Juliane Seifert:
"Für mehr Qualität in der frühen Bildung müssen wir unsere Kitas und Kindertagespflegeeinrichtungen gut aufstellen, denn sie sind die ersten Stationen in unserem Bildungssystem. Dafür benötigen wir dringend die Fachkräfte, die jeden Tag - und auch jetzt in der Corona-Pandemie - mit viel Einsatz und Kompetenz dafür arbeiten, Kinder zu fördern und auf ihrem Weg zu begleiten. Daher müssen wir die Wünsche und Sorgen der Fachkräfte ernst nehmen. Um die Arbeitsbedingungen in der frühen Bildung weiter zu verbessern, fördern wir mit dem Gute-KiTa-Gesetz in Höhe von 5,5 Milliarden Euro hochwertige Angebote in der frühen Bildung. Mit dem Bundesprogramm 'Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher' setzt das Bundesfamilienministerium zusätzliche wichtige Impulse."
Ergebnisse der Befragung
Positiv sticht Deutschland im Ländervergleich bei der beruflichen Ausbildung hervor: 97 Prozent der Fachkräfte im Ü3-Bereich und 96 Prozent im U3-Bereich sind speziell für die Arbeit mit Kindern ausgebildet. Auch fühlen sich die Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland besonders gut darauf vorbereitet, die Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung zu fördern. Etwa zwei Drittel der befragten Fachkräfte fühlen sich von ihrer Einrichtungsleitung ausreichend unterstützt - ein im Ländervergleich hoher Wert.
Zugleich klagen auch in Deutschland viele Befragte über begrenzte Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie Personal- und Ressourcenmangel. Hinzu kommt das Gefühl, dass sie nicht angemessen für ihre Tätigkeit entlohnt werden und Wertschätzung vermissen.
Fachkräfte in neun Ländern befragt
Befragt wurden über 15.000 Fachkräfte und 3000 Leitungskräfte in Kindertageseinrichtungen aus Deutschland, Chile, Dänemark, Island, Israel, Japan, Korea, Norwegen und der Türkei. In Deutschland beteiligten sich circa 3000 Personen. Die Studie wurde für Deutschland vom Internationalen Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (ICEC) am Deutschen Jugendinstitut (DJI) durchgeführt und durch das Bundesfamilienministerium gefördert.
Die Ergebnisse werden in zwei Berichtsbänden auf Deutsch und Englisch veröffentlicht. 2019 erschien nach der internationalen Befragung bereits ein erster Ergebnisbericht.