Gute Kinderbetreuung Für gute Kinderbetreuung bundesweit: das KiTa-Qualitätsgesetz

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Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz unterstützt der Bund die Länder in den Jahren 2023 und 2024 mit insgesamt rund vier Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Das Gesetz trat am 1. Januar 2023 in Kraft.

Vorrangige Handlungsfelder für mehr Qualität

Gute Kinderbetreuung wird vor Ort gestaltet. Darum entscheiden die Länder, in welche Handlungsfelder sie investieren und welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen. Voraussetzung ist, dass mindestens 50 Prozent der Mittel in die sieben vorrangigen Handlungsfelder fließen, die für die Qualitätsentwicklung von besonderer Bedeutung sind. Auch neue Maßnahmen ab 2023 dürfen nur in diesen Handlungsfeldern ergriffen werden.

Vorrangige Handlungsfelder: 

Bedarfsgerechtes Angebot

Kinderbetreuung sollte zum Alltag von Familien passen - auch dann, wenn Eltern beispielsweise in Schichtdiensten arbeiten. Im Handlungsfeld "Bedarfsgerechtes Angebot" kann die Betreuung besser auf die Bedürfnisse und Wünsche von Familien abgestimmt werden, zum Beispiel, indem Kitas erweiterte Öffnungszeiten anbieten.

Fachkraft-Kind-Schlüssel

Mehr Zeit für jedes Kind bedeutet: mehr Zuhören, mehr Spielen, mehr Fördern. Dafür sorgen Maßnahmen im Handlungsfeld "Fachkraft-Kind-Schlüssel". Denn der Betreuungsschlüssel ist die entscheidende Stellschraube, damit ausreichend Zeit für die Bedürfnisse von Kindern und Fachkräften bleibt.

Gewinnung und Sicherung von qualifizierten Fachkräften

Kitas sind Arbeitsplätze mit Zukunft, für die kompetente und engagierte Fachkräfte gebraucht werden. Sie sind entscheidend für gute Qualität. Während der Berufswahl und Ausbildung sowie im Praxisalltag sollten (zukünftige) Fachkräfte eine professionelle Begleitung erhalten und Wertschätzung erfahren.

Starke Leitung

Eine starke Leitung ist die Schlüsselperson in der Kita. Sie organisiert die pädagogische Arbeit, begleitet das Team, ist Ansprechperson für Familien und Partner im Sozialraum - und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung. Für diese wichtigen Aufgaben brauchen Kitaleiterinnen und Kitaleiter eine gute Ausbildung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und genügend Zeit im Arbeitsalltag.

Maßnahmen zur kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung

Wenn Gesundes auf den Tisch kommt und viel Zeit und Platz zum Toben ist, lernen und erfahren Kinder, was ihnen gut tut. Mit diesem Handlungsfeld wird ausgewogene Ernährung, Bewegungsförderung und Gesundheitsbildung in Kitas unterstützt.

Sprachliche Bildung

Fragen, Erklären, Erzählen - Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Bildung, mit ihr beginnen auch Freundschaften. Kinder sollten im gesamten Kita-Alltag Sprache erleben und entdecken können. Das unterstützen Maßnahmen aus dem Handlungsfeld "Sprachliche Bildung".

Stärkung der Kindertagespflege

Die Kindertagespflege bietet gerade für die Kleinsten einen Ort der Geborgenheit und für ihre Eltern einen verlässlichen Rahmen im Alltag. Damit Tagesmütter und Tagesväter ihre Arbeit gut ausüben können, zielt das Handlungsfeld "Stärkung der Kindertagespflege" auf eine professionelle Qualifizierung und bessere Arbeitsbedingungen für Tagesmütter und Tagesväter ab.

Weitere Handlungsfelder

Sofern diese Bedingung erfüllt ist, können daneben Maßnahmen in den weiteren Handlungsfeldern sowie zur Beitragsentlastung, die bereits mit dem Gute-KiTa-Gesetz umgesetzt worden sind, fortgeführt werden.

Kindgerechte Räume

Kinder sind kleine Forscherinnen und Forscher - auf ihren Entdeckungsreisen fängt die Bildung an. Mit Maßnahmen im Handlungsfeld "Kindgerechte Räume" können Räume und Außenflächen so gestaltet werden, dass sie Kreativität fördern, zum Bewegen einladen und Rückzugsorte bieten.

Steuerung im System

Gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung sind Teamarbeit. Damit alle Akteure Hand in Hand und im Interesse der Kinder zusammenarbeiten, können in diesem Handlungsfeld Maßnahmen gefördert werden, die Kooperationen stärken, die Steuerung des Betreuungsangebots effizienter machen und Qualität weiterentwickeln.

Inhaltliche Herausforderungen

Jedes Kind hat ein Recht darauf, in Kita und Kindertagespflege begleitet, gefördert und umsorgt zu werden. Das Handlungsfeld "Inhaltliche Herausforderungen" umfasst Maßnahmen, die passgenau auf die Bedürfnisse aller Kinder zugeschnitten sind. Zum Beispiel in den Bereichen Inklusion, Beteiligung und Schutz von Kindern.

Beitragsentlastung

Alle Kinder haben gleiche Chancen verdient. Hohe Beiträge dürfen kein Grund dafür sein, dass Kinder nicht in die Kita oder Kindertagespflege gehen. Denn dort werden sie gefördert und können entdecken, was in ihnen steckt - so wird der Grundstein für den weiteren Bildungsweg gelegt. Darum können mit dem KiTa-Qualitätsgesetz Maßnahmen fortgeführt werden, die Familien bei den KiTa-Beiträgen entlasten - sofern insgesamt mehr als 50 Prozent der Mittel in prioritäre Handlungsfelder investiert werden.

Konkrete Maßnahmen bestimmen die Länder

Die konkreten Maßnahmen legen die Länder in individuellen Verträgen mit dem Bund fest. So wird sichergestellt, dass der Entwicklungsbedarf jedes Landes berücksichtigt wird und die finanzielle Unterstützung dort ankommt, wo sie benötigt wird. Nachdem alle Verträge unterschrieben worden sind, fließen die Mittel als Umsatzsteuerpunkte an die Länder.

Mit den vorrangigen Handlungsfeldern wird mit dem KiTa-Qualitätsgesetz ein stärkerer Fokus auf die Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung gelegt - basierend auf den Ergebnissen des Monitorings und der Evaluation des Gute-KiTa-Gesetzes (2019-2022).

Das Ziel: Chancengerechtigkeit

Frühe Bildung und eine gute Betreuung fördern Chancengerechtigkeit. Denn in Kitas und Kindertagespflege können Kinder ihre Talente entfalten und entdecken, was in ihnen steckt. Ob Hamburg oder Bayern: Kinder brauchen gute Aufwachsensbedingungen, egal wo sie leben. Deshalb trägt das KiTa-Qualitätsgesetz zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei.

Der nächste Schritt für mehr Chancengerechtigkeit wird das geplante Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards für die Kindertagesbetreuung sein. Dazu erarbeitet aktuell eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Länder und der Kommunen konkrete Vorschläge. Die Arbeitsgruppe tauscht sich regelmäßig mit Expertinnen und Experten von Verbänden, Gewerkschaften, Elternvertretungen, aus der Wissenschaft und Praxis aus.