Die Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Marie-Schlei-Vereins ist Teil einer Reihe von Dialogformaten zur Post-2015 Agenda für nachhaltige Entwicklung, an der sich Bundesregierung und Zivilgesellschaft intensiv beteiligen.
Situation von Frauen und Mädchen weltweit verbessern
Elke Ferner stellte sowohl die Erfolge als auch die noch bestehenden Herausforderungen für die 2015 ablaufende Millenniumsentwicklungsagenda heraus. Sie betonte das klare Mandat für eine geschlechtergerechte Entwicklungsagenda nach 2015, das die Frauenrechtskommission nach ihrer diesjährigen Sitzung im März 2014 abgegeben hatte.
"Die Verbesserung der Situation von Frauen steht auf der Prioritätenliste der Bundesregierung – in Deutschland und weltweit", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin. "Wir werden uns auch im Prozess der Post-2015 Agenda für nachhaltige Entwicklung für ein eigenständiges Ziel für die Gleichstellung der Geschlechter und das Empowerment der Frauen einsetzen. Ohne die Lücken der Millenniumsentwicklungsagenda zu beseitigen, ist die Gleichstellung der Geschlechter, das Empowerment von Frauen und die Realisierung aller Menschenrechte von Frauen und Mädchen nicht zu erreichen!"
Weiter betonte sie: "Das alles können wir nicht alleine erreichen, wir brauchen alle in unserem Boot, sämtliche Akteure, neben dem Staat also auch Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft."
In der Veranstaltung wird in zwei Blöcken den Fragen nachgegangen, was das anhaltende globale Machtgefälle für die internationalen Frauenbewegungen bedeutet und welche internationalen Instrumente beziehungsweise Foren es gibt, um mehr menschenwürdige Arbeitsverhältnisse für Frauen sicherzustellen.
Post-2015 Entwicklungsagenda
Im September 2000 verabschiedeten 189 Länder die Millenniumserklärung. Die Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals - MDGs) sind acht globale Entwicklungsziele, die 2001 aus der Millenniumserklärung abgeleitet wurden und zu deren Erreichung bis 2015 sich die Weltgemeinschaft verpflichtet hat. Die ersten sechs Millenniumsziele enthalten Vorgaben, die mit Unterstützung der Geber vor allem vor Ort in den Entwicklungsländern umgesetzt werden müssen. Die anderen beiden Millenniumsziele betreffen darüber hinaus auch die Industrieländer.
Die internationale Gemeinschaft hat den UN-Generalssekretär Ban Ki Moon damit beauftragt, eine Nachfolgeagenda für die Millenniumsentwicklungsziele auszuarbeiten. Gleichzeitig wurde im Juni 2012 auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro (Rio+20) beschlossen, bis Herbst 2014 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) zu erarbeiten. Die SDGs sollen in enger Abstimmung mit der Gestaltung der Post-2015 Entwicklungsagenda entstehen und in diese einfließen.