Equal Pay Day 2015: Manuela Schwesig kämpft für mehr Lohngerechtigkeit

Manuela Schwesig auf der Kundgebung zum Equal Pay Day am Brandenburger Tor
Manuela Schwesig auf der Kundgebung zum Equal Pay Day am Brandenburger Tor © Bildnachweis: BMFSFJ
Am 20. März hat sich Manuela Schwesig auf der zentralen Kundgebung des Equal Pay Day, dem internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit, am Brandenburger Tor erneut für ein Gesetz zur Lohngerechtigkeit stark gemacht.

Zum Equal Pay Day 2015 wurde deutschlandweit für eine gleiche Entlohnung von Männern und Frauen demonstriert. "Obwohl Frauen heute so gut ausgebildet sind wie nie zuvor, stagniert die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bei 22 Prozent. Die Gründe dafür sind bekannt – doch nur, weil die Lohnlücke zu erklären ist, ist sie noch lange nicht gerecht. Es bringt uns nicht weiter, diese 22 Prozent klein zu rechnen", sagte Manuela Schwesig.

Das Ziel, wofür sich die Organisatoren – der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Deutsche Frauenrat – gemeinsam mit der Bundesfrauenministerin einsetzen, ist eine Arbeitswelt, in der Frauen gleichberechtigt mitbestimmen, gerecht bezahlt werden und faire Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten.

Lohnungleichheit sichtbar machen

"Wenn Frauen trotz gleicher Tätigkeit und Qualifikation weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen ist das nicht nur ungerecht – es ist Unrecht", sagte Manuela Schwesig bei ihrer Rede. In diesem Jahr findet der Equal Pay Day unter dem Motto "Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?" statt. Damit steht der Aktionstag besonders im Zeichen der Lohntransparenz.

Manuela Schwesig und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann am Equal Pay Day
Manuela Schwesig und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann am Equal Pay Day © Bildnachweis: BMFSFJ

"Wir müssen Lohnungleichheit sichtbar machen. Frauen können nur überprüfen, ob der Grundsatz 'gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit' eingehalten wird, wenn die Lohnstrukturen transparent sind. Mit einem Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit wollen wir mehr Transparenz schaffen. Dazu werden wir in diesem Jahr gesetzliche Regelungen auf den Weg bringen", kündigte die Bundesfrauenministerin an.

Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit

Transparente Lohnstrukturen und Bewertungsverfahren in Unternehmen sind eine Voraussetzung, um die Lohnlücke zu verringern und zur Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt beizutragen. Daher arbeitet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend derzeit an gesetzlichen Regelungen zur Lohngerechtigkeit.

Mit dem Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit soll mehr Transparenz geschaffen werden, indem große Kapitalgesellschaften mit mehr als 500 Beschäftigten in ihrem Lagebericht zukünftig über ihre Aktivitäten zur Sicherung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer berichten sollen.

Mit einem individuellen Auskunftsanspruch wird darüber hinaus mehr Transparenz für die Beschäftigten geschaffen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter soll das Recht haben, zu erfahren, nach welchen Kriterien ihre oder seine Tätigkeit wie eingestuft wird.

Unternehmen werden zudem aufgefordert, in eigener Verantwortung und mit Hilfe verbindlicher Verfahren Entgeltungleichheit aufzuspüren und gegebenenfalls Entgeltdiskriminierung gemeinsam mit den betrieblichen Interessenvertretungen und den Beschäftigten zu beseitigen.

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag und findet jährlich statt. Das Datum markiert jeweils den Zeitraum, den Frauen über das Jahresende hinaus arbeiten müssen, um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. In diesem Jahr also knappe vier Monate.