Auf seiner viertägigen Türkeireise, auf der er von den Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und Markus Grübel begleitet wurde, sprach Dr. Hermann Kues unter anderem mit der türkischen Staatsministerin für Frauen, Familie und Kinderschutz, Nimet Cibukcu, der türkischen UNICEF und mit dem Frauenverband der türkischen Partei AKP. Darüber hinaus besuchte Dr. Hermann Kues ein privates von Frauen geleitetes Krankenhaus sowie ein Projekt, das sich um Straßenkinder in Ankara kümmert. In Gaziantep konnte Dr. Hermann Kues einen Eindruck von den Entwicklungen in Südostanatolien gewinnen.
Bei Gesprächen in Ankara, Gaziantep und Kilis hatte der Parlamentarische Staatssekretär Gelegenheit, den im November 2006 begonnenen Austausch mit der Türkei zum Thema Gleichstellung von Frauen und Männern fortzuführen und sich über die Fortschritte der Türkei in diesem Bereich zu erkundigen. Er betonte dabei die wichtige Funktion der Türkei als Brücke zwischen Okzident und Orient: "Es ist sehr zu begrüßen, dass die Türkei in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte zur rechtlichen Gleichstellung von Frauen und Männern unternommen hat. Die Gespräche zeigen aber auch: In der Wirklichkeit ist - wie auch bei uns - noch einiges zu tun."
Dr. Hermann Kues stellte darüber hinaus den Zusammenhang zwischen der Entwicklung in der Türkei und den Integrationsbemühungen in Deutschland her: "Ein hoher Anteil der so genannten Zweiten und Dritten Generation der Menschen mit türkischem Migrationshintergrund hat eine wesentlich schlechtere Schul- und Berufsausbildung als die deutsche Bevölkerung. Die Integration der rund drei Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland hängt somit entscheidend davon ab, welche Einstellungen und Werte in der Türkei gelebt und kommuniziert und nach Deutschland transportiert werden. Umso wichtiger ist es, dass die Bemühungen der Türkei um eine Verbesserung der zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation von Frauen fortgesetzt werden. Das Engagement vieler Menschen gilt es daher zu unterstützen und fortzuführen", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär.
Mehr Chancen für Migrantinnen durch den Nationalen Integrationsplan
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind 2007 wieder mehr Personen nach Deutschland gezogen, aus der Türkei insgesamt 28.598 Menschen. Dr. Hermann Kues erklärte, dass seinerseits das Bundesfamilienministerium die Anstrengungen zur besseren Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Rahmen des Nationalen Integrationsplans fortsetzen wird.
Gemeinsam mit Ländern, Kommunen und gesellschaftlichen Akteuren fördert das Bundesfamilienministerium insbesondere den frühen Erwerb der deutschen Sprache, verbessert die Teilhabechancen junger Menschen an höheren Bildungsabschlüssen und auf dem Arbeitsmarkt und die Lebenssituation von Mädchen und Frauen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert dazu aktuell Projekte im Umfang von 70 Millionen Euro.