Studie "Aufwachsen in Deutschland" beschreibt die unterschiedlichen Wege junger Menschen von der Schule in die Ausbildung

Junge Menschen stehen am Ende der Schulzeit vor entscheidenden Fragen. Der Weg, den sie danach einschlagen, wird ihr weiteres Leben nachhaltig prägen. Veränderte Rahmenbedingungen führen auf dem Weg von der Schule in die Ausbildung zu unterschiedlichen Typen von "Bildungsbiographien" junger Menschen, wie Ergebnisse des Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)" des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zeigen. Neben wirtschaftlichen Voraussetzungen (Ausbildungs- und Arbeitsmarkt) sind es auch regionale Rahmenbedingungen, die Bildungs- und Ausbildungswege und damit Jugendbiographien beeinflussen.

Individuelle Wege von jungen Menschen ins Erwerbsleben

Die Wege, die die Jugendlichen ins Berufsleben führen, sind heute individueller und folgen weniger standardisierten Mustern. Einerseits verlängert sich die Jugendzeit, andererseits prägt eine Verkürzung der Lernzeitenbei gleichzeitiger Zunahme der Lerninhalte die Phase des Übergangs von der Schule in eine schulische, berufliche oder akademische Ausbildung.

Die Auswirkungen von Bildungs- und Ausbildungsverläufen für die weitere Biographie der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat nach wie vor eine hohe Bedeutung.

Drei "Typen" von Ausbildungsbiographien lassen sich zeichnen:

  • Die "Bildungsbiographie-Verzögerer" aus bildungsstarken familialen Zusammenhängen, die die Zeit zwischen Schule und Ausbildung zum Kompetenzerwerb nutzen, Ausbildungsberufe oder Studiengänge wechseln oder Zweitausbildungen beginnen.
  • Die "Bildungsbiographie-Beschleuniger" aus eher bildungsschwächeren Elternhäusern, die gezwungen sind, den Übergang in Ausbildung schnellstmöglich zu bewältigen.
  • Die "Bildungsbiographie-Verlierer", denen der zügige Übergang in Ausbildung nicht gelingt und die unfreiwillig in eher schwierige (Überbrückungs-)Situationengelangen.

Survey "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten"

Der Survey "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" (AID:A) wird im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vom Deutschen Jugendinstitut in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Ziel der Studie ist es, die aktuelle Situation von Familien mit Kindern in Deutschland genauer zu untersuchen. Sie macht deutlich, mit welchen Problemen Familien heute konfrontiert werden, wie die Betreuung der Kinder in den Familien bewältigt wird und wie Familien es schaffen, Beruf, Haushalt und Freizeit in Einklang zu bringen.

AID:A umfasst erstmals den gesamten Zeitraum des Aufwachsens von der Geburt bis zum Erwachsensein im Kontext der individuellen Entwicklung, des familiären und regionalen Umfelds und der Angebote institutioneller Unterstützung durch den Sozialstaat. Die Haupterhebung fand Ende 2009 statt. Hierbei wurden 25.000 Personen befragt.