Die neue Internetseite www.gesundheit-und-gewalt.de unterstützt die gesundheitliche Versorgung von gewaltbetroffenen Frauen in der Praxis von Ärztinnen und Ärzten. Das Internetangebot baut auf den Erfahrungen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes "Medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen- MIGG" auf und stellt die Projektergebnisse sowie Anregungen zur Diagnostik, Dokumentation und den Interventionsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt zur Verfügung. Das Bundesfamilienministerium fördert das Angebot.
Gewalterfahrungen gehören für Frauen zu den zentralen Gesundheitsrisiken. Sowohl akute Verletzungen als auch chronische körperliche und psychische Beschwerden können die Folge sein. Ärzte und Ärztinnen sindoft die ersten Ansprechpartner für die betroffenen Frauen. Praxen und Krankenhäuser müssen deshalb auf gewaltbetroffenen Frauen als Patientinnen gut vorbereitet sein.
Angebot für Ärzteschaft und gewaltbetroffene Frauen
Ärztinnen und Ärzte nehmen eine Schlüsselrolle ein bei der Versorgung von Gewaltopfern. Um sie bei der Wahrnehmung dieser Funktion zu unterstützen, hatte das Bundesfamilienministerium das Projekt "Medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen- MIGG" gefördert. Die neue Internetseite macht die Projektergebnisse einem größeren Teil der Ärzteschaft bekannt und für die Nutzung in der eigenen Praxis zugänglich.
Neben den Ergebnissen von MIGG, die in einem Implementierungsleitfaden zusammengefasst wurden, bietet das neue Internetportal nützliche Projektmaterialien wie Dokumentationsbögen, wichtige Links und Publikationsempfehlungen zur Unterstützung der ärztlichen Tätigkeit.
Die Internetseite richtet sich auch an gewaltbetroffene Frauen selbst und möchte dazu sensibilisieren und motivieren, bei häuslicher Gewalt Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Eine Verlinkung auf ein Suchportal zu Frauenberatungsstellen erleichtert die Suche nach geeigneten Beratungsstellen vor Ort.
Neue Publikationen zum Thema veröffentlicht
Parallel zur Freischaltung von www.gesundheit-und-gewalt.de wurden mit Förderung des Bundesfamilienministeriums Informationsmaterialien für die ärztlichen Praxen erstellt. Die Ärztemappe "Zeitbild Medical Häusliche Gewalt - Erkennen und Helfen" wird begleitet durch das Patientinnenmagazin "Häusliche Gewalt: Sprechen Sie darüber!", das Frauen über die Formen und Auswirkungen von Gewalt informiert und sie ermutigt, aktiv zu werden und Hilfe zu suchen. Der Link zu den Publikationen findet sich auf der neuen Internetseite.