Aktuelle Meldungen Engagement

Digitale Kompetenzen stärken Ingo Behnel tauscht sich mit österreichischem Amtskollegen aus

Ingo Behnel, Alexander Pröll und Dr. Markus Richter sitzen zusammen und unterhalten sich
Ingo Behnel spricht mit dem österreichischen Staatssekretär Alexander Pröll, und dem Staatssekretär im Bundesdigitalministerium, Dr. Markus Richter © BKA Österreich/ Christoph Dunker

Am 2. Juli traf sich Ingo Behnel, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, mit Alexander Pröll, Staatssekretär für Digitalisierung im österreichischen Bundeskanzleramt, und Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, in der Österreichischen Botschaft in Berlin. Lena-Sophie Müller, CEO der Initiative D21 e.V., welche das Treffen initiiert hatte, komplettierte die Runde. Im Mittelpunkt stand ein Austausch über die Stärkung digitaler Kompetenzen in der Gesellschaft.

Ingo Behnel: "Danke an Herrn Staatssekretär Pröll und die österreichische Botschaft für den sehr guten Austausch. Wir packen das jetzt an!"

Offensive soll digitale Basiskompetenzen stärken

Die Digitale Dekade der Europäischen Union (EU) setzt Ziele zur Stärkung der Digitalkompetenz in den Mitgliedstaaten bis 2030. Eine zentrale Zielmarke besteht darin, dass bis 2030 80 Prozent der Bevölkerung über digitale Basiskompetenzen verfügen sollen. Im EU-Vergleich verfügen in Deutschland aktuell etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung (Stand 2023: 52,22 Prozent) über zumindest grundlegende digitale Kompetenzen.

In Österreich hingegen waren es im selben Zeitraum 64,7 Prozent der Bevölkerung. Damit liegt Österreich deutlich über dem EU-Durschnitt von 55,56 Prozent. Im deutschen Koalitionsvertrag ist daher eine altersübergreifende digitale Kompetenzoffensive festgelegt worden. Eine solche hat das Nachbarland bereits erfolgreich gestartet. Dazu zählen unter anderem niedrigschwellige, zielgruppenorientierte Angebote wie Vor-Ort-Workshops zu digitalen Basiskompetenzen.

Engagiert für Bewegung und Teilhabe Karin Prien trifft junge Engagierte der Deutschen Sportjugend

Gruppenbild mit Karin Prien, Teilnehmenden des Workshops der Deutschen Sportjugend und dem Maskottchen Movelino
Karin Prien mit Teilnehmenden des Workshops der Deutschen Sportjugend und dem Maskottchen Movelino © Eduard Fischer

Unter dem Motto "Mein Stimme. Meine Werte. Unser Sport" kamen am 25. Juni junge Engagierte zu einem Workshop der Deutschen Sportjugend zusammen. Bundesjugendministerin Karin Prien diskutierte mit den Teilnehmenden darüber, welche Rahmenbedingungen nötig sind, um junge Menschen für ein freiwilliges Engagement im Sport zu begeistern und dieses zu stärken. Dabei betonte sie die große Bedeutung des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. 

Beim Workshop dabei war auch Movelino, das Maskottchen der Deutschen Sportjugend. Es motiviert Kinder zu Bewegung und Sport und sorgt stets für Begeisterung.

Karin Prien: "Junge Menschen sind unsere Zukunft - und über Tausende von ihnen engagieren sich in Sportvereinen in Deutschland. Der Kinder- und Jugendsport ist weit mehr als Bewegung: Er ist ein Raum für Bildung, gesellschaftliches Engagement und gelebte Vielfalt. Hier übernehmen junge Menschen Verantwortung, erleben Solidarität, gestalten Demokratie und lernen Zusammenhalt im Team. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt keine Selbstverständlichkeit mehr ist, sind diese Räume wichtiger denn je."

Deutsche Sportjugend fördert Teilhabe junger Menschen

Am Abend nahm die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesjugendministerium, Mareike Wulf, am Empfang der Deutschen Sportjugend teil. Zu diesem waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Zivilgesellschaft und dem organisierten Sport geladen. 

Die Deutsche Sportjugend feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. In den Grußworten und Gesprächen wurde deutlich, welche wichtige Rolle die Deutsche Sportjugend als größte Jugendorganisation einnimmt - nicht nur bei der Bewegungsförderung junger Menschen, sondern auch bei der Förderung ihres Engagements sowie der Stärkung von Demokratie durch ihre Teilhabe und Partizipation in den Vereinen und Verbänden.  
 

Jahresberichts der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Brand: "Sinti und Roma mit Respekt und Empathie begegnen!"

Zur Veröffentlichung des heute vorgestellten Jahresberichts der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) erklärt der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma Michael Brand: 

"Der erneute und leider starke Anstieg antiziganistischer Vorfälle im Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus für das Jahr 2024 ist vor allem eines: ein lauter Aufruf an Politik, Gesellschaft und Institutionen, dieser Entwicklung mit Energie und entschlossen entgegenzutreten.

Wie auch beim Antisemitismus und beim antimuslimischen Rassismus verzeichnen wir in unserer Gesellschaft einen starken Anstieg an toxischen Entwicklungen, die uns alle betreffen. Hinter jedem einzelnen der im Bericht dokumentierten Fälle stehen ganz konkrete Erlebnisse und schlimme Erfahrungen ganz konkreter Menschen in unserem Land. Betroffen sind alle Altersgruppen, bis hin selbst zu Kindern, die bereits in Schulen und Kitas Ausgrenzung erfahren.

Diskriminierung und sogar Gewalt gegen eine gesellschaftliche Gruppe in unserem Land dürfen nicht akzeptiert werden - nicht alleine aus historischen Gründen, wegen des Völkermords an den Sinti und Roma während die NS-Diktatur, sondern weil Sinti und Roma aus positiven Gründen unseren Respekt und unsere Empathie verdienen.

Sinti und Roma tragen auf vielfältige Weise dazu bei, dass unsere offene Gesellschaft vielfältig, interessant und lebenswert ist. Wer Sinti und Roma oder andere Minderheiten vor allem als Problem betrachtet, wer stigmatisiert und diskriminiert, der muss sich ernsthaft fragen lassen, welches Menschenbild er oder sie hat. In unserer offenen Gesellschaft können wir froh sein über die vielen Farben, denn wir wollen keine Gesellschaft, die nur in Grautönen denkt und lebt.

Wo es im Miteinander Schwierigkeiten gibt, wo Vorurteile und Diskriminierung bestehen: Der Bundesregierung und auch mir ganz persönlich - auch vor dem Hintergrund meiner eigenen jahrelangen Erfahrung im Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung - geht es darum, Diskriminierung Schritt für Schritt zurückzudrängen, einen offenen Umgang zu fördern sowie das Miteinander, Verständnis und Empathie füreinander zu stärken. Der MIA-Jahresbericht ist hierzu ein wesentlicher Baustein, weil er die Realität sichtbar macht, an der wir arbeiten müssen. Die Bundesregierung ist fest entschlossen, Ausgrenzung, Hass und Hetze gegen Einzelne, gegen Gruppen und gegen unsere Gesellschaft insgesamt gemeinsam mit all denen entschieden zu bekämpfen, die zur überwältigenden Mehrheit der vernünftigen Menschen in unserem Land zählen."

Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung Karin Prien: Schicksale und Leistungen vertriebener Frauen anerkennen

Karin Prien steht an einem Rednerpult
Anlässlich des elften Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung spricht Karin Prien im Konzerthaus Berlin © Laurin Schmid/bundesfoto

Am 20. Juni eröffnete Bundesfrauenministerin Karin Prien die Gedenkstunde des elften Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung im Konzerthaus Berlin. Die Veranstaltung legte in diesem Jahr einen Fokus auf das Schicksal von Flucht und Vertreibung betroffener Frauen. Diese sind im besonderen Maße geschlechtsspezifischen Risiken, wie Ausbeutung und sexualisierter Gewalt, ausgesetzt. Gleichzeitig tragen viele von ihnen die Verantwortung für ihre Kinder und Familien.

Karin Prien: "Millionen Deutsche mussten am Ende des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach ihre Heimat verlassen - unter ihnen unzählige Frauen und Mädchen. Sie erlebten Flucht, Gewalt und sorgten auch in größter Not weiter für ihre Familien. Ihre Geschichten wurden lange übersehen, ihre Traumata oft verschwiegen. Heute gedenken wir nicht nur dieser Opfer von Flucht und Gewalt, sondern erinnern auch daran, dass Millionen Menschen weltweit - meist Frauen und Kinder - noch immer Schutz und Solidarität brauchen. Nur durch das Anerkennen ihrer Leiden und das gemeinsame Gespräch über vergangenes und gegenwärtiges Leid können Heilung und Versöhnung wachsen. Unsere Pflicht in Politik und Gesellschaft ist es, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Denn Gedenken bedeutet Verpflichtung: für Erinnerung, für Solidarität und für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt."

Es folgten eine Rede der Ehrenpräsidentin des Frauenverbandes im Bund der Vertriebenen, Dr. Maria Werthan, sowie ein Podiumsgespräch mit der Schauspielerin und Autorin Claudia Wenzel und der Autorin Christiane Hoffmann. Der Präsident des Bundes der Vertriebenen sowie Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, sprach das Schlusswort. 

Über 60 Millionen Frauen weltweit auf der Flucht

Laut Angaben des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) waren im Juni 2024 weltweit 122 Millionen Menschen auf der Flucht - darunter 60 Millionen Frauen und Mädchen. Schätzungen zufolge werden 90 Prozent der Frauen und Mädchen auf der Mittelmeerroute Opfer schwerer sexueller Gewalt.

Seit 2015 erinnert die Bundesregierung jährlich am 20. Juni an die Opfer von Flucht und Vertreibung aktuell und weltweit sowie insbesondere an die deutschen Vertriebenen der Kriegs- und Nachkriegszeit. Das Datum knüpft an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an.

Jugendbeteiligung JugendPolitikTage 2025 in Berlin gestartet

Karin Prien sitzt mit weiteren Teilnehmenden der JugendPolitikTage auf einer Bühne
Bundesjugendministerin Karin Prien im Gespräch bei den JugendPolitikTagen 2025 © Lennart Jördens

Am 19. Juni sind in Berlin die fünften JugendPolitikTage gestartet. Vom 19. bis zum 21. Juni tauschen sich Bundesjugendministerin Karin Prien, Kanzleramtschef Thorsten Frei sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft mit über 500 Teilnehmenden zu jugendpolitischen Themen aus. In ihrer Eröffnungsrede plädierte Karin Prien für eine aktive Teilhabe der Jugendlichen bei der Gestaltung ihrer Zukunft.

Karin Prien: "Ich möchte euch ermutigen: Ergreift eure Chancen. Bringt euch ein. Gestaltet eure Zukunft. Und nutzt dafür Strukturen und Institutionen, die genau dafür da sind. In der Stadt oder dem Ort, in dem Ihr wohnt. Auf Landesebene oder im Bund. Ihr macht den Unterschied."

Jugendliche für die Politik der Zukunft vernetzen

Ob in zahlreichen Formaten zu wichtigen politischen Fragestellungen oder auf dem Markt der Möglichkeiten: Auf den JugendPolitikTagen 2025 können sich junge Menschen aus ganz Deutschland vernetzen und Kontakte zu Jugendorganisationen und jugendpolitischen Initiativen knüpfen. Neben dem Bühnenprogramm kommen die Teilnehmenden in 17 verschiedenen Formaten direkt mit den Bundesressorts ins Gespräch und beschäftigen sich in über 30 Workshops mit Themen, die für junge Menschen von großer Bedeutung sind.

Die JugendPolitikTage

Die JugendPolitikTage sind eine Veranstaltung der Jugendpresse Deutschland und werden gefördert durch das Bundesjugendministerium. Sie ermöglichen jungen Menschen den direkten Dialog mit der Politik, um ihre Teilhabe zu stärken. Behandelt werden aktuelle Themen wie Klima, Bildung und Demokratie, um die Anliegen junger Menschen in den politischen Prozess einzubringen. Ziel ist es, jungen Menschen die Chance zu bieten, aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken.

Deutsch-Französische Zusammenarbeit Karin Prien besucht Sommerfest des Deutsch-Französischen Jugendwerks

Gruppenfoto mit Karin Prien
Beim Sommerfest des DFJW kam Karin Prien mit Jugendlichen ins Gespräch © OFAJ-DFJW

Bundesjugendministerin Karin Prien hat am 18. Juni ihren ersten offiziellen Besuch in Paris angetreten. Im Fokus standen das erste Zusammentreffen mit ihrer französischen Amtskollegin Marie Barsacq, der Ministerin für Sport, Jugend und Vereinswesen sowie die 20. Beiratssitzung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW). Anschließend eröffneten die beiden Politikerinnen gemeinsam das Sommerfest des DFJW. Ziel der Reise ist es, die deutsch-französische Zusammenarbeit zu stärken und Jugendlichen mehr Austauschchancen zu bieten. 

Bundesjugendministerin Karin Prien: "Dass wir heute - Deutsche und Franzosen, junge Menschen aus beiden Ländern - in Freundschaft zusammenkommen, zeigt: Aus der dunkelsten Stunde Europas ist ein neues Kapitel entstanden. Eins des Friedens, der Partnerschaft und der gemeinsamen Verantwortung."

Deutsch-Französische Freundschaft im Jugendbereich stärken

Beim DFJW-Sommerfest präsentierten sich diverse Projekte in den Bereichen Sport, Kultur und Inklusion. Zudem kam die Bundesjugendministerin mit jungen Menschen ins Gespräch, die sich im Rahmen des Deutsch-Französischen Freiwilligendienstes (DFFD) oder als DFJW-Juniorbotschafterinnen und -botschafter engagieren. Der direkte Austausch über ihre Erfahrungen, Beweggründe für ihr ehrenamtliches Engagement sowie ihre Wünsche und Erwartungen an die Jugendpolitik beider Länder fand dabei besonderes Augenmerk.

Das Deutsch-Französische Jugendwerk

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) wurde 1963 mit dem Ziel gegründet, die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich durch Jugendbegegnungen zu fördern. Es ermöglicht jungen Menschen, die Kultur und Sprache des Partnerlandes kennenzulernen und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Das DFJW unterstützt eine Vielzahl von Austauschprogrammen, von Schüleraustauschen bis zu beruflichen Begegnungen und hat maßgeblich zur europäischen Integration beigetragen. Das DFJW setzt seit über 60 Jahren und mit über 9,5 Millionen Teilnehmenden zentrale Impulse für Jugendaustausch, Sprachkompetenz und europäische Verständigung. 

Antiziganismus überwinden Michael Brand wird neuer Beauftragter gegen Antiziganismus

Portraitfoto von Michael Brand
Michael Brand © Dominik Butzmann/BMBFSFJ/photothek.de

Das Bundeskabinett hat am 18. Juni auf Vorschlag von Bundesgleichstellungsministerin Karin Prien den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesbildungs- und Familienministerium, Michael Brand, zum Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland für die Dauer der 21. Wahlperiode berufen. 

Michael Brand: "Diese weitere Verantwortung im Rahmen meiner Tätigkeit als Parlamentarischer Staatssekretär zu übernehmen, ist mir nach meiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Menschenrechte und auch im Kampf gegen Diskriminierung von Sinti und Roma ein Anliegen, dem ich mich vor dem Hintergrund dieser Erfahrung gerne widmen werde. Dabei liegt mir daran, dass wir den gesellschaftlichen Diskurs auch zur Frage der Sinti und Roma und des Antiziganismus in einer Art und Weise führen, dass wir die Ursachen benennen, aufklären und Lösungen aufzeigen. Wo Diskriminierung geschieht, muss ihr klar und entschieden entgegengetreten werden - durch Staat und Gesellschaft gleichermaßen. Es ist mir wichtig, auch die vielen positiven Beispiele des Miteinanders zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheit stärker in den Fokus zu rücken. Der notwendige Diskurs darf nicht ausschließlich mit negativ besetzten Positionierungen, schon gar nicht mit Vorurteilen und Stereotypen geführt werden. Wobei völlig unstreitig bleibt, dass auf besorgniserregende Entwicklungen und Vorfälle selbstverständlich immer mit der notwendigen Klarheit des Staates und auch unserer Gesellschaft reagiert werden muss. Völlig klar ist, dass wir angesichts des Anstiegs von innen und außen befeuertem Extremismus gerade auch Minderheiten wie die Sinti und Roma besonders vor den Auswirkungen von Extremismus und Diskriminierung zu schützen haben. Vor dem Hintergrund meiner bisherigen Erfahrung werde ich den Dialog mit den Sinti und Roma, ihren Interessenvertretungen, staatlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft suchen, um die bestmöglichen Strategien zu entwickeln und der besonderen historischen Verantwortung gegenüber dieser in der Zeit des Nationalsozialismus schwer verfolgten Minderheit gerecht zu werden. Es bleibt das selbstverständliche Ziel, Sinti und Roma in unserem demokratischen Rechtsstaat sämtliche Rechte zu garantieren und alle Möglichkeiten zu eröffnen, die ihnen zustehen. Auf die gemeinsame Arbeit freue ich mich sehr."

Michael Brand ist studierter Politikwissenschaftler und seit vielen Jahren im Bereich Menschenrechte aktiv, unter anderem als Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses im Deutschen Bundestag sowie als Sprecher für Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Als Parlamentarier hat Michael Brand sich in seiner bisherigen Arbeit durch seinen Einsatz für Menschenrechte und die Belange von Minderheiten ausgezeichnet. Für die Sinti und Roma ist diese Entscheidung ein deutliches Zeichen, dass die Bundesregierung sie nicht nur in ihrem Einsatz gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung unterstützt, sondern auch die Kultur der Sinti und Roma als Bestandteil unseres Lebens in Deutschland anerkennt.

re:publica 2025 Digitalisierung für alle Generationen

Karin prien auf einer Leinwand über eine großen Menge von Leuten
Karin Prien diskurtierte auf der re:publica 2025 zur Frage, wie Digitalisierung für die gesamte Gesellschaft sozial und gerecht gestaltet werden kann © Florian Gaertner/BMBFSFJ/photothek.de

Auf der re:publica 2025 beschäftigte sich das Bundesbildungsministerium mit der Frage, wie eine gerechte und soziale Digitalisierung helfen kann, gesellschaftliche Bedarfe und Herausforderungen verschiedener Generationen besser zu verstehen und zu bewältigen. Digitalisierung ist ein umfassender gesellschaftlicher Wandel, der alle Lebensbereiche durchdringt. Das Ministerium präsentierte sich dabei als verantwortlich für die gesamte Gesellschaft.

Bundesbildungs- und -familienministerin Karin Prien diskutierte in diesem Zusammenhang bei einem Panel am 28. Mai zum Thema "Kontroverse in der Mitte?! - Wie kann gesellschaftlicher Dialog gelingen?"

Karin Prien: "Digitale Politik ist für mich Gesellschaftspolitik. Mit dem neuen Zuschnitt unseres Ministeriums rücken wir näher an die Lebensrealitäten der Menschen - aus der Mitte der Gesellschaft und für alle Generationen. Kinder, Eltern, ältere Menschen: Sie alle haben ein Recht auf Teilhabe, Schutz und Befähigung. Digitale Souveränität gelingt nur gemeinsam: Nicht nur Wirtschaft und Wissenschaft sind gefragt, sondern auch unsere starke Zivilgesellschaft. So schaffen wir die Voraussetzungen für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung, die verbindet, stärkt und niemanden zurücklässt."

Zentrale Fragestellungen für eine sozial gerechte Digitalisierung

Die Formate des Bundesbildungsministeriums beschäftigten sich mit folgenden Fragen: 

  • Was brauchen junge Menschen, um sich gut informieren und teilhaben zu können und ihre Stimme hörbar zu machen?
  • Wie kann Social Listening genutzt werden, um gesellschaftliche Trends frühzeitig zu erkennen und dann besser darauf reagieren zu können?
  • Welche Chancen und Risiken bieten digitale Technologien für ältere und jüngere Menschen in Bezug auf Einsamkeit?
  • Wie können digitale Instrumente dabei helfen, auf gesamtgesellschaftliche Fragen wie den Umgang mit Demenz neue Antworten zu finden und innovative Unterstützungsangebote für Betroffene zu schaffen?
  • Wie können wir die gemeinwohlorientierte Nutzung von Daten und KI vorantreiben, insbesondere mit Blick auf die Zivilgesellschaft? 

re:publica - Das Festival für digitale Kultur

Die re:publica 25 fand vom 26. bis 28. Mai 2025 in der STATION Berlin statt. Das Festival für die digitale Gesellschaft stand 2025 Jahr unter dem Motto "Generation XYZ". Die re:publica findet seit 2007 jährlich statt und ist eine der größten Konferenzen zur digitalen Gesellschaft in Europa. Jährlich treffen sich in Berlin Expertinnen und Experten sowie Interessierte, um über aktuelle Themen in Politik, KI, Medien und Nachhaltigkeit zu diskutieren. Die re:publica bietet Vorträge, Workshops und Ausstellungen und versteht sich als Plattform für Austausch und Inspiration für eine bessere digitale Zukunft.

 

Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" Kräfte bündeln, Einsamkeit bekämpfen

Karin Prien steht vor einem Pult und hält einen Vortrag
Karin Prien betonte in ihrem Grußwort den Wert des gesellschaftlichen Zusammenhalts für die Demokratie © Nils Hasenau

Die bundesweite Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" findet vom 26. Mai bis zum 1. Juni 2025 bereits zum dritten Mal statt. Sie ist eine Maßnahme in der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit. Ziel ist es, zum Thema Einsamkeit zu sensibilisieren und interessierten Menschen vor Ort niedrigschwellige Angebote zum gemeinsamen Austausch und zur Begegnung aufzuzeigen. Auftakt zur Aktionswoche war die gleichnamige Konferenz, die Bundesfamilienministerin Karin Prien am 26. Mai zusammen mit dem Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) eröffnet. Die Konferenz kann im Livestream verfolgt werden.

Karin Prien: "Ich freue mich über jeden Menschen, der sich ein Herz fasst und Angebote der Aktionswoche gegen Einsamkeit in den Städten und Gemeinden wahrnimmt. Ihnen sage ich: Sie sind willkommen, und Sie sind dort ganz sicher nicht allein! Einsamkeit ist eine Frage der sozialen Gesundheit. Menschen im Leben zu haben, um sich austauschen zu können, Orte, um sich zu begegnen - all das ist für das Wohlbefinden wichtig. Und es stärkt die Demokratie: Mehr denn je brauchen wir den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Deswegen möchte ich die Strategie gegen Einsamkeit fortschreiben. Es geht darum, insbesondere auch Kinder und Jugendliche in den Blick zu nehmen, die besonders gefährdet sind. Ich möchte eine 'Allianz gegen Einsamkeit' aufsetzen. Als Allianz von Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Gesundheit können wir Kräfte bündeln, um Einsamkeit in der Gesellschaft vorzubeugen, zu lindern und Menschen ganz konkret zu unterstützen."

Dr. Irina Volf. Direktorin des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.: "Mit der Konferenz möchten wir den Diskurs zum Thema Einsamkeit in Deutschland weiter vorantreiben und die Öffentlichkeit stärker für das Thema sensibilisieren. Denn langanhaltende Einsamkeit ist für Betroffene eine schmerzliche Erfahrung, die zahlreiche negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen haben kann. Darüber hinaus schwächt sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Miteinander."

Bundesfamilienministerin Karin Prien besucht während der Aktionswoche einen Markt der Gemeinsamkeiten, eine "Stadtteil-Mitmach-Messe", auf der sich Vereine, Chöre, oder Interessengruppen  vorstellen und Menschen direkt mit passenden Gruppierungen zusammenbringen.

Gemeinsam gegen Einsamkeit engagieren

Das Bundesfamilienministerium für lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum Mitwirken an der Aktionswoche ein. In ganz Deutschland beteiligen sich Vereine, Initiativen und Projekte mit Aktionen unter dem Impuls "Gemeinsam spielen".

Die Strategie gegen Einsamkeit

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung vereinbart, die Einsamkeitsstrategie fortzusetzen und die Arbeit bestehender Netzwerke zu unterstützen. Insbesondere die Forschung zum Thema Einsamkeit im Bereich der Kinder und Jugendlichen soll gestärkt werden, um zielgenaue Maßnahmen zur Bekämpfung der zunehmenden Einsamkeit vom Kindesalter bis zu den älteren Menschen zu entwickeln.

Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE)

Das KNE setzt sich mit den Ursachen und Folgen von Einsamkeit auseinander und fördert Erarbeitung und Austausch über förderliche und hinderliche Faktoren in der Prävention von und Intervention bei Einsamkeit in Deutschland. Dazu verbindet das KNE Forschung, Netzwerkarbeit und Wissenstransfer. Das Projekt soll das bestehende Wissen zum Thema Einsamkeit bündeln, Wissenslücken schließen und gewonnene Erkenntnisse in die politische und gesellschaftliche Praxis einfließen lassen. Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. führt das Projekt unter der Förderung des Bundesfamilienministeriums durch.

"Nachbarschaft mit Herz und Hand" Karin Prien startet bundesweite Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser

Bundesministerin Karin Prien mit Sarah Wiener und zwei weiteren menschen vor der Eingangstür eines Mehrgenerationenhauses
Bundesfamilienministerin Karin Prien eröffnet deutschlandweite Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser bei gemeinsamer Kochaktion mit Köchin Sarah Wiener © BMBFSFJ

Mit einer besonderen Auftaktveranstaltung hat Bundesfamilienministerin Karin Prien am 19. Mai die deutschlandweiten Aktionstage der Mehrgenerationenhäuser eröffnet. Unter dem Motto "Nachbarschaft mit Herz und Hand" laden viele der rund 530 Mehrgenerationenhäuser noch bis zum 1. Juni dazu ein, generationenübergreifende Begegnungen zu erleben und die Vielfalt unserer Gesellschaft zu feiern. 

Karin Prien: "Mehrgenerationenhäuser stehen für offene Türen, Herzlichkeit und ein starkes Miteinander - unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Sie sind Orte, an denen Menschen füreinander da sind, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam anpacken. Mit ihren Angeboten fördern sie beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, machen Bürgerinnen und Bürger digital fit und helfen dabei, Einsamkeit zu überwinden und zu vermeiden. Gerade in Zeiten wie diesen ist ihr Beitrag für die Gesellschaft wichtiger denn je, und ich bin dankbar für ihr Engagement. Mit den Aktionstagen 2025 setzen wir ein starkes Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft."

Kochaktion bringt Menschen zusammen

Die Auftaktveranstaltung fand im Mehrgenerationenhaus Phoenix in Berlin-Zehlendorf statt. Im Mittelpunkt stand eine gemeinsame Kochaktion, die von der Köchin Sarah Wiener begleitet wurde. Die geladenen Gäste hatten die Möglichkeit, unter Anleitung von Sarah Wiener ein Gericht zuzubereiten. Dabei kamen Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Lebenswelten zusammen, um nicht nur kulinarische Erfahrungen auszutauschen, sondern auch persönliche Geschichten zu teilen.

Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander"

Das Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" fördert seit 2021 rund 530 Mehrgenerationenhäuser deutschlandweit über einen Zeitraum von acht Jahren. Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Füreinander in der Kommune. Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen offen - unabhängig von Alter oder Herkunft. 

Als Fachprogramm im Gesamtdeutschen Fördersystem zielt das Bundesprogramm darauf ab, mithilfe der Mehrgenerationenhäuser gute Entwicklungschancen und faire Teilhabemöglichkeiten für alle in Deutschland lebenden Menschen zu schaffen und somit gleichwertige und bessere Lebensverhältnisse in allen Gebieten Deutschlands zu erreichen.   

10 Jahre "Engagierte Stadt" Gemeinsam für lebendige Stadtgesellschaften

Zwei Personen sitzen auf Stühlen nebeneinander und lachen
In der Lutherstadt Wittenberg feierten die Programmpartnerinnen und -partner das Jubiläum des Netzwerkprogramms "Engagierte Stadt" mit verschiedenen Formaten © Constanze Flamme

Am 15. und 16. Mai feierte das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt" sein zehnjähriges Bestehen mit 112 Programmpartnerinnen und Programmpartnern im Rahmen eines Netzwerktreffens in Lutherstadt Wittenberg. 

In ihrem Videogrußwort hob Bundesfamilienministerin Karin Prien die engagierte Arbeit der Programmpartner hervor.

Karin Prien: "Es ist mir eine große Freude, dem Netzwerk Engagierte Stadt zum 10-jährigen Jubiläum zu gratulieren! Das Netzwerk hat viele Menschen motiviert sich ehrenamtlich zu engagieren. Heute sind 112 Städte darin aktiv - das ist ein großer Erfolg! Es zeigt, wie wichtig das Ehrenamt ist. Demokratie lebt davon, dass alle mitmachen. Indem Menschen ehrenamtlich aktiv sind, setzen sie sich für eine starke Gesellschaft ein und erfahren dabei, dass sie selbst etwas bewirken können."

Stadtgesellschaften lebendig gestalten

Im Programm "Engagierte Stadt" wirken Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen. Sie eint das Ziel, Engagement zu fördern und Stadtgesellschaften zukunftsfähig, solidarisch und lebendig zu gestalten.

Ob Bürgerwerkstätten, lokale Engagementstrategien oder innovative Formen der Mitbestimmung - die Engagierten Städte machen Teilhabe konkret erlebbar. Dabei setzen sie auf sektorübergreifende Kooperationen und geben den Menschen vor Ort echte Gestaltungsfreiheit. 

Herausforderungen gemeinsam angehen

Im Rahmen des Netzwerkprogramms entstehen bedarfsorientierte neue Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen. Indem die Akteurinnen und Akteure im lokalen Netzwerk der Engagierten Stadt ihr Handeln abstimmen, bündeln sie Kräfte, stimmen ihre Angebote aufeinander ab und verzahnen Handlungsfelder wirksam miteinander. Durch diese sektorübergreifenden Kooperationen entstehen nachhaltige Strukturen für bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt des Netzwerkprogramms steht die Überzeugung, dass Engagement ein zentraler Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. 

 

Das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt"

Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt" den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Es sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partnerinnen und Partnern bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt.

Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesfamilienministerium, die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt angehören. Weitere Partnerinnen und Partner sind die Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, die Breuninger Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag die Metropolregion Rhein-Neckar sowie die Offensive Mittelstand

70 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch Geschichte, Gegenwart und Zukunft deutsch-israelischer Beziehungen

Gruppenbild der Teilnehmenden des Jugendkongresses
Beim interaktiven Jugendkongress in Berlin kamen rund 100 junge Teilnehmende aus Deutschland und Israel zusammen © Felix Zahn/photothek.de

Bundesjugendministerin Karin Prien hat sich auf der Abschlussveranstaltung des deutsch-israelischen Jugendkongresses in Berlin am 12. Mai bei den rund 100 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Israel und Deutschland für ihre Impulse bedankt.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des deutsch-israelischen Jugendaustauschs hatten das Bundesjugendministerium, das Koordinierungszentrum ConAct und die Israel Youth Exchange Authority vom 9. bis zum 12. Mai zu einem interaktiven Jugendkongress eingeladen. Jeweils 50 junge Erwachsene aus Deutschland und Israel bearbeiteten in Kreativworkshops Geschichte, Gegenwart und Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen. Ihre Ergebnisse präsentierten sie bei der Abschlussveranstaltung mit Karin Prien auch dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog und dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Karin Prien: "Junge Menschen sind als Brückenbauer unschätzbar wichtig: Sie entscheiden heute, welchen Weg die deutsch-israelischen Beziehungen in Zukunft nehmen werden. In 70 Jahren Jugendaustausch haben sich über 700.000 junge Frauen und Männer aus beiden Ländern kennengelernt, Freundschaften geschlossen; oft für ein ganzes Leben. Nach dem Völkermord an den Juden Europas vor 80 Jahren ist der rege Jugendkontakt zwischen Deutschland und Israel beachtlich. 70 Jahre Jugendaustausch - dieses wunderbare Jubiläum fällt in eine herausfordernde Zeit. Und gerade in dieser Zeit ist es von großem Wert, dass wir mit den Jugendprogrammen Räume für Austausch und Dialog fest etabliert haben. Diese Bande, die während der vergangenen Jahrzehnte geknüpft wurden, sind ein Schatz. Und alles andere als selbstverständlich. Wir brauchen diese Freundschaften, wir brauchen den Austausch, auch den kritischen Austausch, über gemeinsame Werte, über das, was Demokratien ausmacht." 

Austausch wird vom Bundesjugendministerium gefördert

Bereits seit den 1950er-Jahren gibt es Begegnungsprogramme zwischen jungen Menschen aus Deutschland und Israel. Mehr als 700.000 junge Menschen sind in dieser Zeit über die entsprechenden Programme in das eine oder das andere Land gereist. Jährlich nehmen durchschnittlich 7000 Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten an den vom Bundesjugendministerium geförderten Austauschprogrammen mit Israel teil.

80 Jahre Kriegsende Karin Prien würdigt Engagement junger Menschen für Frieden und Demokratie

Junge Erwachsene und Bundesjugendministerin Karin Prien auf einer Bühne
Karin Prien mit Teilnehmenden des internationalen Jugendcamps "Youth4Peace" in Berlin © Jennifer Sanchez

Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes hat Bundesjugendministerin Karin Prien am Abend des 8. Mai das internationale Jugendcamp "Youth4Peace" in Berlin besucht. Die 80 Teilnehmenden aus 26 Ländern beschäftigen sich in Workshops und Diskussionen mit der Frage, wie sich junge Erwachsene aktiv für Frieden und Demokratie einsetzen können. Im Vorfeld würdigte Prien das Engagement junger Menschen und hob die Bedeutung des internationalen Jugendaustausches als wichtigen Beitrag zur Friedensarbeit hervor.

Bundesjugendministerin Karin Prien: "Frieden in Europa ist auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg keine Selbstverständlichkeit - das zeigt uns der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit aller Härte. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen Räume bekommen, um sich mit Geschichte auseinanderzusetzen, über Demokratie zu diskutieren und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Jugendaustausch wie Youth4Peace ist genau solch ein Raum, der den Blick weiten und über Grenzen hinweg verbinden kann. Frieden muss errungen und verteidigt werden - von jeder Generation aufs Neue. Insbesondere in einer Zeit, in der antidemokratische Kräfte, Desinformation und Fake News zunehmen."

In Workshops und Gesprächen, unter anderem mit Zeitzeugen aus Ländern wie der Ukraine oder Israel, entwickelten die Teilnehmenden von "Youth4Peace" eigene Projekte sowie Forderungen und Visionen für Frieden und Demokratie. Letztere überreichten sie am 8. Mai in Form einer Agenda an Bundesjugendministerin Prien. In der Agenda machen die jungen Erwachsenen deutlich, dass Frieden neben einer gerechten Beteiligung der Jugend und einem reflektierenden Gedenken unter anderem Bildung braucht, die auf Mitgefühl, kritischem Denken und gemeinsamer Menschlichkeit basiert.

Internationaler Jugendaustausch stärkt Frieden und Demokratie

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Austausch zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern ein wichtiges Bildungsangebot und Element der Friedensarbeit. Durch persönliche Begegnungen lernen Jugendliche, Vorurteile abzubauen, andere Perspektiven zu verstehen und Konflikte friedlich zu lösen. Der Dialog fördert nicht nur gegenseitigen Respekt und Toleranz, sondern stärkt auch die Kompetenzen junger Menschen, sich für Frieden und Demokratie einzusetzen.

Das Bundesjugendministerium fördert zahlreiche Jugendbegegnungen und Fachkräfteprogramme und ermöglicht jungen Menschen, internationale Erfahrungen zu sammeln, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und Vielfalt wertzuschätzen.

Internationales Jugendcamp "Youth4Peace"

"Youth4Peace" ist ein internationales Jugendcamp, das junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenbringt, um sich über Frieden und Demokratie auszutauschen und gemeinsam an der Friedensförderung zu arbeiten. Auf Einladung von neun Organisationen der internationalen Jugendarbeit kommen vom 3. bis 10. Mai 2025 80 junge Erwachsene aus 26 Ländern in Berlin zusammen. Viele von ihnen haben eigene Erfahrungen mit Krieg, Diskriminierung oder politischer Unterdrückung gemacht. In Workshops, Diskussionen und kulturellen Aktivitäten werden die Teilnehmenden befähigt, sich für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und gegenseitiges Verständnis einzusetzen.

Neue Hausleitung Karin Prien startet ins neue Amt als Bundesfamilienministerin

Karin Prien mit Mareike Wulf und Michael Brand vor einer Wand mit Urkunden
Die neue Hausleitung stellt sich vor: Bundesfamilienministerin Karin Prien, Parlamentarische Staatssekretärin Mareike Wulf und Parlamentarischer Staatssekretär Michael Brand © photothek/BMBFSFJ

Karin Prien hat am 7. Mai 2025 von Lisa Paus die Leitung des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend übernommen. Mit ihr startet ein Team, das sich für Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt. Neue parlamentarische Staatssekretärin ist Mareike Wulf, neuer parlamentarischer Staatssekretär ist Michael Brand. Sie folgen auf Ekin Deligöz und Sven Lehmann.

Bundesministerin Karin Prien: "Mit dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend schaffen wir aus der Mitte der Gesellschaft heraus ein neues Ministerium für alle Menschen in unserem Land. Dieses Ressort hat einen mit Bedacht gewählten neuen Zuschnitt: Es wird den Chancen und Herausforderungen im Bildungssystem und in der Demokratiebildung ebenso gerecht wie der Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Generationengerechtigkeit. So können wir Bildung in einem Ministerium ganzheitlich denken und gestalten, von der frühkindlichen Bildung in Familie und Kita, den allgemeinbildenden Schulen bis zur Beruflichen Bildung und dem lebenslangen Lernen. Mit den Schwerpunkten auf Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist es DAS Ministerium für gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Dabei steht das Verbindende im Mittelpunkt. Gleichzeitig stelle ich mich entschlossen gegen Antisemitismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung von Minderheiten. Für mich ist klar: Hier ist kein Platz für Kulturkämpfe! Wir arbeiten gemeinsam zum Wohle aller."

Karin Prien war nach ihrem Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Bonn mehr als 20 Jahre als Anwältin tätig. Von 2010 bis 2018 war sie Mitglied des Landesvorstandes der CDU Hamburg und von 2011 bis 2017 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Von 2017 bis 2025 war sie Ministerin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Im Jahr 2022 war sie zudem Präsidentin der Kultusministerkonferenz.

Mareike Lotte Wulf ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und war als Geschäftsführerin und Bildungsreferentin bei den Unternehmerverbänden Niedersachsen e.V. tätig, bevor sie in die Politik ging. Sie ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete und arbeitete in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zuvor war sie von 2017 bis 2021 Mitglied des Niedersächsischen Landtags, wo sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie bildungspolitische und frauenpolitische Sprecherin war.

Michael Brand ist seit 2005 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Fulda. Der studierte Politikwissenschaftler war zuvor unter anderem Pressesprecher der Jungen Union Deutschlands und der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Brand ist seit vielen Jahren im Bereich Menschenrechte aktiv, unter anderem als Sprecher für Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Ehrenamtlich ist er in vielen Funktionen aktiv, unter anderem als Mitglied im Kreistag Fulda, im Kuratorium von "Aktion Deutschland Hilft (ADH)" oder als Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins "LebensWert".

UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft Beirat stellt Erkenntnisse und Empfehlungen zur UN-Dekade vor

 Lisa Paus mit weiteren Teilnehmenden bei der Abschlussveranstaltung der UN-Dekade Berlin
© Sebastian Rau/photothek.de

Am Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März hat der Beirat zur Umsetzung der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft seinen Abschlussbericht vorgestellt. Die Arbeit des Beirats orientierte sich von 2022 bis 2025 an dem Aktivitätenprogramm, das die Vereinten Nationen verabschiedet hatten. Anwesend waren Akteurinnen und Akteure aus betroffenen Communitys, Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus hielt das Grußwort und würdigte die wertvolle Arbeit des Beirats.

Lisa Paus: "Rassismus ist in Deutschland Realität. Das hat die Arbeit des Beirats eindrücklich gezeigt - aber auch, wie viel Wissen, Engagement und Widerstandskraft Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Communitys einbringen. Mein Dank gilt allen, die sich mit so viel Einsatz für die Ziele der UN-Dekade stark gemacht haben. Diese Impulse müssen wir aufnehmen und in wirksames Handeln überführen. Der Bericht zeigt: Wir müssen Anti-Schwarzen Rassismus als eigenständige Form von Rassismus anerkennen und seinen Ursachen und Auswirkungen mit einer nachhaltigen Agenda begegnen - in der Bildung, im Arbeitsmarkt, im Gesundheitswesen und in den Institutionen. Unser Bundesprogramm "Demokratie leben!" setzt hier an: In der neuen Förderperiode ab 2025 bleibt die Unterstützung für afrodiasporische, afrikanische und Schwarze Organisationen ein fester Bestandteil."

Empfehlungen gegen Rassismus und Diskriminierung

2013 hatten die Vereinten Nationen die erste UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft  (2015-2024) ausgerufen. Mit Fokus auf den Lebensrealitäten Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland hat der Beirat zielgerichtete Empfehlungen gegen Rassismus und Diskriminierung erarbeitet.

Das Fazit: Anti-Schwarzer-Rassismus bleibt eine große Herausforderung und muss konsequent bearbeitet werden. Er darf nicht nur die Aufgabe der einzelnen Akteurinnen und Akteure sein, sondern auch Politik und Gesellschaft müssen entschlossen gegen Anti-Schwarzen-Rassismus vorgehen. Die Erkenntnisse des Berichts können dafür ein wichtiger Kompass für Bund, Länder, Kommunen, Wissenschaft und Gesellschaft sein. Im Dezember 2024 wurde eine zweite UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft ausgerufen (2025-2034).

 

Beirat der ersten UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft

Zur Unterstützung der UN-Dekade hat das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium (BMI) und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (IntB) im Rahmen des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus im Februar 2022 eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Die Koordinierungsstelle besteht aus einem Beirat und einer Geschäftsstelle. Der Beirat setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern sowohl aus betroffenen Communitys, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, federführenden Ressorts sowie des Auswärtigen Amts, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und dem Landes-Demokratiezentrum Schleswig-Holstein, als Vertreter der Länder.

Antisemitismusprävention Lisa Paus dankt Initiativen für Engagement gegen Antisemitismus

Lisa Paus mit einer Gruppe von Leuten vor einer Fensterfront
Einsatz gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit: Lisa Paus mit Akteurinnen und Akteuren aus der jüdischen Community, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft © BMFSFJ / photothek / Dominik Butzmann

Am 19. März 2025 hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus mit Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft über die Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus diskutiert. Zu den Teilnehmenden gehörten Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Rabbiner Yehuda Teichtal und Aron Schuster von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Lisa Paus: "Der Terrorangriff am 7. Oktober 2023 war eine Zäsur. Seitdem erfahren jüdische Menschen noch mehr Beleidigungen, antijüdische Schmierereien und Hetzparolen als zuvor. Gerade jetzt müssen wir gegen Antisemitismus und für eine weltoffene, demokratische Gesellschaft einstehen. Ich bin dankbar für die wichtige Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich mit ihrer Expertise und oft unter schwierigen Bedingungen engagieren. Wir brauchen kritische Bildungsarbeit und wissenschaftliche Forschung, um Antisemitismus, Rassismus und anderen Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit heute und in Zukunft wirksam entgegenzutreten."

Bundesprogramm "Demokratie leben!" fördert Projekte gegen Antisemitismus 

Der Termin ist Teil einer Gesprächsreihe, die das Bundesgleichstellungsministerium vor dem Hintergrund des Hamas-Anschlags auf Israel vom 7. Oktober 2023 initiiert hat. Seitdem haben die antisemitischen Vorfälle in Deutschland zugenommen. Zentrale Fragestellung war, wie sich die Arbeit gegen Antisemitismus seither verändert hat. Zudem war man sich einig, dass Antisemitismus nicht als isoliertes Phänomen betrachtet werden darf. Er ist nur eine Seite von gestiegener Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft. 

Lisa Paus verwies daher auf das Bundesprogramm "Demokratie leben!", das Anfang 2025 in seine dritte Förderperiode gestartet ist. Es fördert zahlreiche Einrichtungen und Projekte zur Antisemitismus- und Rassismusvorsorge. Dazu gehören die Bildungsstätte Anne Frank, der Bundesverband RIAS, das Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung, die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und der Zentralrat der Juden in Deutschland, die gemeinsam den Kooperationsverbund gegen Antisemitismus bilden.

Hilfe und Beratung "Beratungskompass Verschwörungsdenken" startet

Frau durchsucht am Handy Internetforen zum Thema Kinderwunsch
Das Beratungsangebot soll Betroffenen und ihrem Umfeld geeignete Unterstützung vermitteln © iStock/oatawa

Am 27. Februar startete die bundesweite Beratungsstelle "Beratungskompass Verschwörungsdenken". Sie steht allen Betroffenen und Ratsuchenden offen und ist Teil eines gemeinsamen Projekts des Bundesfamilienministeriums und des Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Das Projekt läuft seit März 2024 im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" und wird durchgeführt vom Violence Prevention Network, der Amadeu Antonio Stiftung und modus - Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung. 

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Verschwörungserzählungen sind nicht nur Gift für unsere Demokratie, sie belasten auch Familien, Freunde und Kollegen von Verschwörungsgläubigen enorm. Mit der neuen bundesweiten Verweisberatung bieten wir erstmals eine leicht zugängliche Anlaufstelle für wirklich alle, die Unterstützung suchen. Wer Rat sucht, erhält eine erste Orientierung und Hilfe, um passende Beratungsangebote in der Nähe zu finden. Nach einem vertraulichen Erstgespräch wird bei Bedarf an eine spezialisierte Stelle weitervermittelt. So unterstützen wir Betroffene und deren Umfeld sehr konkret und stärken gleichzeitig die Prävention, um unsere Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von Verschwörungsdenken zu schützen."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Verschwörungserzählungen gehen einher mit Lügen und Desinformation. Sie werden gezielt verbreitet, um unsere Gesellschaft zu spalten und das Vertrauen in die unabhängige Wissenschaft, in freie Medien oder demokratische Institutionen zu zerstören. Verschwörungserzählungen können in extremistische Ideologien führen und Täter zu Straf- und Gewalttaten antreiben. Besonders oft werden antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet.

Meist fällt den Menschen im direkten Umfeld innerhalb der Familie, dem Freundeskreis oder in der Schule zuerst auf, wenn Verschwörungserzählungen verbreitet werden. Ein offener Dialog auf Augenhöhe scheint oft unmöglich, weil das Gegenüber für Argumente nicht zugänglich ist. Die Einrichtung der bundesweiten Beratungsstelle ist deshalb ein wichtiger Baustein in der ganzheitlichen Bekämpfung von Extremismus und Desinformation."

Verschwörungserzählungen erzeugen und verstärken antidemokratische Haltungen

Verschwörungserzählungen speisen sich aus der Annahme, dass als mächtig wahrgenommene Einzelpersonen oder Gruppen wichtige Ereignisse in der Welt beeinflussen und dabei die Bevölkerung über ihre Ziele im Dunkeln lassen. Besondere Wirkungsmacht entfalten sie in gesellschaftlichen Krisenzeiten, so auch während der Covid-19-Pandemie und aktuell im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Verschwörungserzählungen prägen viele extremistische Strömungen und können zu gefährlicher Radikalisierung und Gewalt führen. Aber auch jenseits extremistischer Strukturen und Netzwerke können sie antidemokratische Haltungen hervorbringen und verfestigen.

Ziel des Beratungsangebots ist, möglichst passgenaue Hilfs- und Beratungsangebote für Ratsuchende, Betroffene und deren Umfeld bereitzustellen.

Vertrauliche Beratung - bundesweit und vor Ort

Die Beratungsstelle "Beratungskompass Verschwörungsdenken" ist online sowie telefonisch unter der Nummer 030-62937479 erreichbar. Der erste Termin dient der anonymen Erstberatung und -einschätzung des persönlichen Bedarfs. Stellt sich im Erstgespräch ein längerfristiger Beratungsbedarf heraus, wird der anschließende Beratungsprozess an eine lokale Beratungsstelle weitergegeben. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Beratungsstellen wird laufend erweitert. Die Beratung erfolgt selbstverständlich vertraulich. 

Engagement stärken Bundesfreiwilligendienste weiter finanziell gesichert

Mehrere Hände als Zeichen des gemeinsamen Engagements übereinandergelegt
Im Bundesfreiwilligendienst können sich Menschen jeden Alters für die Gesellschaft engagieren © iStock/Nikada

Der im Sommer 2025 beginnende Jahrgang des Bundesfreiwilligendienstes kann dann bis zum regulären Ende im Sommer 2026 finanziert werden. Das Bundesfinanzministerium hat auf Antrag des Bundesfamilienministeriums die Freigabe sogenannter Verpflichtungsermächtigungen für das Jahr 2026 angekündigt, die die Finanzierung der geplanten Freiwilligendienstplätze sicherstellen.

Bundesfamilienministerium Lisa Paus: "Auf Initiative des Bundesfamilienministeriums hat das Bundesfinanzministerium nunmehr angekündigt, die Verpflichtungsermächtigungen für die Freiwilligendienste in einem auskömmlichen Umfang freizugeben. Die Träger bekommen damit die dringend notwendige Planungssicherheit, um die Stellen wie gewohnt auszuschreiben, denn gerade jetzt interessieren sich viele junge Menschen für einen Freiwilligendienst nach dem Schulabschluss. Ich bin froh und erleichtert, dass trotz vorläufiger Haushaltsführung dieses wichtige Programm gut weitergeführt werden kann. Junge Menschen haben so die Chance, wichtige Erfahrungen in den verschiedensten Freiwilligendienstbereichen und Einsatzstellen zu sammeln. Nicht nur sie selbst, auch die Gesellschaft profitiert von ihrem großartigen Engagement."

Finanzierung gibt Trägern Planungssicherheit

Der Bundesfreiwilligendienst beginnt in der Regel im Sommer und dauert ein Jahr. Um die Einsätze in diesem Jahr fest planen zu können, ist daher eine finanzielle Grundlage für das Jahr 2026 erforderlich. Der noch nicht verabschiedete Bundeshaushalt 2025 und die damit verbundene vorläufige Haushaltsführung haben jedoch zu Unsicherheiten bei den Trägern des Bundesfreiwilligendienstes geführt. Mit den nun erteilten Finanzzusagen können im Sommer neue Freiwilligendienstleistende eingestellt werden.

Der Bundesfreiwiligendienst

Seit 2011 unterstützt der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Freiwillige mit dem Ziel, allen Menschen, die sich für einen Freiwilligendienst interessieren, einen passenden Platz zur Verfügung zu stellen. Menschen jeden Alters (nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht) können sich im Rahmen des BFD gemeinwohlorientiert im sozialen und ökologischen Bereich, aber auch in anderen Bereichen wie Sport, Integration, Kultur und Bildung sowie im Zivil- und Katastrophenschutz engagieren.
 

Bundesflüchtlingsprogramm Psychosoziale Unterstützung für Geflüchtete gestärkt

Beratungssituation zwischen zwei Personen, eine mit Klemmbrett
© Getty/SDI Productions

Die Psychosozialen Zentren (PSZ) leisten einen wichtigen Beitrag, um Geflüchtete vor Ort zu integrieren, Teilhabe an der Gesellschaft zu stärken und eine Grundlage für die Verarbeitung von Traumata zu schaffen. Sie werden im Rahmen des Bundesprogramms zur Beratung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge gefördert. 

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hatte für das Haushaltsjahr 2025 über den Finanzierungsansatz von 6,1 Millionen Euro hinaus überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 4,9 Millionen Euro beantragt, um die Arbeit der PSZ weiter zu stärken. Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat dieser Erhöhung am 21. Februar zugestimmt.

Lisa Paus: "Kriegsflüchtlinge sind häufig von schweren Traumata geprägt und benötigen besondere Hilfe. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die Bundesregierung über die Wohlfahrtsverbände die Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer weiterhin unterstützt. Diese Zentren bieten nicht nur therapeutische Krisenintervention, sondern auch sozialpädagogische Beratung und Begleitung, die speziell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Mit der Aussetzung des Haushaltsverfahrens 2025 konnten die Psychosozialen Zentren zunächst nicht im Umfang der vorherigen Jahre eine Fördersicherheit erhalten. Jetzt ist es gelungen, die Förderung um 4,9 Millionen Euro zu erhöhen. Das ist ein Erfolg, auch wenn die tatsächlichen Bedarfe größer sind. Die Herausforderungen, die in der Flüchtlingshilfe bestehen, sind enorm: Sie reichen von rechtlichen und kulturellen Hürden bis hin zu schweren traumatischen Erfahrungen. Die engagierten Fachkräfte und Ehrenamtlichen, die tagtäglich in dieser hochsensiblen Arbeit tätig sind, verdienen nicht nur unseren tiefsten Respekt, sondern auch unseren aufrichtigen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz."

Zugang zu psychosozialer Versorgung ermöglichen

Geflüchtete benötigen für ihre soziale Integration Anknüpfungsmöglichkeiten an die Mehrheitsgesellschaft und Unterstützung bei der Erfüllung von Grundbedürfnissen wie Wohnen und soziale Kontakte. Zudem sind sie häufiger psychisch krank als Nicht-Geflüchtete. Gleichzeitig bestehen für Geflüchtete besondere Barrieren beim Zugang zur psychosozialen Versorgung. Dies sind nach wie vor insbesondere rechtliche und sprachliche Barrieren, Diskriminierung und Ressourcenknappheit auf der Angebotsseite.

Die Aktivitäten der PSZ umfassen unter anderem die psychosoziale Beratung, Krisenintervention, Vermittlung in Angebote der medizinischen Regelversorgung, Vermittlung in nicht-medizinische Angebote des Hilfesystems sowie Asyl-, Aufenthalts- und sozialrechtliche Beratung. Häufig arbeiten die PSZ auch mit Vereinen und Arbeitgebern im Einzugsgebiet zusammen und entwickeln innovative Konzepte wie zum Beispiel Gruppenangebote, die sehr niederschwellig sind und ohne Sprache auskommen.

Die geförderten PSZ sind über ganz Deutschland verteilt. Im Jahr 2023 betreuten die PSZ im Rahmen des Bundesprogramms insgesamt 12.348 Personen. 20 Prozent der Klientinnen und Klienten sind minderjährig, weibliche und männliche Klienten halten sich in etwa die Waage.

Bundesprogramm für die Beratung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge

Mit dem "Bundesprogramm für die Beratung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge" fördert die Bundesregierung seit 1979 eine koordinierte Flüchtlingshilfe. Seit 2016 werden Psychosoziale Zentren (PZS) hieraus verstärkt unterstützt. Aus dem Bundesprogramm werden auch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege gefördert, welche die Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer betreiben, sowie die Arbeit der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V.

Gedenken an Hanau Die Opfer des Hasses bleiben unvergessen

Das Foto zeigt einen Bauzaun mit Plakaten der Opfer von Hanau
Am 19. Februar 2020 wurden bei einem rassistischen und muslimfeindlichen Anschlag in Hanau neun Menschen getötet © BMFSFJ

Der rassistische und muslimfeindliche Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau hat das ganze Land mit Entsetzen und Fassungslosigkeit erfüllt. Neun Menschen wurden ermordet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus gedenkt der Opfer und ermahnt erneut zum Engagement gegen Hass und Rassismus.

Lisa Paus: "Die rassistischen Morde von Hanau waren eine Zäsur für unser Land. Auch fünf Jahre nach diesem rechtsterroristischen Attentat  bleiben Trauer und Entsetzen groß und die Wunden tief. Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov wurden auf schreckliche Weise aus dem Leben gerissen. Meine Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Angehörigen: bei den Eltern, die ihr Kind verloren haben, bei den Geschwistern, den Kindern und bei den Freundinnen und Freunden. Ihnen gilt mein tiefes Mitgefühl für den schmerzlichen Verlust ihrer Lieben und meine Solidarität.

Eine derart hasserfüllte Tat wie die des Rechtsextremisten in Hanau darf nie wieder geschehen. Dies sicherzustellen, liegt zum einen in der Verantwortung des Staates. Zugleich mahnt uns der 19. Februar, nicht nachzulassen in unserem gemeinsamen Einsatz für Toleranz und Demokratie, gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Erst recht in einer Zeit, in der rechtsextreme Kräfte unsere Demokratie in Frage stellen, ist es unser aller Pflicht, zu handeln - und  als Gesellschaft entschlossen gegen Rassismus, Extremismus und Antisemitismus vorzugehen. Es geht darum, unser friedliches Zusammenleben und unsere Demokratie zu verteidigen."

"Demokratie leben!" stärkt Engagement gegen Hass  

Das Bundesfamilienministerium unterstützt mit dem Bundesprogramm "Demokratie leben!"  den Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Ziel des Programms ist es,  Menschen zu helfen, die sich vor Ort für Demokratie einsetzen. Die bundesweiten Projekte und Initiativen bieten unter anderem Hilfe und Beratung für Opfer und Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Seit 2015 fördert das Programm die Arbeit gegen Radikalisierung und Polarisierung in der Gesellschaft.