Studie "Aufwachsen in Deutschland" zeigt: Jugendliche sind politisch interessiert und engagiert

Eine funktionierende Demokratie setzt die aktive Teilnahme möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger voraus. Die Bereitschaft dazu ist bei der jungen Generation vorhanden, wie Ergebnisse des Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)" des Deutschen Jugendinstituts (DJI) belegen: Seit 1990 liegen die Werte für die soziale Partizipation junger Menschen stabil auf einem hohen Niveau. Politisches Interesse wie Engagement nehmen sogar zu.

Das Engagement von jungen Menschen zwischen 13 und 32 Jahren in Vereinen und Verbänden ist unverändert hoch geblieben. Den höchsten Stellenwert bei der politischen Partizipation haben punktuelle Aktionen. Hier zeigt sich sogar ein kontinuierlicher Anstieg insbesondere im Hinblick auf protestorientierte Aktionen.

Politisches Interesse ist alters- und bildungsabhängig

Die zunehmende Nutzung des Internets durch Jugendliche und junge Erwachsener beeinträchtigt den Survey-Ergebnissen zufolge nicht die soziale und politische Partizipation: Das Internet wird sowohl für private Kommunikation und Information wie auch als Medium zur Unterstützung von politischem oder sozialem Engagement genutzt.

Alter und Bildung haben jedoch nach wie vor einen großen Einfluss auf das politische Interesse: Jüngere und Jugendliche mit niedrigen Bildungsabschlüssen sind weniger politisch interessiert als die älteren und höhergebildeten. Trotz der insgesamt guten Werte gilt es also weiterhin, noch unausgeschöpfte Potenziale der Teilhabe vor allem bei benachteiligten Jugendlichen zu aktivieren.

Survey "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten"

Der Survey wird im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vom Deutschen Jugendinstitut in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Ziel der Studie ist es, die aktuelle Situation von Familien mit Kindern in Deutschland genauer zu untersuchen. Sie macht deutlich, mit welchen Problemen Familien heute konfrontiert werden, wie die Betreuung der Kinder in den Familien bewältigt wird und wie Familien es schaffen, Beruf, Haushalt und Freizeit in Einklang zu bringen.

AID:A umfasst erstmals den gesamten Zeitraum des Aufwachsens von der Geburt bis zum Erwachsensein im Kontext der individuellen Entwicklung, des familiären und regionalen Umfelds und der Angebote institutioneller Unterstützung durch den Sozialstaat.Die Haupterhebung fand Ende 2009 statt. Hierbei wurden 25.000 Personen befragt.