Lokale Ansätze zur Berücksichtigung häuslicher Gewalt bei der Regelung von Sorge und Umgang

Titelseite der Studie "Lokale Ansätze zur Berücksichtigung häuslicher Gewalt bei der Regelung von Sorge und Umgang"

Die langjährige Fachdebatte zu Umgangsrecht und Gewaltschutz war Ausgangspunkt des Forschungsprojekts „Lokale Strukturen und spezifische Verfahren zur systematischen Berücksichtigung häuslicher Gewalt bei Sorge- und Umgangsregelungen und in familiengerichtlichen Verfahren“, das mit Mitteln des Bundesinnovationsprogramms "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" von Zoom e.V. umgesetzt wurde.  Neben einer Online-Befragung von Jugendämtern und Familiengerichten wurden 86 Interviews geführt, u.a. mit Familienrichterinnen und Familienrichtern, mit Fach- und Leitungskräften aus Jugendämtern, Kinderschutz, Gewaltschutz, Täterarbeit, Elternberatung und begleitetem Umgang. Untersucht wurde, wie stark solche Ansätze bundesweit verbreitet sind, was sie beinhalten, wie Umsetzung und Kooperationen von den Beteiligten bewertet werden und welche konkreten Regelungen zu Umgang und Sorge an diesen Standorten getroffen werden.  Der Bericht enthält eine Einführung in die (rechtliche) Problematik und einen Methodenteil, danach werden die lokalen Ansätze und Kooperationen übergreifend und anhand lokaler Beispiele beschrieben. Im Fokus stehen die Rolle von Meldewegen, Gefährdungsanalysen und Hochrisikomanagement sowie Maßnahmen des begleiteten Umgangs, Elternberatung und Täterarbeit im Kontext Sorge und Umgang. Der Bericht beinhaltet eine Materialsammlung für diejenigen, die vor Ort entsprechende Vereinbarungen initiieren wollen. Zusammenfassend schätzt das Forschungsteam die Erfolge solcher lokalen Ansätze und ihre Begrenzungen angesichts der Rechtslage ein. Gesetzliche Änderungsbedarfe werden benannt und die weiterhin zentrale Bedeutung lokaler Netzwerke hervorgehoben.