Corona-Pandemie Familienwissenschaftliche Perspektiven: Neuer Sammelband erschienen

In zwölf Essays haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen die verschiedenen Lebenssituationen und Unterstützungsbedarfe von Familien in der Corona-Zeit beschrieben. Diese liegen nun unter dem Titel "Zusammenhalt in Corona-Zeiten: familienwissenschaftliche Perspektiven" als Sammelband vor. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey tauschte sich am 19. Februar mit den Mitgliedern des Beirats dazu aus.

Beirat liefert Diskussionsbeiträge zur Bewältigung der Corona-Krise

So vielfältig wie Familien selbst sind auch ihre Lebenssituationen, ihre Bedürfnisse und Bedarfslagen. Das gilt auch und gerade in Pandemiezeiten, wie die  Analysen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen. Sie beschreiben die Situation von erwerbstätigen Eltern, von Jugendlichen, von Familien mit Pflegeverantwortung oder mit behinderten Angehörigen und die unterschiedlichen Bedarfe dieser Familien. Themen sind unter anderem Homeoffice,  Familienförderung, Digitalisierung oder Teilhabe und Zusammenhalt. Die Essays sind familienwissenschaftliche Beiträge, die die Diskussion über die Bewältigung der Krise weiter anregen können und sollen.

Zwei Forderungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Beiträge: mehr Gehör und Mitsprache für Familien in der politischen Krisenbewältigung und mehr zielgerichtete Investitionen in und nach der Pandemie. Denn Investitionen in Familien lohnen sich. Schließlich sind Familien das Fundament unserer Gesellschaft, und die Familienpolitik ist ein wichtiger Kernbereich des Sozialstaats. Dies gilt es auch zukünftig im Blick zu haben.

Familien in der Corona-Krise

Folgen der Pandemie sind beispielsweise Kurzarbeit, die Schließung von Betreuungs- und Beratungseinrichtungen oder Kontaktbeschränkungen. Sie betreffen Eltern und Kinder ganz unterschiedlich - je nachdem ob Eltern zusammen oder getrennt leben und erziehen, ob es einen oder zwei erwerbstätige Elternteile gibt, ob die Kinder im Kindergartenalter sind oder Jugendliche. Auch finanzielle Sorgen können den Alltag prägen und die Frage, welche Ressourcen vorhanden sind, um Kinder zu fördern. Entsprechend vielfältig ist der Bedarf an Unterstützung.

So unterstützt die Bundesregierung die Familien

Seit Beginn der Pandemie hat die Bundesfamilienministerin verschiedene Maßnahmen ergriffen und angestoßen, die Familien gezielt unterstützen und Folgen der Pandemie abfedern. Dazu gehören beispielsweise Anpassungen beim KinderzuschlagElterngeld oder Mutterschutz, ein einmaliger Kinderbonus in Höhe von 300 Euro pro Kind im Rahmen des Konjunkturpakets 2020 sowie ein einmaliger Kinderbonus in Höhe von 150 Euro in diesem Jahr. Und die Verlängerung und Ausweitung der Entschädigungszahlungen bei Verdienstausfall im Infektionsschutzgesetz oder auch der Ausbau der Kinderkrankentage. Auch der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wurde verdoppelt.

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen berät das Bundesfamilienministerium unabhängig und ehrenamtlich in allen Fragen der Familienforschung und Familienpolitik. Ihm gehören derzeit 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an - aus verschiedenen, für Familienforschung und Familienpolitik wichtigen Bereichen. Vorsitzender des Beirats ist der Kinder- und Jugendpsychiater und Psychotherapeut Professor Dr. Jörg Fegert vom Universitätsklinikum Ulm.