Modellprojekte zum Umstieg aus der Prostitution

Ein Anliegen des Bundesgleichstellungsministerium ist, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln, um in der Prostitution tätigen Frauen und Männern alternative Erwerbsmöglichkeiten zu eröffnen und Hürden abzubauen, die einem Umstieg aus der Prostitution entgegenstehen. Der Bedarf für Umstiegsberatungen wurde durch die weitreichenden Auswirkungen der Corona-Pandemie offengelegt beziehungsweise verstärkt.

Heterogene Gruppe

Personen, die aus der Prostitution aussteigen wollen und dabei Unterstützung benötigen, sind eine äußerst heterogene Gruppe. Ihre Motive für einen Aus- beziehungsweise Umstieg aus der Prostitution und ihre beruflichen Qualifikationen, um andere Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Prostitution zu eröffnen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Unterstützungsbedarfe und persönliche Belastungsfaktoren, denen mit innovativen Ansätzen begegnet werden muss.

Fünf Projekte werden gefördert

Das Bundesgleichstellungsministerium fördert daher seit dem 1. August 2021 insgesamt fünf Projekte zur Umstiegsberatung von Menschen in der Prostitution. Die Projekte haben eine Laufzeit von drei Jahren. Ziel ist es, realistische und nachhaltige Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Prostitution zu eröffnen.

Die drei selbstständigen Bundesmodellprojekte, die im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens ausgewählt wurden, werden in Bremen/Bremerhaven (Träger: Stabsbereich Frauen Bremen), Neunkirchen (Träger: Diakonisches Werk an der Saar gGmbH und ALDONA e.V.) und Rostock (Träger: STARK MACHEN e.V.) durchgeführt.

Zudem werden zwei weitere Modellprojekte von den Trägern Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V. in Schleswig-Holstein und Neustart e.V. in Berlin durchgeführt.