Familienfreundlichkeit entwickelt sich zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft

Die gemeinsamen Aktivitäten der "Allianz für die Familie" zeigen Wirkung. Die deutsche Wirtschaft wird zunehmend familienfreundlich - das ist das Ergebnis des "Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2006", den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft (BDA, BDI, DIHK, ZDH) durchgeführt hat. Die repräsentative Untersuchung, die erstmals 2003 vom IW Köln durchgeführt wurde, gibt Auskunft zum Stand 2006 und zeigt die Entwicklung in den vergangenen drei Jahren auf.

Die wichtigsten Ergebnisse des Unternehmensmonitors 2006:

  • Das Bewusstsein für das Thema Familienfreundlichkeit ist stark gestiegen: Fast drei Viertel aller Befragten (71,7 Prozent) schätzen Familienfreundlichkeit für das eigene Unternehmen als sehr wichtig oder wichtig ein. Bei der ersten Befragung 2003 war dies nur knapp die Hälfte (46,5 Prozent).
  • Die gestiegene Wertschätzung spiegelt sich in der Verbreitung familienfreundlicher Maßnahmen wider: Ein knappes Viertel aller Unternehmen (23,4 Prozent) praktiziert sieben bis neun familienfreundliche Maßnahmen, 2003 waren dies nur 9,4 Prozent. Jedes siebte Unternehmen bietet inzwischen schon zehn bis zwölf Maßnahmen an, 2003 waren es lediglich 3,4 Prozent. Vor allem die von Beschäftigten als besonders wichtig eingestuften Maßnahmen - flexible Arbeitszeitmodelle und eine aktive Gestaltung der Elternzeit - sind weiter verbreitet als vor drei Jahren.
  • Immer mehr Unternehmen nutzen Familienfreundlichkeit als ein wichtiges Instrument, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. 83,4 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass familienfreundliche Maßnahmen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen. 81,1 Prozent der Betriebe wollen mit ihrer familienbewussten Personalpolitik die Arbeitszufriedenheit erhöhen. 
  • Darüber hinaus wird familienbewusste Personalpolitik immer stärker als ein betriebswirtschaftlicher Faktor gesehen. Über 78 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass eine geringere Fluktuation und ein niedrigerer Krankenstand ausschlaggebend für die Einführung von familienfreundlichen Maßnahmen waren.

Der Unternehmensmonitor 2006 lässt einen ermutigenden Trend erkennen: die Unternehmen erweitern ständig das Spektrum ihrer familienfreundlichen Maßnahmen, um das Potenzial qualifizierter Mütter und Väter zu erschließen und Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Die Unternehmen sind inzwischen nicht nur für die Bedeutung des Themas sensibilisiert - sie sind auch aktiv geworden.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen sagte anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse: "Der Unternehmensmonitor 2006 zeigt eindrücklich, dass Familienfreundlichkeit zunehmend als wichtiger Wettbewerbsvorteil für den Unternehmenserfolg erkannt wird. Innovative und zukunftsorientierte Unternehmen nutzen Familienfreundlichkeit als strategisches Managementinstrument. Die Ergebnisse des Monitors sind ein deutlicher Beleg dafür, dass das gemeinsame Engagement von Politik und Wirtschaft in der 'Allianz für die Familie' sichtbare Erfolge zeigt."

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt betonte: "Vor dem Hintergrund des bereits jetzt spürbaren Fachkräftemangels wird es für die Unternehmen immer wichtiger, das Know-how und die Erfahrung der Beschäftigen im Betrieb zu halten. Eine familienbewusste Personalpolitik leistet dazu einen wertvollen Beitrag."