Bundesministerin Ursula von der Leyen: Frauenhäuser seit 30 Jahren unverzichtbarer Bestandteil der Unterstützung für Gewaltopfer

Vor 30 Jahren hat das erste Frauenhaus in Deutschland seine Arbeit aufgenommen. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, zieht anlässlich dieses Jubiläums ein äußerst positives Fazit: "Diese Einrichtungen sind es, die tägliche Erfahrungen damit machen, wie Frauen und Mädchen schnell und wirksam geholfen werden kann, die Opfer von Gewalt geworden sind. Aus den Erfahrungen der Frauenhäuser zu lernen, heißt politische und gesetzgeberische Entscheidungen eng an der Realitäten der Betroffenen auszurichten", so von der Leyen weiter. "Das Jubiläum ist für mich Anlass allen Dank zu sagen, die sich für den Schutz von Frauen und Kindern engagieren. Wir helfen dadurch Frauen und Kindern, die wir sonst nie so erreicht hätten und wir erreichen sie früher."

Die Bundesministerin erinnert nicht nur an die Eröffnung des ersten deutschen Frauenhauses am 1.11.1976 sondern auch an den von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen "Internationalen Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen". Seit dem 25. November 1981 wird weltweit durch Aktionen, Veranstaltungen und Tagungen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen aufgerufen. Die seit 1997 vom Bundesfrauenministerium finanzierte Frauenhauskoordinierungsstelle unterstützt eine qualifizierte und professionelle Lobbyarbeit zugunsten von Gewalt bedrohter und betroffener Frauen und Mädchen, zum Beispiel über Untersuchungen und Modellvorhaben. Die inzwischen enge Kooperation von Behörden und Projekten basiert auf den Erfahrungen des erfolgreichen Modells "Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt - BIG". Hier ging es erstmals um die strukturierte Zusammenarbeit von Frauenprojekten, Polizei und Justiz, aber auch Migrantenorganisationen, Jugendhilfe und Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens. Diese Arbeit hat sich bewährt: mit mehr als 400 Frauenhäusern und Frauenschutzwohnungen weit Deutschland heute die europaweit beste Versorgung in diesem Bereich auf.

Von der Leyen ruft dazu auf, jeglicher Art von Gewalt gegen Frauen und Mädchen entschieden entgegenzutreten. "Frauenhäuser sind daher weiter ein unverzichtbarer Bestandteil des Hilfesystems. Sie haben wichtige Pionierarbeit geleistet und zu einem Paradigmenwechsel geführt. Die Botschaft des Staates ist eindeutig: Das Opfer wird geschützt. Der Täter muss gehen und wird zur Verantwortung gezogen. Wir werden dem ersten Aktionsplan der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, der inzwischen umgesetzt ist, im nächsten Jahr einen zweiten Aktionsplan folgen lassen. Dort sind die Erfahrungen aus 30 Jahren Frauenhausarbeit ebenso einbezogen wie die Erkenntnisse, die wir aus unseren Gesprächen mit Polizei und Justiz, aber auch mit Ärzten und Ärztinnen gewonnen haben", erklärt die Bundesministerin.