Jede zweite Mutter mit Migrationshintergrund in Deutschland, die aktuell nicht erwerbsstätig ist, sucht nach einem (Wieder-)Einstieg in den Beruf. Das durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Bundesfamilienministerium geförderte Bundesprogramm "Stark im Beruf" unterstützt sie dabei.
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht informierte sich am 27. Juli bei der Heidelberger Dienste gGmbH, wie die erfolgreiche Integration von zugewanderten und geflüchteten Müttern in den Arbeitsmarkt gelingt. Das soziale Dienstleistungsunternehmen im Südwesten Deutschlands ist eines von bundesweit 85 Trägern, die "Stark im Beruf" vor Ort umsetzen.
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht betonte bei ihrem Besuch in Heidelberg:
"Unser Bundesprogramm 'Stark im Beruf' zeigt, wie durch ein kleines Extra an Begleitung bei der Jobsuche viele Mütter mit Migrationshintergrund für den Arbeitsmarkt gewonnen werden können. Das ist wichtig, um unseren Fachkräftebedarf zu sichern. Wichtiger noch ist es für jede einzelne Mutter, die für sich eine Erwerbsperspektive entwickeln kann. Die Heidelberger Dienste belegen mit 'Stark im Beruf' eindrucksvoll, wie sie zugleich die Integration der ganzen Familie fördern."
230 Frauen profitieren von Einzel- und Gruppencoachings
230 zugewanderte und geflüchtete Mütter konnten bisher bei der Heidelberger Dienste gGmbH von dem Bundesprogramm profitieren. Sie haben an Einzel- und Gruppencoachings teilgenommen, Themen bearbeitet, die für den beruflichen Einstieg wichtig sind, an Sprachkursen teilgenommen, Tipps für die Bewerbung erhalten oder durch Praktika Einblick in verschiedene Berufsfelder gewonnen.
Berufliche Perspektiven eröffnen
Zugewanderte und geflüchtete Mütter haben einen starken Wunsch, erwerbstätig zu sein. Das ESF-Programm "Stark im Beruf" erleichtert ihnen das Ankommen in Deutschland und ermöglicht ihnen, die eigene berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. Es ergänzt die Arbeitsmarktmaßnahmen von Jobcentern und Arbeitsagenturen. Die Mütter werden auf ihrem Weg in die Erwerbstätigkeit bei allen Fragen rund um den deutschen Arbeitsmarkt begleitet, allen voran bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und aktuell beim Familienalltag in der Corona-Pandemie. Zum Programm gehört auch eine psychosoziale Begleitung.
Das ESF-Programm "Stark im Beruf"
15.500 Teilnehmerinnen haben seit 2015 das Programm durchlaufen, ein Drittel ist unmittelbar in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder Ausbildung eingetreten, ein weiteres Drittel entwickelte einen Erwerbsfokus. Das Programm wird in einer zweiten Förderphase weitergeführt. Unterstützt wird "Stark im Beruf" bis Mitte 2022 aus Mitteln des ESF.