Kinder- und Jugendbeteiligung

Der Nationale Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung (NAP) ist als Dialogprozess gestartet und läuft bis 2025. In vielfältigen Formaten werden Empfehlungen für eine wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung formuliert. Die Ergebnisse dieses Dialogprozesses werden dem Bundeskabinett als Beschlussempfehlungen und der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK) vorgelegt. Sie entwickeln die Jugendstrategie weiter. Zwei Schwerpunkte kommen hinzu:

  • Beteiligung von Kindern unter zwölf Jahren
  • politische Mitgestaltung auf Kommunal- und Landesebene

Dialogprozess

Für eine möglichst breite und fundierte Beteiligung am NAP sorgen unterschiedliche Formate, in denen junge Menschen als Expertinnen und Experten in eigener Sache agieren können und Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Ländern und Kommunen eingebunden werden. Bis 2025 finden an unterschiedlichen Orten in Deutschland Dialogforen, Denkfabriken und Jugend-Audits statt.

Die Stiftung SPI unterstützt das Bundesjugendministerium dabei, den Dialogprozess zu gestalten.

Die JugendPolitikTage

Die JugendPolitikTage (JPT) bieten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie den Ressorts der Bundesregierung ein Forum, um sich über Themen der Jugendstrategie auszutauschen. Hier können politisch interessierte junge Menschen ihre Ideen und Impulse für eine jugendgerechte Zukunft mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung und der organisierten Zivilgesellschaft diskutieren und Lösungsstrategien für jugendrelevante Handlungsbedarfe entwickeln. Die JPT werden in Kooperation mit der Jugendpresse Deutschland durchgeführt.

Die JugendPolitikTage finden 2023 erstmals vom 11. bis 14. Mai mit dem Bundestreffen der Kinder- und Jugendparlamente (KiJuPa) statt. Im Fokus steht, Empfehlungen für den NAP zu erarbeiten.

Die Dokumentationen der vorangegangen JPT einschließlich der Positionen und Empfehlungen sind für 2019 sowie für 2021 online abrufbar.

Kindern und Jugendlichen eine starke Stimme geben

BundesJugendKonferenz

Die BundesJugendKonferenz (BuJuKo) findet alle zwei Jahre unter dem Motto: "Politik für, mit und von Jugend" statt. Sie ist ein zentrales Beteiligungsformat im Rahmen der Jugendstrategie der Bundesregierung, um den Dialog zwischen Jugend und Politik zu ermöglichen und die jugendpolitische Sensibilisierung von Politik und Verwaltung weiter voranzutreiben.

Die BuJuKo bringt engagierte Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland zusammen und ist darüber hinaus die Brücke zwischen den JugendPolitikTagen 2021 und 2023. Damit wird eine wesentliche Empfehlung der JPT aus dem Jahr 2019 umgesetzt, jedes Jahr eine Beteiligungsveranstaltung auf Bundesebene durchzuführen.

Bundeskompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung

Seit Januar 2023 befindet sich das "Bundeskompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung" (KomKJB) im Aufbau. Es soll die ressortübergreifende Zusammenarbeit stärken, insbesondere die Kinder- und Jugendbeteiligung innerhalb der Bundesregierung.

Das KomKJB soll bisherige Best-Practice-Erfahrungen der Kinder- und Jugendbeteiligung mit neuen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis verknüpfen, Beratung, Information, Vernetzung sowie Monitoring anbieten und innovative Formate initiieren, um die Beteiligung von vielfältigen Akteurinnen und Akteuren weiterzuentwickeln.

Das Bundeskompetenzzentrum ist ein Akteur im Dialogprozess des Nationalen Aktionsplanes für Kinder- und Jugendbeteiligung. Die Stiftung SPI ist Träger des KomKJB.

Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung

Im November 2022 wurde die neue Publikation "Mitwirkung mit Wirkung - Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung" vorgestellt. Sie wurde zusammen mit dem Deutschen Bundesjugendring erarbeitet und ist ein wichtiger Baustein, um die Beteiligung junger Menschen in den Kommunen, Ländern, im Bund sowie in Europa zu stärken und Kinder und Jugendliche anzuregen, sich einzubringen.

Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben seit Herbst 2020 die seit 2009 bestehenden "Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung" überprüft und weiterentwickelt. Die neue Publikation versucht, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen sowie Chancen und Herausforderungen von Kinder- und Jugendbeteiligung in unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern sowie auf kommunaler, Landes-, Bundes- und europäischer beziehungsweise internationaler Ebene aufzuzeigen.

Starke Kinder- und Jugendparlamente

Kinder- und Jugendbeteiligung zu stärken, ist eine zentrale jugendpolitische Herausforderung auf allen Ebenen - von der Kommune bis zum Bund. So werden seit 2020 kommunale Kinder- und Jugendparlamente durch das Projekt "Starke Kinder- und Jugendparlamente" in Trägerschaft des Deutschen Kinderhilfswerks unterstützt. Mit der "Akademie für Kinder- und Jugendparlamente" in Trägerschaft des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e.V. wird die Initiative seit 2021 weiter vorangetrieben.

Die Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente unterstützt bundesweit Kinder- und Jugendparlamente auf kommunaler Ebene durch Beratung, Information, Vernetzung und Qualifizierung. Sie ist Teil der Jugendstrategie der Bundesregierung.

Jugendgerechte Kommunikation

Eine gelungene Kommunikation zwischen Jugend und Politik ist die Grundlage für ein konstruktives Miteinander und somit die Voraussetzung für eine lebendige Demokratie. Ein Schwerpunkt des Bundesjugendministeriums im Rahmen der Jugendstrategie ist es daher, junge Menschen verstärkt in den Blick zu nehmen und geeignete Formate für einen besseren Dialog zwischen der Jugend und der Politik zu entwickeln.

Die Jugend-Redaktion "jung genug" begleitet seit 2020 die Jugendstrategie und die Jugendpolitik der Bundesregierung aus Jugend-Perspektive. Dafür nutzt sie unterschiedliche Kanäle. Insbesondere den eigenen Instagram-Account sowie die Website und den Blog.

"Jung genug" informiert jugendgerecht über aktuelle politische Entwicklungen. Die Jugend-Redaktion bietet jungen Menschen ein Forum zum Austausch und transportiert die gesammelten Perspektiven junger Menschen, um die Jugendstrategie weiterzuentwickeln. Sie lässt Jugendliche und Politikerinnen und Politiker zu Wort kommen und entwickelt innovative Formate für den direkten Austausch zwischen Jugend und Politik.