Initiative zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch Rheinland-Pfalz etabliert die Initiative "Trau dich!" dauerhaft

Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne
Das Theaterstück "Trau dich!" informiert Mädchen und Jungen über ihre Rechte und zeigt ihnen auf, wo sie Hilfe im Falle eines sexuellen Übergriffs finden© Nora Scherer

Die Initiative "Trau dich!" zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs wird in Rheinland-Pfalz dauerhaft etabliert. Am 11. Mai haben Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesjugendministerium, Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung in Rheinland-Pfalz, Anne Spiegel, Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz sowie Professor Dr. Martin Dietrich, Kommissarische Leitung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Übernahme verkündet. Rheinland-Pfalz hat damit als viertes Bundesland eine Lizenz zur eigenständigen Weiterführung von "Trau dich!" erhalten. Die Initiative gegen sexuellen Kindesmissbrauch informiert Kinder, Eltern und Fachpersonal zum Thema. Sie wird vom Bundesjugendministerium unterstützt. 

Juliane Seifert:

"Die kürzlich veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Das Ausmaß von sexualisierter Gewalt an Kindern ist ungebrochen hoch. In 2020 waren rund 16.000 Kinder betroffen. Daneben gibt es ein großes Dunkelfeld. Wir müssen alles tun, um sexualisierte Gewalt an Kindern zu verhindern: Fachkräfte weiterbilden, Eltern informieren, Schulen und Fachberatungsstellen besser vernetzen, aber vor allem auch Kinder stärken. Das alles leistet die Initiative 'Trau dich!'. Im Mittelpunkt steht das Theaterstück, das die Rechte von Kindern thematisiert und diese bestärkt, sich in Notsituationen Hilfe zu holen. In Rheinland-Pfalz haben bereits viele Kinder das Theaterstück gesehen und viele Fachkräfte und Eltern wurden weitergebildet. Durch die dauerhafte Verankerung in Rheinland-Pfalz werden noch mehr Kinder, Eltern und Schulen von der Initiative profitieren. Nur gemeinsam können wir ein Klima schaffen, in dem Kinder geschützt werden und sich offenbaren können, wenn sie sexualisierte Gewalt erleben."

Kinder in ihren Rechten stärken

Seit 2012 setzt das Bundesjugendministerium zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die bundesweite Initiative "Trau dich!" zur Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder um. Ein zentraler Baustein ist ein gleichnamiges Theaterstück, um Mädchen und Jungen über ihre Rechte aufzuklären und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Die Aufführung für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren war bereits in elf Bundesländern zu Gast. Bisher haben mehr als 1000 Schulen und über 60.000 Kinder an "Trau dich!" teilgenommen. Kinder werden durch das Theaterstück gestärkt und lernen, wo sie im Falle eines sexuellen Übergriffs Hilfe finden. Begleitend finden Workshops für pädagogische Fachkräfte und Informationsabende für Eltern statt.

Sexualisierte Gewalt verhindern

Jedes Kind hat das Recht auf eine geschützte und behütete Entwicklung. Erwachsene sind dafür verantwortlich, dass Kinder vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2020 zeigt, dass rund 16.000 Kinder von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Um sexualisierte Gewalt zu verhindern, müssen starke Strukturen geschaffen und Erwachsene sensibilisiert werden. Gerade die Vernetzung von Schulen und spezialisierten Fachberatungsstellen für sexualisierte Gewalt ist wichtig, damit Gewalt verhindert und Kindern schnell professionelle Hilfe angeboten werden kann. "Trau dich!" leistet einen wichtigen Beitrag, weil das Wissen von Erwachsenen - Eltern und Fachkräften - gefördert und die Zusammenarbeit zwischen Schulen Beratungsstellen gestärkt wird.