Die Evaluation kommt zu einem positiven Befund: Fachkräfte der Familienbildung konnten ihre Kompetenzen stärken, die Qualität der Zusammenarbeit mit Eltern wurde gesteigert und Eltern profitieren von dem Angebot der Bildungsbegleitung. Am 1. Juli 2015 ist aufbauend auf den positiven Erfahrungen das neue Bundesprogramm "Elternchance II - Familien früh für Bildung gewinnen" gestartet.
Erfolgreiche Verknüpfung von Bildungsförderung und Familienbildung
Ziel des Bundesprogramms war es, Eltern in der Förderung ihrer Kinder zu unterstützen. Die begleitende Forschung zeigt, dass Fachkräfte der Familienbildung und Eltern auf vielfältige Weise von dem Programm profitieren. Die Schulungen waren bundesweit stark nachgefragt und wurden in den Familienbildungseinrichtungen sehr gut angenommen. Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter haben durch die Weiterqualifizierung mehr praxisrelevantes Wissen erlangt. So geben vier von fünf Fachkräften an, dass sie viele nützliche und unmittelbar anwendbare Anregungen für ihren Arbeitsalltag erhalten haben. Eltern erleben die Zusammenarbeit als wertschätzend und werden durch die Bildungsbegleitung in ihren Kompetenzen gestärkt. Förderliche Rahmenbedingungen in den Einrichtungen und eine sozialräumliche Vernetzung sind laut Evaluationsbericht eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Elternbegleitung. Insgesamt wird deutlich, dass die Qualifizierung eine wichtige Lücke in der Weiterbildung von Fachkräften im Bereich der Familienbildung schließt.
Seit dem 1. Juli 2015 führt das Bundesfamilienministerium mit dem ESF-Bundesprogramm "Elternchance II - Familien früh für Bildung gewinnen" die Idee der intensivierten Zusammenarbeit von Fachkräften der Familienbildung und Eltern zur optimalen Bildungsförderung der Kinder fort. Ein neuer Akzent liegt dabei auf der partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Evaluation
Die Evaluation wurde durch ein mehrköpfiges Forschungsteam unter der Leitung von Professorin Dr. Sabine Walper am Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI) in München und Professor Dr. Mark Stemmler an der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) durchgeführt. Das Bundesprogramm wurde von April 2012 bis Dezember 2014 in drei Modulen – Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter, Modellstandorte "Elternbegleitung Plus" und begleitete Eltern – tiefgreifend untersucht. Im Fokus der Begleitforschung stand die Umsetzung der Qualifizierung in der Praxis sowie deren Auswirkungen auf die Elternarbeit der beteiligten Fachkräfte und die Bildungsbegleitung der Familien.