Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland Lisa Paus zeichnet Vereine aus, die jüdisches Leben sichtbar machen

Lisa Paus, Dr. Felix und Dr. Josef Schuster mit den Preisträgerinnen und Preisträgern
Lisa Paus, Dr. Felix Klein (links) und Dr. Josef Schuster (rechts) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern© Photothek/Thomas Koehler

Am 7. September hat Bundesengagementministerin Lisa Paus gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland verliehen. Mit dem Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist, soll bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden, das jüdisches Leben in Deutschland stärkt. Der Preis wurde in zwei Kategorien vergeben und ging an die Jugendorganisation Netzer Germany e.V. sowie Limmud Deutschland e.V.

Der Festakt fand in der James Simon Galerie auf der Museumsinsel in Berlin statt. In ihrer Rede würdigte Lisa Paus das Selbstbewusstsein - oft auch gegen Widerstände - das gerade junge Menschen zeigen, um jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen.

Lisa Paus: "Jüdische Gegenwart ist unsere gemeinsame Gegenwart - und die jüdische Gegenwart verdient mehr Aufmerksamkeit. Der heutige Ehrenamtspreis würdigt das ehrenamtliche Engagement für jüdisches Leben und macht die Verwurzelung des Judentums in Deutschland sichtbar. Als Bundesengagementministerin unterstütze ich dieses Engagement ausdrücklich." 

Dr. Felix Klein betonte: "Ihr Engagement trägt dazu bei, unser Gemeinwesen zu stärken. Ihre ehrenamtlichen Projekte schaffen Räume, in denen Austausch stattfinden und Gemeinschaft erlebt werden kann. Sie schaffen Möglichkeiten für Jüdinnen und Juden, den jüdischen Teil ihrer Identität zu leben, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Das gilt insbesondere für die beiden diesjährigen Gewinnerteams. Und genau dieses Engagement gilt es zu fördern - was ich mit dem von mir ausgelobten Preis gerne tue."

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärte: "Der große Anstieg der Bewerbungen auf den noch jungen Ehrenamtspreis für jüdisches Leben zeigt auf, wie wichtig es ist, dass wir gesellschaftliches Engagement würdigen. Ich bin den vielen Bewerberinnen und Bewerbern dankbar für ihren Einsatz und freue mich, dass in diesem Jahr mit Limmud Deutschland und Netzer zwei jüdische Initiativen geehrt werden. Jüdinnen und Juden wollen ihr Jüdischsein selbstbewusst leben und dafür braucht es natürlich Initiativen aus der jüdischen Gemeinschaft heraus. Mein Dank gilt dem Preisstifter für das gelungene Konzept, dieses Engagement sichtbar zu machen und damit auch den Dialog in der Gesellschaft insgesamt zu fördern."

Unabhängige Jury wählt aus rund 90 Bewerbungen aus  

Eine achtköpfige unabhängige Jury hat aus etwa 90 Bewerbungen zwei gemeinnützige Vereine für den Preis ausgewählt. In der Kategorie Jugend, die sich an junge Menschen unter 27 Jahre richtet, überzeugte die Organisation Netzer Germany e.V. mit einem Projekt zu jüdischer Identitätsbildung und Jugendempowerment, in der offenen Kategorie ohne Altersbeschränkung Limmud Deutschland e.V. Der Verein hat ein mehrtägiges Festival durchgeführt und ist damit für Dialog, Austausch und Vielfalt eingetreten.

Ende März war der Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland zum zweiten Mal vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus ausgelobt worden. Bis zum 15. Juni konnten sich Einzelpersonen, Vereine, Initiativen und Gruppen für den Preis bewerben.