Zainab Hawa Bangura besucht zurzeit europäische Hauptstädte, den Auftakt machte sie im Bundesfrauenministerium. Dabei stellte sie ihre wichtigsten strategischen Prioritäten für die Zukunft vor: Dazu gehören wichtige Leitlinien für die Bekämpfung und Verhinderung von konfliktbezogener sexuelle Gewalt sowie Initiativen im Sicherheitsbereich, wie das Eingreifen nationaler Streit- und Polizeikräfte in von Konflikten betroffenen Ländern, aber auch Herausforderungen durch extremistische Gruppen wie unter anderem IS, Al-Qaida, Boko Haram.
Elke Ferner machte deutlich, dass der Schutz von Frauen vor Gewalt ein wichtiger nationaler Schwerpunkt ist und Deutschland sich für die Umsetzung der Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden, Sicherheit einsetzt. Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in einer Gesellschaft, seien sie ethnisch, religiös, sozial, politisch, ökonomisch hervorgerufen, begründen ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Rollen in Konfliktsituationen und ihre unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zu Ressourcen.
Frauen als mutige Akteurinnen für einen gesellschaftlichen Wandel
"Gut aufeinander abgestimmte Schutz-, Aufklärungs- und Hilfsprogramme für Frauen, der Abbau genderbasierter Diskriminierung und auch Gendertrainings, wie beispielsweise für den Polizei- und Justizbereich, sind gerade in Krisenregionen elementar wichtig. Aber wir sehen Frauen nicht nur als Opfer sondern auch als mutige Akteurinnen und Protagonistinnen für einen gesellschaftlichen Wandel. Mehr Mitwirkung von Frauen an Entscheidungsprozessen verbreitert zugleich die Basis für wichtige lokale Kooperationen. Die stärkere Einbeziehung von Frauen eröffnet außerdem neue Möglichkeiten bei der Konfliktbewältigung", sagte Elke Ferner
Zudem würdigte Elke Ferner die Arbeit der Sonderbeauftragten für Sexuelle Gewalt in Konflikten und bekräftigte das Anliegen der Bundesregierung, sie bei den Herausforderungen zu unterstützen, um alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, aber auch gegen Jungen und Männer in bewaffneten Konflikten zu beenden.
Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Sexuelle Gewalt in Konflikten
Basis für die Arbeit der Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Sexuelle Gewalt in Konflikten ist die Sicherheitsratsresolution 1888 (verabschiedet in 2009), mit der der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Ernennung einer Sonderbeauftragten für Sexuelle Gewalt in Konflikten gefordert. Die Resolution 1888 ist eine von derzeit sechs Nachfolgeresolutionen zu der Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden, Sicherheit. Seit 2012 hat Zainab Bangura aus Sieera Leone das Amt inne. Erste Sonderbeauftragte für Sexuelle Gewalt in Konflikten war von 2010 - 2012 Margot Wallström (Schweden).
Die Sonderbeauftragte hat folgendes Mandat:
- Führungs- und Koordinierungsrolle bei Bemühungen der Vereinten Nationen im Kampf gegen sexuelle Gewalt sowie Stärkung existierender Koordinierungsmechanismen,
- Interessenvertretung im Sinne des Mandates gegenüber Regierungen, Justiz, Militär und Zivilgesellschaft sowie den an einem bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien,
- Durchführung von Aktivitäten gegen sexuelle Gewalt auf zentraler sowie lokaler Ebene,
- Förderung der Zusammenarbeit aller relevanten Akteure und Akteurinnen, vor allem im Rahmen der Initiative UN Action Against Sexual Violence in Conflict.