5. Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung Mehr Geld für die Kindertagesbetreuung

Die Bundesregierung investiert weiterhin in den Ausbau der Kindertagesbetreuung. Das Bundeskabinett hat am 17. Juni im Rahmen des Konjunkturpaketes beschlossen, zusätzlich eine Milliarde Euro für die Jahre 2020 und 2021 bereitzustellen.

Das Geld ermöglicht 90.000 neue Betreuungsplätze in Kitas und in der Kindertagespflege. Die Mittel können aber auch für Umbaumaßnahmen und für Investitionen in neue Hygiene- und Raumkonzepte verwendet werden, die aufgrund der Corona-Pandemie notwendig sind. Bestehende Räumlichkeiten müssen erweitert werden, Sanitärräume saniert und auch die digitale Ausstattung in Kitas muss ausgebaut werden.

Daneben werden weitere Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro als Investition in den Ausbau der Platzkapazitäten für die Ganztagsbetreuung in Klasse 1 bis 4 und 0,5 Milliarden Euro als Investition in die digitale Ausstattung von Schulen bereitgestellt.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey:

"Mit dem durch das Konjunkturprogramm ermöglichten '5. Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2020-2021' können wir die Erfolgsgeschichte der vergangenen zwölf Jahre fortschreiben. Die Zahlen zeigen uns: Immer mehr Kinder gehen in eine Kita oder Kindertagespflegestelle und die Nachfrage steigt stetig. Den Familien wollen wir eine gute und verlässliche Betreuung und Bildung anbieten. Dafür müssen wir uns weiter stark machen. Gerade jetzt in der Krise wird deutlich, wie wichtig gute Kinderbetreuungsangebote sind, damit es Kindern und Eltern gut geht und das Gesamtsystem funktioniert. Wir brauchen in Deutschland ein qualitativ hochwertiges bedarfsgerechtes Betreuungsangebot – für alle Kinder in der Kita und auch im Grundschulalter. Die zusätzlichen Mittel in Milliardenhöhe vom Bund müssen vor Ort nun zügig für mehr Plätze verwendet werden."

Laufende Investitionen

Mit den ersten drei Investitionsprogrammen wurden mit Bundesmitteln in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro mehr als 450.000 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen. Durch das aktuell laufende 4. Investitionsprogramm fördert der Bund mit 1,126 Milliarden Euro die Schaffung weiterer 100.000 Plätze für Kinder bis zum Schuleintritt.

Für die Ganztagsbetreuung im Grundschulalter hat die Bundesregierung bereits zwei Milliarden Euro im Haushalt vorgesehen. Im Koalitionsvertrag ist außerdem die Einführung eines entsprechenden Rechtsanspruchs ab 2025 vereinbart. Die Voraussetzungen dafür sind von Ländern und Kommunen mit Unterstützung des Bundes zu schaffen. Ein Gesetz zur Errichtung eines Sondervermögens befindet sich derzeit im Verfahren.

Das Bundesfamilienministerium hat gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium die Erwartung an die Länder, jetzt auch schnell gemeinsam ein Gesetz zum Rechtsanspruch auf Ganztag umzusetzen.

Betreuungsbedarf ist groß

Die Nachfrage nach Kindertagesbetreuung wächst weiter: Das zeigen die aktuellen Daten, die das Bundesfamilienministerium für die Publikation "Kindertagesbetreuung Kompakt" zusammengestellt hat. Zum Stichtag 1. März 2019 besuchten 818.427 Kinder unter drei Jahren eine Kita oder Kindertagespflegestelle. Das sind 28.868 Kinder mehr als im Vorjahr. Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen betrug 34,3 Prozent. Bei den Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt lag die Betreuungsquote wie im Vorjahr bei 93,3 Prozent. Die Zahl der Kinder dieser Altersgruppe, die ein Angebot der Kindertagesbetreuung besuchten, ist jedoch um 2,5 Prozent auf 2.488.613 gestiegen. Das sind 61.675 mehr als im Vorjahr. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn des Berichtszeitraums im Jahr 2006.

Obwohl 2019 erneut mehr Kinder bis zum Schuleintritt betreut wurden als im Vorjahr besteht weiterhin eine Lücke zwischen dem von den Eltern geäußerten Betreuungsbedarf und der Betreuungsquote. Denn 49,4 Prozent der Eltern von Kindern unter drei Jahren wünschten sich 2019 einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Bei den Kindern von drei Jahren bis zum Schuleintritt sind es 97,5 Prozent der Eltern.

Fachkräfte dringend gesucht

Um die Kinderbetreuung weiter auszubauen und Betreuungsqualität zu verbessern, ist es notwendig, weitere Fachkräfte für die frühe Bildung zu gewinnen. Bis 2025 ist von einer Personallücke von etwa 191.000 Erzieherinnen und Erziehern auszugehen.

Mit dem Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher" hat der Bund gemeinsam mit den Ländern einen wirksamen Impuls für ein attraktives Ausbildungsmodell gesetzt. Durch die dreijährige Förderung im Rahmen der Fachkräfteoffensive gibt es nun in jedem Bundesland ein Angebot für eine vergütete und schulgeldfreie Ausbildung. Mit den aktuellen Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat wird die Sozialversicherungspflicht für dieses Ausbildungsmodell ab dem kommenden Ausbildungsjahr zur Regel, was die Ausbildung ebenfalls attraktiver macht.

Zahlreiche Länder haben bereits - auch mit Mitteln aus dem Gute-KiTa- Gesetz - eigene Maßnahmen zur Fachkräftesicherung gestartet und die Zahl der geförderten Plätze aufgestockt. Insgesamt werden mit dem Gute-KiTa-Gesetz und der Fachkräfteoffensive des Bundes von 2019 bis 2022 rund 580 Millionen Euro eingesetzt, um die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte zu verbessern.

Das Gute-KiTa-Portal

Informationen rund um das Gute-KiTa-Gesetz und seine Umsetzung in den Bundesländern bietet seit dem 17. Juni das Gute-KiTa-Portal. Es richtet sich mit Videos, Podcasts und Webinaren auch an all jene, die Kitas und Kindertagespflege weiterentwickeln wollen. Die Corona-Pandemie hat den Alltag in den Kindertageseinrichtungen in den vergangenen Wochen in großem Maße erschwert oder unmöglich gemacht. Nun kehren die Bundesländer nach und nach zur Regelbetreuung zurück und die Fachkräte müssen sich auf diese besondere Situation einstellen. Daher hält das Gute-KiTa-Portal auch Materialien bereit, die sie dabei mit anschaulichen Praxisbeispielen unterstützen.