Gutes Aufwachsen Dr. Katarina Barley gratuliert zu 20 Jahren FSM

Die Bundesjugendministerin spricht am Rednerpult über den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Digitalisierung
Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft für den Kinder- und Jugendmedienschutz© photothek / Thomas Imo

Auf dem Festakt zum 20-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) am 7. November in Berlin hat Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley die Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle gewürdigt. Sie verwies zugleich auf die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen und den Jugendmedienschutz als Maßstab für die Interessen und Schutzbedarfe von Kindern und Jugendlichen in der Digitalisierung. Die Politik und die FSM mit ihren Mitgliederunternehmen stünden für ein gutes Aufwachsen mit digitalen Medien in der Verantwortung.

Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley:

"Bei der politischen Gestaltung der Digitalisierung geht es nicht nur um die Datenmengen, die durch den Breitbandausbau möglich sind. Es geht auch um den Schutz, die Teilhabe sowie die Förderung und Befähigung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen und das Grundgesetz geben uns hier den Weg vor. Entscheidend für ein gutes Aufwachsen mit Medien ist eine enge und vorausschauende Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft. Die Bereitschaft der Medienanbieter, Verantwortung zu übernehmen, gehört ebenso dazu wie der kontinuierliche Dialog und ein einheitlicher Rechtsrahmen im Kinder- und Jugendmedienschutz."

Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley dankte der FSM für die Zusammenarbeit im Kinder- und Jugendmedienschutz. Die aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans geförderte Internet-Beschwerdestelle der FSM und das Engagement der FSM im "Netzwerk gegen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern - Keine Grauzonen im Internet" haben dazu beigetragen, dass Rechtsverstöße aufgedeckt und Posendarstellungen von Kindern im Internet auch im Ausland in größerem Umfang gelöscht werden konnten.

Kinder- und Jugendmedienschutz weiterentwickeln

Mit Blick auf Interaktionsrisiken wie Mobbing, Grooming und Ansprache durch Extremisten verwies die Bundesjugendministerin auf die notwendige Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes im kontinuierlichen Dialog zwischen Bund, Ländern und Anbietern. Bund und Länder haben mit Unterstützung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und jugendschutz.net einen gemeinsamen Strategieprozess zur Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes gestartet. Bei der BPjM wurde dafür ein neuer Fachbereich eingerichtet. Ein Monitoring über Interaktionsrisiken und Anbietervorsorge auf jugendaffinen und reichweitenstarken Diensten durch jugendschutz.net wurde verabredet. Damit sind wichtige Grundlagen gelegt. Die Bundesjugendministerin forderte die FSM und ihre Mitgliederunternehmen auf, den Dialog konstruktiv zu nutzen und mögliche Risiken bereits im Vorfeld konsequent in ihren Angeboten mitzudenken.

Eltern wünschen sich besseren Schutz in sozialen Netzwerken

Einen Einblick in die Elternsicht auf den Jugendmedienschutz lieferte die zur Veranstaltung veröffentlichte Studie "Jugendmedienschutz-Index" des Hans-Bredow-Instituts und des JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis im Auftrag der FSM. Die Studie bestätigt den Entwicklungsbedarf im Kinder- und Jugendmedienschutz, denn Eltern sorgen sich zunehmend um den Schutz ihrer Kinder und bewerten die Aktivitäten von Selbstkontrolleinrichtungen, Behörden, Politik und Anbietern kritisch. Besonders das Medienverhalten im Übergangsalter von der Kindheit in die Pubertät bereitet Eltern Sorgen. Dabei nehmen Eltern ihre Erziehungsverantwortung ernst, dürften aber nicht allein gelassen werden. Dienste-Anbieter und die bei Eltern bekannten Einrichtungen des Jugendmedienschutzes wie die BPjM sind deshalb gefordert, den Kinder- und Jugendmedienschutz besser aufzustellen.

Die Initiative "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht" des Bundesfamilienministeriums bietet Eltern und Erziehenden mit Kindern zwischen drei und 13 Jahren Orientierung in der digitalen Medienwelt. Mit alltagstauglichen Empfehlungen und Angeboten unterstützt sie die Initiative dabei, den Medienkonsum ihrer Kinder aktiv zu begleiten.