Modellprojekte zum Umstieg aus der Prostitution

Ein Anliegen des Bundesgesellschaftsministerium ist, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln, um in der Prostitution tätigen Frauen und Männern alternative Erwerbsmöglichkeiten zu eröffnen und Hürden abzubauen, die einem Umstieg aus der Prostitution entgegenstehen.

Heterogene Gruppe ansprechen

Personen, die aus der Prostitution aussteigen wollen und dabei Unterstützung benötigen, sind eine äußerst heterogene Gruppe. Ihre Motive für einen Aus- beziehungsweise Umstieg aus der Prostitution und ihre beruflichen Qualifikationen, um andere Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Prostitution zu eröffnen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Unterstützungsbedarfe und persönliche Belastungsfaktoren, denen mit innovativen Ansätzen begegnet werden muss.

Fünf Projekte werden gefördert

Das Bundesgesellschaftsministerium fördert daher seit dem 1. August 2021 insgesamt fünf Projekte zur Umstiegsberatung von Menschen in der Prostitution. Die Projekte haben eine Laufzeit von drei Jahren. Ziel ist es, realistische und nachhaltige Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Prostitution zu eröffnen.

Die drei selbstständigen Bundesmodellprojekte, die im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens ausgewählt wurden, werden in Bremen/Bremerhaven (Träger: Stabsbereich Frauen Bremen), Neunkirchen (Träger: Diakonisches Werk an der Saar gGmbH und ALDONA e.V.) und Rostock (Träger: STARK MACHEN e.V.) durchgeführt.

Zudem werden zwei weitere Modellprojekte von den Trägern Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V. in Schleswig-Holstein und Neustart e.V. in Berlin durchgeführt.

Projekte wissenschaftlich begleiten

Um die aus den Projekten gewonnenen Ergebnisse zu sichern und die Voraussetzungen für deren Nachhaltigkeit sowie Transferfähigkeit zu verbessern, werden alle fünf Modellprojekte seit Januar 2023 bis Oktober 2024 von der InterVal GmbH wissenschaftlich begleitet. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung ist es, die geförderten Einzelprojekte begleitend zu untersuchen und die Projektverantwortlichen zu beraten - hinsichtlich der Projektumsetzung und Nachsteuerung. Darüber hinaus werden Forschungsfragen behandelt, die für die Bewertung der Projektansätze maßgeblich sind.

Der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung soll bis Dezember 2024 vorliegen, die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2025.