Die Vereinten Nationen veranstalten vom 20. bis 23. September in Accra (Ghana) ein internationales Expertengruppentreffen unter dem Titel "Wirtschaftliche Förderung von Frauen in ländlichen Gebieten ermöglichen". Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis werden Strategien erarbeiten, um die wirtschaftliche Mitwirkung von Frauen in ländlichen Gebieten weltweit zu stärken.
Das Treffen bildet die Basis für den aktuellen Arbeitsschwerpunkt der Frauenrechtskommission (FRK) der Vereinten Nationen. Das Hauptthema ihrer 56. Sitzung im Februar und März 2012 wird die Förderung von Frauen in ländlichen Gebieten bei Armutsbekämpfung, wirtschaftlicher Entwicklung und aktuellen Herausforderungen sein.
Herausforderungen für Frauen in ländlichen Räumen
Neben der Mitwirkung von Frauen in der Landwirtschaft und dem Umweltschutz wird die Expertengruppe über das Thema Entgeltgleichheit und den gleichberechtigten Zugang zu Rohstoffen diskutieren. Frauen sind für einen Großteil der Nahrungsmittelversorgung weltweit zuständig, werden dafür oft aber nicht oder nur unzureichend bezahlt. An grundlegenden Entscheidungen in diesem Bereich sind sie auch selten beteiligt. Ein weiteres Problem liegt an den mangelnden Landnutzungsrechten, weniger als zwei Prozent der Nutzfläche in Entwicklungsländern sind Schätzungen zu Folge in Besitz von Frauen.
Ländliche Entgeltungleichheiten auch in Deutschland beseitigen
Auch in Deutschland stehen Frauen in ländlichen Gebieten vor Herausforderungen. So ist der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen auf dem Land um bis zu zehn Prozent höher als in Städten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt gemeinsam mit dem Deutschen LandFrauenverband das aktuelle Projekt "LandFrauenStimmen für die Zukunft: Faire Einkommensperspektiven sichern". Ziel der Initiative ist es, die Entgeltgleichheit sowie die Teilhabe von Frauen in Politik und Wirtschaft in ländlichen Räumen zu fördern.