratiebildung ermöglichen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen."

Demokratie- und Medienbildung auch digital denken

Die Bundesbildungs- und -jugendministerin wies zudem auf die besondere Bedeutung digitaler Kompetenzen und Teilhabe hin. Demokratie- und Medienbildung müsse immer auch den digitalen Raum als zentralen Sozialisationsort von Jugendlichen mitdenken. Darüber hinaus regte sie an, die außerschulische politische Kinder- und Jugendbildung nicht nur als Ergänzung, sondern als Möglichkeit für gezielte Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Akteuren stärker in den Blick zu nehmen.

Das Bundesbildungs- und -jugendministerium fördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" Projekte zur Stärkung der Demokratie- und Medienbildung, auch an Schulen, zum Beispiel durch die Kooperationsverbünde "Demokratiebildung im Kindesalter" und "Digitale Demokratie". Darüber hinaus werden Demokratiebildung und politische Bildung im Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert, beispielsweise im Bundesprogramm "Respekt Coaches".

"Nachbarschaft mit Herz und Hand" Karin Prien startet bundesweite Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser

Bundesministerin Karin Prien mit Sarah Wiener und zwei weiteren menschen vor der Eingangstür eines Mehrgenerationenhauses
Bundesfamilienministerin Karin Prien eröffnet deutschlandweite Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser bei gemeinsamer Kochaktion mit Köchin Sarah Wiener © BMBFSFJ

Mit einer besonderen Auftaktveranstaltung hat Bundesfamilienministerin Karin Prien am 19. Mai die deutschlandweiten Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser eröffnet. Unter dem Motto "Nachbarschaft mit Herz und Hand" laden viele der rund 530 Mehrgenerationenhäuser noch bis zum 1. Juni dazu ein, generationenübergreifende Begegnungen zu erleben und die Vielfalt unserer Gesellschaft zu feiern. 

Karin Prien: "Mehrgenerationenhäuser stehen für offene Türen, Herzlichkeit und ein starkes Miteinander - unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Sie sind Orte, an denen Menschen füreinander da sind, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam anpacken. Mit ihren Angeboten fördern sie beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, machen Bürgerinnen und Bürger digital fit und helfen dabei, Einsamkeit zu überwinden und zu vermeiden. Gerade in Zeiten wie diesen ist ihr Beitrag für die Gesellschaft wichtiger denn je, und ich bin dankbar für ihr Engagement. Mit den Aktionstagen 2025 setzen wir ein starkes Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft."

Kochaktion bringt Menschen zusammen

Die Auftaktveranstaltung fand im Mehrgenerationenhaus Phoenix in Berlin-Zehlendorf statt. Im Mittelpunkt stand eine gemeinsame Kochaktion, die von der Köchin Sarah Wiener begleitet wurde. Die geladenen Gäste hatten die Möglichkeit, unter Anleitung von Sarah Wiener ein Gericht zuzubereiten. Dabei kamen Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Lebenswelten zusammen, um nicht nur kulinarische Erfahrungen auszutauschen, sondern auch persönliche Geschichten zu teilen.

Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander"

Das Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" fördert seit 2021 rund 530 Mehrgenerationenhäuser deutschlandweit über einen Zeitraum von acht Jahren. Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Füreinander in der Kommune. Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen offen - unabhängig von Alter oder Herkunft. 

Als Fachprogramm im Gesamtdeutschen Fördersystem zielt das Bundesprogramm darauf ab, mithilfe der Mehrgenerationenhäuser gute Entwicklungschancen und faire Teilhabemöglichkeiten für alle in Deutschland lebenden Menschen zu schaffen und somit gleichwertige und bessere Lebensverhältnisse in allen Gebieten Deutschlands zu erreichen.   

Investitionsprogramm Ganztagsausbau Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf zur verlängerten Ganztagsinvestition

Kinder beim Tauziehen
© Fotolia/Robert Kneschke

Das Kabinett hat am 19. Mai den Gesetzentwurf zur Fristverlängerung im Investitionsprogramm Ganztagsausbau verabschiedet. Damit sendet die Bundesregierung ein wichtiges Signal in die Länder und Kommunen und an die Eltern in ganz Deutschland. 

Mit der Verlängerung des Investitionsprogramms um zwei Jahre können Maßnahmen bis Ende 2029 abgeschlossen werden. Der Bund greift damit Bitten aus Ländern und Kommunen auf, mehr Planungssicherheit für den weiteren flächendeckenden Ausbau ganztägiger Grundschulbetreuung zu schaffen.

Bundesfamilienministerin Karin Prien: "Gute Ganztagsbetreuung gelingt nur mit Verlässlichkeit und realistischem Blick auf die Herausforderungen vor Ort. Deshalb ist es richtig, dass wir den Ländern und Kommunen die Möglichkeit geben, diese Angebote weiter auszubauen - denn Planungsverfahren dauern, oft fehlen Fachkräfte oder Lieferengpässe bremsen Vorhaben vor Ort. Länder und Kommunen haben in den letzten Jahren bereits viel geleistet und ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote stark ausgebaut. Die Bundesmittel von 3,5 Milliarden Euro stehen nun bis 2029 bereit - das schafft verlässliche Planungsgrundlagen. So kann weiter an guten und erreichbaren Angeboten für jedes Grundschulkind gearbeitet werden. Unser Ziel ist klar: mehr Qualität, mehr Plätze und echte Unterstützung für mehr Bildungsgerechtigkeit. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass wir als Bundesregierung so schnell zu einem Gesetzentwurf gekommen sind, der die ausdrücklichen Wünsche von Ländern und Kommunen umsetzt. Dies soll auch ein Zeichen der neuen und besseren föderalen Zusammenarbeit sein."

Verlängerung schafft Planungssicherheit 

Ziel des Investitionsprogramms ist es, gemeinsam mit den Ländern die Voraussetzungen für den stufenweise ab dem Schuljahr 2026/27 greifenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter zu schaffen. Im Schuljahr 2029/30 tritt der Rechtsanspruch vollständig für alle Schulkinder der Klassen eins bis vier in Kraft.

Die nun vorgesehene Verlängerung soll den Ländern und Kommunen die Möglichkeit geben, begonnene und geplante Maßnahmen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen zu realisieren. Dabei bleibt das Ziel klar: gute Bildungsübergänge und bessere Chancen möglichst aller Kinder auf eine gute Zukunft und auf sozialen Aufstieg.

Die Fristverlängerung ist Teil der Vereinbarungen des Koalitionsvertrags und unterstreicht den politischen Willen, den Ausbau der Ganztagsbetreuung verlässlich umzusetzen.

10 Jahre "Engagierte Stadt" Gemeinsam für lebendige Stadtgesellschaften

Zwei Personen sitzen auf Stühlen nebeneinander und lachen
In der Lutherstadt Wittenberg feierten die Programmpartnerinnen und -partner das Jubiläum des Netzwerkprogramms "Engagierte Stadt" mit verschiedenen Formaten © Constanze Flamme

Am 15. und 16. Mai feierte das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt" sein zehnjähriges Bestehen mit 112 Programmpartnerinnen und Programmpartnern im Rahmen eines Netzwerktreffens in Lutherstadt Wittenberg. 

In ihrem Videogrußwort hob Bundesfamilienministerin Karin Prien die engagierte Arbeit der Programmpartner hervor.

Karin Prien: "Es ist mir eine große Freude, dem Netzwerk Engagierte Stadt zum 10-jährigen Jubiläum zu gratulieren! Das Netzwerk hat viele Menschen motiviert sich ehrenamtlich zu engagieren. Heute sind 112 Städte darin aktiv - das ist ein großer Erfolg! Es zeigt, wie wichtig das Ehrenamt ist. Demokratie lebt davon, dass alle mitmachen. Indem Menschen ehrenamtlich aktiv sind, setzen sie sich für eine starke Gesellschaft ein und erfahren dabei, dass sie selbst etwas bewirken können."

Stadtgesellschaften lebendig gestalten

Im Programm "Engagierte Stadt" wirken Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen. Sie eint das Ziel, Engagement zu fördern und Stadtgesellschaften zukunftsfähig, solidarisch und lebendig zu gestalten.

Ob Bürgerwerkstätten, lokale Engagementstrategien oder innovative Formen der Mitbestimmung - die Engagierten Städte machen Teilhabe konkret erlebbar. Dabei setzen sie auf sektorübergreifende Kooperationen und geben den Menschen vor Ort echte Gestaltungsfreiheit. 

Herausforderungen gemeinsam angehen

Im Rahmen des Netzwerkprogramms entstehen bedarfsorientierte neue Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen. Indem die Akteurinnen und Akteure im lokalen Netzwerk der Engagierten Stadt ihr Handeln abstimmen, bündeln sie Kräfte, stimmen ihre Angebote aufeinander ab und verzahnen Handlungsfelder wirksam miteinander. Durch diese sektorübergreifenden Kooperationen entstehen nachhaltige Strukturen für bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt des Netzwerkprogramms steht die Überzeugung, dass Engagement ein zentraler Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. 

 

Das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt"

Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt" den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Es sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partnerinnen und Partnern bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt.

Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesfamilienministerium, die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt angehören. Weitere Partnerinnen und Partner sind die Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, die Breuninger Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag die Metropolregion Rhein-Neckar sowie die Offensive Mittelstand

18. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag Kinder- und Jugendhilfetag setzt klares Zeichen für die Demokratie

Karin Prien auf dem Podium beim Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Leipzig
Karin Prien betonte die Bedeutung der Jugendhilfe für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt © Stefan Walter/AGJ

Unter dem Motto "Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!" hat Bundesjugendministerin Karin Prien am 13. Mai den 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in der Leipziger Messe mit eröffnet. Gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, der Sächsischen Staatsministerin für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, der Leipziger Bürgermeisterin und Beigeordneten für Jugend, Schule und Demokratie, Vicki Felthaus, und der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ, Prof. Dr. Karin Böllert, begrüßte sie die Teilnehmenden.

Im Anschluss an die feierliche Eröffnung besuchte Karin Prien die Fachmesse und kam an Ständen von Initiativen, Trägern und Verbänden ins Gespräch mit den Ausstellerinnen und Ausstellern. 

Karin Prien: "Ein gutes Leben beginnt wie ein Hausbau - mit einem stabilen Fundament. Die Kinder- und Jugendhilfe ist unverzichtbar, wenn dieses Fundament gelegt wird: mit starken Schultern, offenen Ohren und unermüdlichem Einsatz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Ich danke allen, die mit Herz, Geduld und Mut junge Menschen unterstützen und sich für ihre Rechte stark machen. Und ich freue mich auf einen Kinder- und Jugendhilfetag, der die Rolle der Jugendhilfe in unserer Demokratie in den Mittelpunkt rückt und viele Stimmen aus der Praxis zu Wort kommen lässt. Als Bundesjugendministerin will ich die gesamte Bildungskette stärken und der Kinder- und Jugendhilfe eine verlässliche Partnerin sein."

Bundesjugendministerium präsentiert sich beim 18. DJHT

Das Bundesjugendministerium ist an verschiedenen Veranstaltungen am Kongressprogramm beteiligt und bietet auch eigene Fachforen an. Dabei geht es um politische Jugendbildung, um eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe, um Partizipation von Kindern im KiTa-Alltag und um die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern. 

Auf dem Messestand des Hauses können sich die Besucherinnen und Besucher umfassend über die Themen des Bundesjugendministeriums informieren. Darüber hinaus können sie ihr Wissen in einem kleinen Quiz testen und eine Foto-Erinnerung mitnehmen. 

Eine eigene Themeninsel ist dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) gewidmet. Seit 75 Jahren unterstützt der KJP wichtige Projekte in der Kinder- und Jugendhilfe und fördert die Teilhabe junger Menschen in der Gesellschaft. Sei es außerschulische Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Kindertagespflege, Hilfen für Familien oder internationale Jugendarbeit - Ziel des KJP ist es, dass junge Menschen selbstbewusst und aktiv werden und die Gesellschaft von morgen mitgestalten. 

Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT)

Der DJHT wird alle vier Jahre durch die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ veranstaltet. Er richtet sich insbesondere an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch an Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Zuwendungsgeber für den 18. DJHT sind der Bund, die Stadt Leipzig und der Freistaat Sachsen.

70 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch Geschichte, Gegenwart und Zukunft deutsch-israelischer Beziehungen

Gruppenbild der Teilnehmenden des Jugendkongresses
Beim interaktiven Jugendkongress in Berlin kamen rund 100 junge Teilnehmende aus Deutschland und Israel zusammen © Felix Zahn/photothek.de

Bundesjugendministerin Karin Prien hat sich auf der Abschlussveranstaltung des deutsch-israelischen Jugendkongresses in Berlin am 12. Mai bei den rund 100 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Israel und Deutschland für ihre Impulse bedankt.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des deutsch-israelischen Jugendaustauschs hatten das Bundesjugendministerium, das Koordinierungszentrum ConAct und die Israel Youth Exchange Authority vom 9. bis zum 12. Mai zu einem interaktiven Jugendkongress eingeladen. Jeweils 50 junge Erwachsene aus Deutschland und Israel bearbeiteten in Kreativworkshops Geschichte, Gegenwart und Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen. Ihre Ergebnisse präsentierten sie bei der Abschlussveranstaltung mit Karin Prien auch dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog und dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Karin Prien: "Junge Menschen sind als Brückenbauer unschätzbar wichtig: Sie entscheiden heute, welchen Weg die deutsch-israelischen Beziehungen in Zukunft nehmen werden. In 70 Jahren Jugendaustausch haben sich über 700.000 junge Frauen und Männer aus beiden Ländern kennengelernt, Freundschaften geschlossen; oft für ein ganzes Leben. Nach dem Völkermord an den Juden Europas vor 80 Jahren ist der rege Jugendkontakt zwischen Deutschland und Israel beachtlich. 70 Jahre Jugendaustausch - dieses wunderbare Jubiläum fällt in eine herausfordernde Zeit. Und gerade in dieser Zeit ist es von großem Wert, dass wir mit den Jugendprogrammen Räume für Austausch und Dialog fest etabliert haben. Diese Bande, die während der vergangenen Jahrzehnte geknüpft wurden, sind ein Schatz. Und alles andere als selbstverständlich. Wir brauchen diese Freundschaften, wir brauchen den Austausch, auch den kritischen Austausch, über gemeinsame Werte, über das, was Demokratien ausmacht." 

Austausch wird vom Bundesjugendministerium gefördert

Bereits seit den 1950er-Jahren gibt es Begegnungsprogramme zwischen jungen Menschen aus Deutschland und Israel. Mehr als 700.000 junge Menschen sind in dieser Zeit über die entsprechenden Programme in das eine oder das andere Land gereist. Jährlich nehmen durchschnittlich 7000 Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten an den vom Bundesjugendministerium geförderten Austauschprogrammen mit Israel teil.

Tag der Kinderbetreuung Karin Prien dankt Fachkräften in Kitas und in der Kindertagespflege

Gruppenbild mit Karin Prien
Karin Prien zu Besuch in der Kita Menschenskinder in Berlin © Felix Zahn/photothek

Am 12. Mai ist Tag der Kinderbetreuung: Aus diesem Anlass hat Bundesbildungs- und Bundesfamilienministerin Karin Prien die Kita Menschenskinder in Berlin besucht und sich einen Eindruck von der ausgezeichneten pädagogischen Praxis gemacht. Die Kita belegte den 2. Platz beim Deutschen Kita-Preis 2018. 

Bundesbildungs- und Bundesfamilienministerin Karin Prien: "Heute ist der Tag der Kinderbetreuung, ein guter Anlass, um allen Fachkräften in Kitas und in der Kindertagespflege Danke zu sagen für ihre unschätzbar wichtige Arbeit. Ich konnte mich heute mit den Kindern und Mitarbeitenden der Kita Menschenskinder austauschen und habe viele Impulse bekommen, wie wir Kindern gute Startchancen bieten können. Denn das ist eine meiner wichtigsten Aufgaben als Bildungs- und Familienministerin. Mit guter frühkindlicher Bildung werden die Weichen gestellt. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, die KiTa-Qualität weiter zu verbessern.“ 

Bund fördert KiTa-Qualität

Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz unterstützt der Bund die Länder in 2025 und 2026 mit insgesamt vier Milliarden Euro bei der Qualitätsentwicklung. Damit soll die Qualität in der Kindertagesbetreuung weiter angeglichen und ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards vorbereitet werden. Der Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode sieht vor, das KiTa-Qualitätsgesetz durch ein Qualitätsentwicklungsgesetz abzulösen.

Der Tag der Kinderbetreuung

Der Tag der Kinderbetreuung wurde 2012 ins Leben gerufen und findet immer am Montag nach dem Muttertag statt. Der Aktionstag soll eine Gelegenheit bieten, den Fachkräften in Kitas und in der Kindertagespflege für ihre Arbeit zu danken und die frühkindliche Bildung in den Fokus zu rücken.

80 Jahre Kriegsende Karin Prien würdigt Engagement junger Menschen für Frieden und Demokratie

Junge Erwachsene und Bundesjugendministerin Karin Prien auf einer Bühne
Karin Prien mit Teilnehmenden des internationalen Jugendcamps "Youth4Peace" in Berlin © Jennifer Sanchez

Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes hat Bundesjugendministerin Karin Prien am Abend des 8. Mai das internationale Jugendcamp "Youth4Peace" in Berlin besucht. Die 80 Teilnehmenden aus 26 Ländern beschäftigen sich in Workshops und Diskussionen mit der Frage, wie sich junge Erwachsene aktiv für Frieden und Demokratie einsetzen können. Im Vorfeld würdigte Prien das Engagement junger Menschen und hob die Bedeutung des internationalen Jugendaustausches als wichtigen Beitrag zur Friedensarbeit hervor.

Bundesjugendministerin Karin Prien: "Frieden in Europa ist auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg keine Selbstverständlichkeit - das zeigt uns der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit aller Härte. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen Räume bekommen, um sich mit Geschichte auseinanderzusetzen, über Demokratie zu diskutieren und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Jugendaustausch wie Youth4Peace ist genau solch ein Raum, der den Blick weiten und über Grenzen hinweg verbinden kann. Frieden muss errungen und verteidigt werden - von jeder Generation aufs Neue. Insbesondere in einer Zeit, in der antidemokratische Kräfte, Desinformation und Fake News zunehmen."

In Workshops und Gesprächen, unter anderem mit Zeitzeugen aus Ländern wie der Ukraine oder Israel, entwickelten die Teilnehmenden von "Youth4Peace" eigene Projekte sowie Forderungen und Visionen für Frieden und Demokratie. Letztere überreichten sie am 8. Mai in Form einer Agenda an Bundesjugendministerin Prien. In der Agenda machen die jungen Erwachsenen deutlich, dass Frieden neben einer gerechten Beteiligung der Jugend und einem reflektierenden Gedenken unter anderem Bildung braucht, die auf Mitgefühl, kritischem Denken und gemeinsamer Menschlichkeit basiert.

Internationaler Jugendaustausch stärkt Frieden und Demokratie

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Austausch zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern ein wichtiges Bildungsangebot und Element der Friedensarbeit. Durch persönliche Begegnungen lernen Jugendliche, Vorurteile abzubauen, andere Perspektiven zu verstehen und Konflikte friedlich zu lösen. Der Dialog fördert nicht nur gegenseitigen Respekt und Toleranz, sondern stärkt auch die Kompetenzen junger Menschen, sich für Frieden und Demokratie einzusetzen.

Das Bundesjugendministerium fördert zahlreiche Jugendbegegnungen und Fachkräfteprogramme und ermöglicht jungen Menschen, internationale Erfahrungen zu sammeln, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und Vielfalt wertzuschätzen.

Internationales Jugendcamp "Youth4Peace"

"Youth4Peace" ist ein internationales Jugendcamp, das junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenbringt, um sich über Frieden und Demokratie auszutauschen und gemeinsam an der Friedensförderung zu arbeiten. Auf Einladung von neun Organisationen der internationalen Jugendarbeit kommen vom 3. bis 10. Mai 2025 80 junge Erwachsene aus 26 Ländern in Berlin zusammen. Viele von ihnen haben eigene Erfahrungen mit Krieg, Diskriminierung oder politischer Unterdrückung gemacht. In Workshops, Diskussionen und kulturellen Aktivitäten werden die Teilnehmenden befähigt, sich für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und gegenseitiges Verständnis einzusetzen.

Neue Hausleitung Karin Prien startet ins neue Amt als Bundesfamilienministerin

Karin Prien mit Mareike Wulf und Michael Brand vor einer Wand mit Urkunden
Die neue Hausleitung stellt sich vor: Bundesfamilienministerin Karin Prien, Parlamentarische Staatssekretärin Mareike Wulf und Parlamentarischer Staatssekretär Michael Brand © photothek/BMBFSFJ

Karin Prien hat am 7. Mai 2025 von Lisa Paus die Leitung des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend übernommen. Mit ihr startet ein Team, das sich für Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt. Neue parlamentarische Staatssekretärin ist Mareike Wulf, neuer parlamentarischer Staatssekretär ist Michael Brand. Sie folgen auf Ekin Deligöz und Sven Lehmann.

Bundesministerin Karin Prien: "Mit dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend schaffen wir aus der Mitte der Gesellschaft heraus ein neues Ministerium für alle Menschen in unserem Land. Dieses Ressort hat einen mit Bedacht gewählten neuen Zuschnitt: Es wird den Chancen und Herausforderungen im Bildungssystem und in der Demokratiebildung ebenso gerecht wie der Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Generationengerechtigkeit. So können wir Bildung in einem Ministerium ganzheitlich denken und gestalten, von der frühkindlichen Bildung in Familie und Kita, den allgemeinbildenden Schulen bis zur Beruflichen Bildung und dem lebenslangen Lernen. Mit den Schwerpunkten auf Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist es DAS Ministerium für gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Dabei steht das Verbindende im Mittelpunkt. Gleichzeitig stelle ich mich entschlossen gegen Antisemitismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung von Minderheiten. Für mich ist klar: Hier ist kein Platz für Kulturkämpfe! Wir arbeiten gemeinsam zum Wohle aller."

Karin Prien war nach ihrem Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Bonn mehr als 20 Jahre als Anwältin tätig. Von 2010 bis 2018 war sie Mitglied des Landesvorstandes der CDU Hamburg und von 2011 bis 2017 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Von 2017 bis 2025 war sie Ministerin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Im Jahr 2022 war sie zudem Präsidentin der Kultusministerkonferenz.

Mareike Lotte Wulf ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und war als Geschäftsführerin und Bildungsreferentin bei den Unternehmerverbänden Niedersachsen e.V. tätig, bevor sie in die Politik ging. Sie ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete und arbeitete in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zuvor war sie von 2017 bis 2021 Mitglied des Niedersächsischen Landtags, wo sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie bildungspolitische und frauenpolitische Sprecherin war.

Michael Brand ist seit 2005 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Fulda. Der studierte Politikwissenschaftler war zuvor unter anderem Pressesprecher der Jungen Union Deutschlands und der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Brand ist seit vielen Jahren im Bereich Menschenrechte aktiv, unter anderem als Sprecher für Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Ehrenamtlich ist er in vielen Funktionen aktiv, unter anderem als Mitglied im Kreistag Fulda, im Kuratorium von "Aktion Deutschland Hilft (ADH)" oder als Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins "LebensWert".

"mutig.stark.beherzt." Lisa Paus würdigt Engagement für Andere beim 39. Evangelischen Kirchentag

ein Mund mit den Worten: mutig, stark, beherzt vor einem Publikum
Der 39. Evangelische Kirchentag findet unter dem Motto "mutig.stark.beherzt." statt © Kirchentag/Bongard

Am 3. Mai war die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Lisa Paus auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zu Gast. Auf dem Markt der Möglichkeiten sprach sie unter anderem mit Freiwilligen über ihre Erfahrungen im Bundesfreiwilligendienst, dem Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Internationalen Jugendfreiwilligendienst. Auch das Engagement von Kirche gegen Rechtsextremismus und die Fürsorge durch pflegende Angehörige standen auf dem Programm des Rundgangs. Am Nachmittag nahm sie am Podium "Radikal einsam?! Einsamkeit - Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt" teil.

Lisa Paus: "Inmitten von engagierten Menschen, die sich unermüdlich für andere und für das Gemeinwohl einsetzen, spüren wir: Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist das Fundament unserer Demokratie. Gemeinschaft heißt nicht Uniformität - sie lebt von Vielfalt, Respekt und dem Willen, einander zuzuhören und füreinander einzustehen. Gerade in Zeiten, in denen extremistische Kräfte wieder unsere liberalen Werte infrage stellen, braucht es klare Zeichen. Der Kirchentag ist ein solches Zeichen. Er zeigt, wie eine solidarische, offene Gesellschaft aussehen kann - und dass Nächstenliebe, Empathie und Engagement keine privaten Tugenden, sondern klare Haltungen sind. Es ist mir ein Herzensanliegen, diese Haltung gemeinsam mit den vielen Engagierten hier sichtbar zu machen - und gegen jeden Versuch zu verteidigen, unsere Gesellschaft zu spalten."

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 gegründet. Als evangelische Laienbewegung sollte er das Gegenüber der verfassten Kirche bilden und Schnittstelle sein zwischen Kirche und Welt. Unter dem Motto "mutig.stark.beherzt." findet der 39. Evangelische Kirchentag vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in Hannover statt. 

Die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit

Ziel der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit ist es, das gesellschaftliche Miteinander zu stärken und Einsamkeit stärker zu beleuchten, um Einsamkeit in allen Altersgruppen vorzubeugen und zu lindern. Die Strategie gegen Einsamkeit wurde unter der Federführung des Bundesfamilienministeriums erarbeitet.

 

Beruflicher Wiedereinstieg Jetzt neu: Aktualisierter Wiedereinstiegsrechner berechnet mögliches Einkommen

Beruflichen Wiedereinstieg fördern © iStock / damircudic

Viele Menschen möchten nach der Geburt eines Kindes oder der Pflege eines Angehörigen wieder in den Beruf einsteigen. Für den Wiedereinstieg in den Beruf spricht Vieles: Chancen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, (mehr) wirtschaftliche Eigenständigkeit, die finanzielle Absicherung der Familie und die Vermeidung von Altersarmut durch den Erwerb von Rentenansprüchen.

Der Wiedereinstiegsrechner des Bundesgleichstellungsministeriums hilft Wiedereinsteigenden dabei, die individuellen Gehalts- und Rentenansprüche für ihre Branche besser einzuschätzen. Der aktualisierte Rechner ermöglicht es Interessierten, mit wenigen Angaben das voraussichtliche Gehalt sowie mögliche Rentenansprüche, die durch die Beschäftigung erworben werden können, zu ermitteln.

Wiedereinstieg erleichtern, Gleichstellung fördern

Der Wiedereinstiegsrechner ist Teil der Maßnahmen des Bundesgleichstellungsministeriums zur Förderung der wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Aktionsprogramm "Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Perspektiven schaffen" (GAPS) unterstützt Menschen bei der professionellen Neuorientierung und beantwortet Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder dem beruflichen Wiedereinstieg. Das Entgelttransparenzgesetz unterstützt Beschäftigte dabei, das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit" für Frauen und Männer in der Praxis durchzusetzen.

70 Jahre SOS-Kinderdorf e.V. SOS-Kinderdorf feiert Jubiläum in Berlin

Lisa Paus sitzt mit einer Gruppe von Frauen auf einem Podium und hält ein Mikrofon
Lisa Paus diskutierte beim 70-jährigen Jubiläum des Vereins SOS-Kinderdorf zur Gestaltung einer zukunftssicheren Kinder- und Jugendhilfe © Marlene Pfau

Unter dem Motto "Jugendhilfe der Zukunft" veranstaltete der SOS-Kinderdorf e.V. am 8. April in der Botschaft für Kinder in Berlin mit vielen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern ein Frühlingsfest. Anlass war das 70-jährige Bestehen des Vereins. Bundesfamilienministerin Lisa Paus sprach zu Beginn der Veranstaltung die Keynote und beglückwünschte den SOS-Kinderdorf e.V. zum runden Jubiläum.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Ich danke dem SOS Kinderdorf für 70 Jahre Engagement! Es stärkt unseren Zusammenhalt, wenn junge Menschen von Anfang spüren, dass sie dazugehören und die Zukunft mitgestalten können. Wir müssen Ungleichheiten und Nachteile, die durch sozialen Background entstehen können, durch gute Unterstützungsstrukturen abbauen. Jedes Kind soll faire Chancen erhalten auf ein Leben nach den eigenen Vorstellungen. Schulbildung, frühkindliche und außerschulische Bildung nehmen dafür eine Schlüsselrolle ein. Und wir müssen Kinderrechte im Grundgesetz verankern. Denn obwohl sie heute besonders belastet werden, finden Kinder und Jugendliche nicht ausreichend Gehör: seien es ihre Sorgen wegen der Klimakrise oder über Krieg in Europa. Wir setzen auf die Stärken von jungen Menschen mit dem Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung."

Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe nachhaltig gestalten

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte Lisa Paus mit Prof. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorf e.V., Laurette Rasch, Careleaver e.V., Natalya Nepomnyashcha, Gründerin Netzwerk Chancen, und Dominik Ringler, Mitglied Kommission 17. Kinder- und Jugendbericht, zu der Frage, wie die Kinder- und Jugendhilfe zukunftssicher gestaltet werden kann. Besondere Betonung fanden dabei Themen wie Kinderarmut und deren effektive Bekämpfung sowie die Schaffung eines verlässlichen Netzwerks, um gerade benachteiligte Kinder besser zu begleiten. Darüber hinaus diskutierte die Runde über die Möglichkeiten der nachhaltigen Unterstützung von jungen Menschen, die das Sorgesystem bereits verlassen haben.

 

"Was ist queer?" Erste bundesweite Kampagne für die Akzeptanz von queeren Lebensweisen

Sven Lehmann sitzt mit der Aufschrift "Was ist queer?" in den Händen umgeben von Plakaten mit den Kampagnenmotiven
Der Queer-Beauftragte Sven Lehmann ist Initiator der neuen Kampagne "Was ist queer?" © Florian Gaertner/photothek.de

Unter dem Titel "Was ist queer?" startete am 8. April die erste Kampagne des Queerbeauftragten für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie aller queeren Menschen (LSBTIQ*). Initiiert wurde sie von Sven Lehmann, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter)

Sven Lehmann: "Ich freue mich sehr über die erste bundesweite Kampagne einer Bundesregierung zum Thema LSBTIQ*. Die Kampagne wirbt um Akzeptanz und zeigt auf, wie die Community im Alltag unterstützt werden kann. Sie richtet sich besonders an Menschen, die wenig Berührungspunkte mit queeren Lebensweisen haben.

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland akzeptiert LSBTIQ* als gleichwertigen Teil der Gesellschaft und spricht sich für gleiche Rechte aus. Wenn Menschen angst- und diskriminierungsfrei unterschiedlich sein können und dabei gleiche Rechte und gleiche Würde haben, dann ist das ein Gewinn für uns alle."

Vielfalt macht die Gesellschaft freier und stärker

Abseits der positiven Entwicklungen stellen rechtsextreme, religiös-fundamentalistische und nationalistische Kräfte eine wachsende Bedrohung für LSBTIQ* dar. Jeden Tag werden der Polizei in Deutschland statistisch mindestens sechs Angriffe auf Menschen aus der Community gemeldet. Daraus entstehen eine alarmierende Spaltung und Verrohung des gesellschaftlichen Klimas: Verachtung und Spott werden normalisiert, Hass und Hetze werden bestärkt. Das macht sich im Alltag von LSBTIQ* bemerkbar. Umso wichtiger ist es, dass sie auf die Solidarität und Unterstützung der Bevölkerung zählen können. Vielfalt macht eine Gesellschaft freier und stärker.

Die Kampagnen-Webseite www.wasistqueer.de informiert über queeres Leben sowie Engagement für Akzeptanz.

Der Aktionsplan "Queer leben"

Mit dem Aktionsplan "Queer leben" hat sich eine Bundesregierung erstmalig ressortübergreifend aktiv für die Akzeptanz und den Schutz von LSBTIQ* eingesetzt. Die Ministerien haben in sechs Handlungsfeldern Maßnahmen wie eine verstärkte Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit zum Thema LSBTIQ* vereinbart. Im Dezember 2024 hat die Bundesregierung einen Zwischenbericht zum Umsetzungsstand des Aktionsplans vorgelegt. Weitere Berichte folgen alle zwei Jahre. Aufgabe des Beauftragten der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter) ist es, sich für die Rechte und Anliegen von LSBTIQ* und für ein gesellschaftliches Klima einzusetzen, in dem Vielfalt geschätzt und geachtet wird.

 

Girls'Day und Boys'Day Neue berufliche Perspektiven für Mädchen und Jungen schaffen

Lisa Paus mit einer Gruppe Mädchen am Girls'Day

Am Girls'Day und Boys'Day machen junge Menschen praktische Erfahrungen für ihre Berufs- und Studienwahl

© Marc Beckmann

Im Orbitall Raumfahrtzentrum lernten Schülerinnen die spannenden Berufe der Raumfahrt kennen

© Marc Beckmann
Lisa Paus

Lisa Paus beantwortete die Fragen der Schülerinnen zu klischeefreier Berufswahl

© Marc Beckmann

Spielerisch erkundeten die Schülerinnen die Arbeit im Weltraum

© Marc Beckmann

Beim Boys’Day in der Deutschen Oper schnupperten die Jungs Erfahrungen in die Berufe Kostüm- und Maskenbild rein - und schossen das ein oder andere Selfie mit ihrer Jugendministerin Lisa Paus

© Marc Beckmann

In der Deutschen Oper entdeckten Schüler ihre Kreativität im Berufsfeld Kostümbild

© Marc Beckmann

Lisa Paus ermutigte die Jungs, sich bei der Berufswahl nicht von Geschlechterklischees leiten zu lassen

© Marc Beckmann

Dann ging’s in die Praxis: Knöpfe annähen ist gar nicht so leicht …

© Marc Beckmann
Lisa Paus mit einer Gruppe Mädchen am Girls'Day

Das war der Boys’Day. Danke an alle, die dabei waren!

© Marc Beckmann
 

Am 3. April hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus anlässlich des Girls'Day und Boys'Day gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern das Orbitall Raumfahrtzentrum und die Deutsche Oper Berlin besucht. Am jährlich stattfindenden Aktionstag bekommen Mädchen und Jungen Einblicke in Berufe, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Lisa Paus betonte die Wichtigkeit der klischeefreien Berufswahl für Mädchen und Jungen.

Lisa Paus: "Der Girls’Day und Boys’Day bieten eine doppelte Chance: Wer an diesem Tag dabei ist, kann nicht nur erste praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern und Studiengängen sammeln, sondern auch inspirierende Vorbilder treffen. Gleichzeitig ermöglichen die Aktionstage es Schülerinnen und Schülern, sich direkt vor Ort oder digital über vielfältige Karrieremöglichkeiten zu informieren. Vorurteile und Geschlechterklischees sollten heute in der beruflichen Orientierung keinen Platz mehr haben. Junge Menschen wollen sich frei entfalten können. Der Girls‘Day und Boys‘ Day stehen für eine klischeefreie Berufsorientierung!"

Bundesbildungsminister Cem Özdemir: "Maßnahmen wie der Girls´Day und der Boys´Day sind sehr wichtig, um Horizonte zu eröffnen und um Chancengleichheit zu erreichen. Gerade auch die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik können davon profitieren. Hier wird Zukunft gemacht. Hier brauchen wir alle Talente, auch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Schülerinnen von heute sind die Gestalterinnen von morgen."

Die Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, Barbara Schwarze: "Die Aktionstage haben eine große Reichweite und bewirken viel. Sie ermöglichen auch Kontakte zu Unternehmen und Organisationen, die bisher noch nicht im Fokus der Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern waren. Sie eröffnen Perspektiven für ihre berufliche Zukunft, helfen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen, und tragen gleichzeitig dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Davon profitieren sowohl die Teilnehmenden als auch die Unternehmen - eine echte Chance für alle Seiten."

Berunfsorientierung klischeefrei gestalten

Mit bundesweit rund 23.300 Angeboten und insgesamt rund 174.000 Plätzen für Schülerinnen und Schüler kommen die Aktionstage dem anhaltenden Wunsch nach klischeefreier beruflicher Orientierung bei jungen Menschen nach. Unternehmen und Institutionen zeigen mit ihrem hohen Engagement am Aktionstag ihre Offenheit für Vielfalt und treten dem Fachkräftemangel entgegen.

Praxistage helfen beruflicher Orientierung

Praxistage und der Austausch mit Menschen in verschiedenen Berufsfeldern sind für die berufliche Orientierung besonders wichtig. Das bestätigen Schülerinnen und Schüler, die am Aktionstag teilgenommen haben. Mehr als jedes vierte Unternehmen mit Mehrfachbeteiligung am Girls’Day stellt später ehemalige Teilnehmerinnen als Praktikantinnen oder als Auszubildende ein. Bei den am Boys’Day aktiven Unternehmen und Institutionen lag der Anteil bei 17 Prozent.

Girls'Day und Boys'Day

In Deutschland gibt es 328 duale Ausbildungsberufe. Doch mehr als die Hälfte der Mädchen begrenzt sich bei der Berufswahl auf lediglich zehn dieser Ausbildungsberufe, darunter kein einziger gewerblich-technischer Beruf. Bei Jungen ist es ähnlich: Mehr als die Hälfte der männlichen Jugendlichen wählt unter nur 20 Ausbildungsberufen aus. Die Anzahl der weiblichen Studierenden in MINT-Fächergruppen ist in den vergangenen 10 Jahren stetig gewachsen. 2023 lag ihr Anteil bei 32,4 Prozent

Für die Unternehmen und Institutionen ist der Aktionstag eine Möglichkeit, den Nachwuchs praxisnah zu fördern und für das eigene Themenfeld zu begeistern. Die Aktionstage setzen einen wichtigen Impuls gegen gängige Geschlechterstereotype und sorgen dafür, dass junge Menschen ihr Berufs- und Studienwahlspektrum erweitern.

Der Girls’Day wird vom Bundesfamilienministerium und vom Bundesbildungsministerium gefördert. Seit 2011 fördert das Bundesfamilienministerium auch den Boys’Day. Mehr als 2,5 Millionen Plätze standen im Rahmen des Girls’Day für Mädchen seit 2001 zur Verfügung. Am Boys’Day haben insgesamt bisher mehr als 450.000 Jungen teilgenommen.

14. Deutscher Seniorentag Lisa Paus: "Ältere Menschen sind das Fundament unserer Gesellschaft"

Lisa Paus steht vor einem Pult und hält einen Vortrag
Bundesseniorenministerin Lisa Paus eröffnet den 14. Deutschen Seniorentag © BAGSO/Seng

Bundesseniorenministerin Lisa Paus hat am 2. April gemeinsam mit der Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (BAGSO), Frau Dr. Regina Görner, unter dem Motto "Worauf es ankommt" den 14. Deutschen Seniorentag in Mannheim eröffnet. 

Mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm und der begleitenden Fachmesse bietet der Deutsche Seniorentag älteren Menschen und ihren Angehörigen Informationen und Anregungen für ein gutes Leben im Alter. 

Politik, Verbände und Gesellschaft diskutierten aktuelle Fragen der Seniorenarbeit und Seniorenpolitik. Rund 15.000 Besucherinnen und Besucher wurden erwartet, die sich auf der Fachmesse mit 150 Ausstellerinnen und Ausstellern und in 120 Einzelveranstaltungen über die großen Fragen des Älterwerdens informieren konnten.

Lisa Paus: "Ältere Menschen sind das Fundament unserer Gesellschaft. Ihre Erfahrung, ihre Geschichten und ihr unermüdliches Engagement - oft bis ins hohe Alter - prägen das Land, in dem wir heute leben. Die ältere Generation ist heute so vielfältig wie nie. Realität ist aber auch: Heute sind mehr Menschen von Altersarmut bedroht als vor zehn Jahren. Altersarmut ist oft weiblich. Denn Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen mehr Sorgearbeit als Männer - dadurch sind ihre Renten geringer. Die Bedeutung der Politik für ältere Menschen wird angesichts unserer Gesellschaft des langen Lebens weiter steigen. Ob es um Arbeit, Gesundheit, Wohnen oder Einsamkeit geht - es kommt auf uns alle an, Menschen in Deutschland ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen."

BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner: "Je größer die Herausforderungen sind, umso wichtiger ist es, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Das gilt im eigenen Leben ebenso wie in Politik und Gesellschaft. Packen wir es an, auf der Grundlage von Fakten und gemeinsamen Überzeugungen. Mit dem Mut, auch neue Wege zu gehen. Mit seinem Motto 'Worauf es ankommt' bietet der Deutsche Seniorentag dazu die Chance."

14. Deutscher Seniorentag

Neben Lisa Paus und Regina Görner begrüßten Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, und Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg, die Anwesenden aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in Mannheim.

Lisa Paus besuchte nach der Eröffnungsveranstaltung die Fachmesse zu einem Messerundgang. Gemeinsam mit der Kommission stellte sie die Erkenntnisse aus dem Neunten Altersbericht der Bundesregierung vor.

Außerdem verlieh die Bundesseniorenministerin Preise im Wettbewerb "Kommunal.Digital.Genial" des Digitalpakts Alter.

Wettbewerb "Kommunal.Digital.Genial"

Der Wettbewerb zeichnet Kommunen aus, die innovative Projekte zur Förderung der digitalen Teilhabe älterer Menschen entwickelt haben. Bundesseniorenministerin Lisa Paus und Klaus-Peter Müller, Vorsitzender des Stiftungsrats der Commerzbank-Stiftung, überreichten die Preise an elf Kommunen, die mit ihren Konzepten besonders überzeugten, wie die Einführung von digitalen Bürgerbüros, von digitalen Begegnungsräumen für Nachbarn, oder ein offenes Smartphonecafé. Das Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro wurde von der Commerzbank-Stiftung zur Verfügung gestellt.

Der Neunte Altersbericht der Bundesregierung

In der Veranstaltung "Neunter Altersbericht: Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen" stellten die Mitglieder der Neunten Altersberichtskommission zentrale Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem Bericht vor und diskutierten die Implikationen des Berichts mit Bundesseniorenministerin Lisa Paus und dem Publikum. Im Neunten Altersbericht der Bundesregierung stehen die Unterschiedlichkeit der Lebenssituationen und die ungleiche Verteilung von Teilhabechancen älterer Menschen im Mittelpunkt.

Vierter DRK-Wohlfahrtskongress Mehr Menschlichkeit für eine starke Demokratie

Lisa Paus hält eine Rede auf einem Podium vor Publikum
Beim Grußwort zum 4. DRK-Wohlfahrtskongress dankte Lisa Paus dem Deutschen Roten Kreuz für den unermüdlichen Einsatz in der Wohlfahrtspflege © Moritz Meyer / DRK

Am 25. und 26. März fand der Vierte DRK-Wohlfahrtskongress in Berlin statt. Bundesfamilienministerin Lisa Paus würdigte zur Eröffnung des Kongresses die Rolle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Freien Wohlfahrtspflege für Sozialstaat, Gesellschaft und Demokratie.

Lisa Paus: "Das wunderbare Motto des DRK Kongresses ‘Mehr Menschlichkeit' fordert uns alle auf, gemeinsam für den sozialen Frieden einzutreten und Haltung zu zeigen, wo Hass und Intoleranz um sich greifen. Wohlfahrtsverbände wie das Deutsche Rote Kreuz spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft, indem sie den sozialen Frieden sichern und den Menschen in den Mittelpunkt stellen. In Zeiten der Unsicherheit sind sie nicht nur Helfer, sondern auch wichtige Stütze der Menschlichkeit, die zur Wahrung unserer Werte beitragen. Mein herzlicher Dank gilt dem Deutschen Roten Kreuz und der Freien Wohlfahrtspflege für ihren unermüdlichen Einsatz."

Gemeinsam Lösungsansätze finden

An den zwei Kongresstagen nahmen rund 230 Fach- und Führungskräfte des DRK sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teil. Sie diskutierten, wie sorgende Gemeinschaften gefördert, gemeinnützige Strukturen gestärkt und deren Finanzierung gesichert werden kann. Zudem tauschten sie sich darüber aus, wie Menschen für die soziale Arbeit begeistert werden können, wie neue Dialog- und Beteiligungsformate entstehen, digitale Instrumente genutzt und ökologisch nachhaltige soziale Versorgungsformen entwickelt werden können.

Das Deutsche Rote Kreuz ist seit vielen Jahren ein wichtiger und zuverlässiger Partner des Bundesfamilienministeriums. Mit seinen vielfältigen Einrichtungen und sozialen Diensten ist es als Wohlfahrtsverband eine tragende Säule des Sozialstaates in Deutschland.

Schutz von Kindern und Jugendlichen Bundesrat stimmt Antimissbrauchsbeauftragtengesetz zu

Lisa Paus und Kerstin Claus stehen vor einer blauen Wand, vor ihnen sind Mikrofone aufgestellt
Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Kerstin Claus © Thomas Trutschel/photothek.de

Am 21. März hat der Bundesrat dem Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKM-Gesetz) zugestimmt. Mit dem UBSKM-Gesetz wird ein starkes, durch das Parlament legitimiertes Amt einer oder eines Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geschaffen. Auch der beim UBSKM-Amt angesiedelte Betroffenenrat und die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs werden damit auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Damit wird der Kinderschutz in Deutschland dauerhaft gestärkt.

Lisa Paus: "Als Mutter kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen als ein Kind, das leidet - und niemand hilft. Doch sexueller Missbrauch geschieht jeden Tag. Oft im Verborgenen, in der eigenen Familie oder dem sozialen Umfeld. Über 18.000 Kinder jedes Jahr - und wir wissen: Die Dunkelziffer ist noch viel höher. Das UBSKM-Gesetz setzt hier an: Es schafft starke, unabhängige Strukturen, gibt Betroffenen eine Stimme und verpflichtet Politik und Gesellschaft, hinzusehen und zu handeln. Missbrauch darf kein Tabuthema sein - wir müssen ihn aufdecken, aufarbeiten und verhindern. Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz. Und wir haben die Verantwortung, diesen Schutz zu gewährleisten. Mit Prävention, Aufarbeitung und gesetzlichen Vorgaben setzen wir ein klares Zeichen: Kinderschutz gehört auf die höchste politische Ebene. Wir geben Betroffenen eine Stimme und sorgen für Prävention - in Schulen, Vereinen und der gesamten Kinder- und Jugendhilfe. Dieses Gesetz ist ein Bekenntnis: Jedes Kind verdient Schutz, und wir tragen die Verantwortung für sein sicheres Aufwachsen!"

Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen stärken

Mit einer oder einem vom Parlament gewählten Unabhängigen Bundesbeauftragten, einem dort eingerichteten Betroffenenrat und einer Unabhängigen Aufarbeitungskommission sichert die Bundesregierung auf Dauer wichtige Strukturen, die sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen verhindern beziehungsweise Betroffenen bessere Hilfen ermöglichen sollen. Das UBSKM-Amt ist die zentrale Stelle auf Bundesebene für die Anliegen von Betroffenen und deren Angehörige, für Fachleute aus Praxis und Wissenschaft sowie für alle Menschen in Politik und Gesellschaft, die sich gegen sexuelle Gewalt und Ausbeutung engagieren. Zukünftig werden Amt und Unabhängige Aufarbeitungskommission dem Parlament regelmäßig berichten.

Betroffene beteiligen

Mit dem Gesetz werden die Beteiligung und die Belange von Betroffenen dauerhaft gestärkt. Der Betroffenenrat als politisch beratendes Gremium gewährleistet mit seiner Expertise und seinem Erfahrungswissen, dass die Anliegen von Betroffenen in die politischen Prozesse in Bund und Ländern einfließen können.

Aufarbeitung verbessern

Die wichtige Arbeit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission wird verstetigt. Sie führt weiterhin vertrauliche Anhörungen und öffentliche Hearings durch und unterstützt Institutionen bei der Aufarbeitung. Auch die individuelle Aufarbeitung von Betroffenen wird durch ein neues bundeszentrales Beratungssystem gestärkt, das Informationen, Erstberatung und Vernetzung bereitstellt. In der Kinder- und Jugendhilfe werden verbesserte Akteneinsichtsrechte und erweiterte Aufbewahrungsfristen geregelt.

Prävention und Qualitätsentwicklung im Kinderschutz stärken

Mit dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) erhält eine Bundesbehörde den Auftrag zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs. Durch Sensibilisierung, Aufklärung und Qualifizierung kann sexuelle Gewalt früher aufgedeckt und verhindert werden. In allen Aufgabenbereichen der Kinder- und Jugendhilfe sollen Schutzkonzepte Fallanalysen zum verbindlichen Qualitätsmerkmal werden. So lässt sich aus problematischen Kinderschutzverläufen lernen. Um den Kinderschutz interdisziplinär zu stärken, wird ein telefonisches Beratungsangebot im medizinischen Kinderschutz verankert.

UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft Beirat stellt Erkenntnisse und Empfehlungen zur UN-Dekade vor

 Lisa Paus mit weiteren Teilnehmenden bei der Abschlussveranstaltung der UN-Dekade Berlin
© Sebastian Rau/photothek.de

Am Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März hat der Beirat zur Umsetzung der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft seinen Abschlussbericht vorgestellt. Die Arbeit des Beirats orientierte sich von 2022 bis 2025 an dem Aktivitätenprogramm, das die Vereinten Nationen verabschiedet hatten. Anwesend waren Akteurinnen und Akteure aus betroffenen Communitys, Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus hielt das Grußwort und würdigte die wertvolle Arbeit des Beirats.

Lisa Paus: "Rassismus ist in Deutschland Realität. Das hat die Arbeit des Beirats eindrücklich gezeigt - aber auch, wie viel Wissen, Engagement und Widerstandskraft Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Communitys einbringen. Mein Dank gilt allen, die sich mit so viel Einsatz für die Ziele der UN-Dekade stark gemacht haben. Diese Impulse müssen wir aufnehmen und in wirksames Handeln überführen. Der Bericht zeigt: Wir müssen Anti-Schwarzen Rassismus als eigenständige Form von Rassismus anerkennen und seinen Ursachen und Auswirkungen mit einer nachhaltigen Agenda begegnen - in der Bildung, im Arbeitsmarkt, im Gesundheitswesen und in den Institutionen. Unser Bundesprogramm "Demokratie leben!" setzt hier an: In der neuen Förderperiode ab 2025 bleibt die Unterstützung für afrodiasporische, afrikanische und Schwarze Organisationen ein fester Bestandteil."

Empfehlungen gegen Rassismus und Diskriminierung

2013 hatten die Vereinten Nationen die erste UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft  (2015-2024) ausgerufen. Mit Fokus auf den Lebensrealitäten Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland hat der Beirat zielgerichtete Empfehlungen gegen Rassismus und Diskriminierung erarbeitet.

Das Fazit: Anti-Schwarzer-Rassismus bleibt eine große Herausforderung und muss konsequent bearbeitet werden. Er darf nicht nur die Aufgabe der einzelnen Akteurinnen und Akteure sein, sondern auch Politik und Gesellschaft müssen entschlossen gegen Anti-Schwarzen-Rassismus vorgehen. Die Erkenntnisse des Berichts können dafür ein wichtiger Kompass für Bund, Länder, Kommunen, Wissenschaft und Gesellschaft sein. Im Dezember 2024 wurde eine zweite UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft ausgerufen (2025-2034).

 

Beirat der ersten UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft

Zur Unterstützung der UN-Dekade hat das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium (BMI) und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (IntB) im Rahmen des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus im Februar 2022 eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Die Koordinierungsstelle besteht aus einem Beirat und einer Geschäftsstelle. Der Beirat setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern sowohl aus betroffenen Communitys, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, federführenden Ressorts sowie des Auswärtigen Amts, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und dem Landes-Demokratiezentrum Schleswig-Holstein, als Vertreter der Länder.

Pflege Neue Rekordzahlen in der Pflegeausbildung

Ein Mädchen sitzt auf einem Bett, daneben eine Person mit einer Maske. In einem Kreis steht "Pflege kann was".
Die Zahl der Auszubildenden zur Pflegefachperson wuchs im Jahr 2024 um neun Prozent. Die Kampagne "Pflege kann was" informiert über die vielfältigen Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Pflege © BMFSFJ

Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 18. März haben 2024 rund 59.500 Personen eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Das sind 5.100 Personen oder neun Prozent mehr als 2023. Damit ist ein neuer Höchststand bei den Ausbildungseintritten zum Stichtag 31. Dezember erreicht worden. 

Lisa Paus: "Mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen, ist ein entscheidender Schritt zur Sicherung der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Seit der Reform der Pflegeberufe im Jahr 2020 haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbildung attraktiver zu machen. Besonders unsere Kampagne 'Pflege kann was' informiert gezielt über die vielfältigen Chancen in der Pflege. Ich freue mich, dass 2024 mit einer beeindruckenden Steigerung von neun Prozent nun 59.500 Menschen eine Ausbildung in der Pflege begonnen haben - ein neuer Höchststand, der zeigt, dass unsere Anstrengungen wirken und die Pflege weiterhin an Attraktivität gewinnt."

Auch Zahl der männlichen Auszubildenden angestiegen

Insgesamt befanden sich 2024 rund 147.100 Personen in einer Ausbildung zur Pflegefachkraft. Auch der Anteil der Männer stieg dabei langsam, aber kontinuierlich: von 24 Prozent in 2020 auf 26 Prozent in 2024.