Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kooperiert seit dem 1. Juli 2009 eng mit den regionalen Alzheimer Gesellschaften. Ziel ist es, gesellschaftlichen Berührungsängsten entgegenzuwirken, vorhandenes Wissen im Umgang mit demenziell Erkrankten und Betroffenen zu sammeln und verfügbar zu machen sowie eine aktive Beteiligung der Betroffenen zu fördern.
Denn das Wissen um Demenz als Krankheit muss Allgemeinwissen werden. Es gilt, Betroffene und deren Familien zu Wort kommen zu lassen. Geklärt werden sollte, was genau die Betroffenen brauchen und was ihnen und ihren Angehörigen wichtig ist.
Ziel muss es sein, die Betroffenen so lange es geht im gewohnten Lebensumfeld zu belassen. Sie sollten das Gefühl haben, dabei zu sein.
Die vielfältigen Kontakte und Möglichkeiten der Mehrgenerationenhäuser sind hierfür der ideale Anknüpfungspunkt, um Verständnis und neue Hilfemöglichkeiten für Demenzkranke und deren Angehörige zu schaffen. Die aktive Hilfe demenziell Erkrankter steht so im Dreiklang von pflegenden Angehörigen, ehrenamtlich Tätigen und professionellen Kräften.
Mehr Aufklärung über Demenz
In Deutschland gibt es schätzungsweise insgesamt 1,2 Millionen Demenzkranke. Zwei Drittel der Erkrankten werden von Angehörigen zuhause gepflegt.
"Wenn die Diagnose Alzheimer gestellt wird und die Familie zum ersten Mal mit der Erkrankung konfrontiert wird, haben viele ein Horrorszenario im Kopf", sagt Ursula von der Leyen. "Es ist die Vorstellung aggressiver, wirrer alter Menschen. Das ist ein Zerrbild, denn im Frühstadium stehen die Patienten über viele Jahre noch voll im Leben. Mein Ziel ist es, diese Menschen mit ihren Schwierigkeiten nicht allein zu lassen. Die Angehörigen benötigen vor allem Entlastung im Alltag. Wir schulen deshalb ehrenamtliche Demenzbegleiter. Das sind Laien, die sich Zeit nehmen und bereit sind, sich auf den Kranken einzulassen. Sie beschäftigen sich mit den Alzheimerkranken, von Gedächtnistraining bis Biographiearbeit, sie sind aber auch bereit, schützende Begleitung für Stunden zu übernehmen. Die Entlastung durch die Demenzbegleiter kann den Angehörigen dabei helfen, nicht in der Fürsorge um den Alzheimerkranken rund um die Uhr wie in einem Hamsterrad zerrieben zu werden", so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.
Als weitere Hilfestellungen erarbeitet das Bundesfamilienministerium ein Internetportal "Wegweiser Demenz" - sowie eine für das Jahr 2010 geplante "Allianz für Menschen mit Demenz".