Dr. Franziska Giffey:
"Faire Bezahlung ist kein Selbstzweck und viel mehr als eine frauenpolitische Forderung. Faire Bezahlung ist ein enormer Vorteil im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte. Sie stärkt allen Beschäftigten das Vertrauen in ihr Unternehmen und macht Arbeitsplätze attraktiver. Viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können daher von den guten Beispielen für mehr Entgeltgleichheit und damit mehr Gleichstellung profitieren."
Transparenz fördert Lohngerechtigkeit
Ein Weg zu gerechterer Bezahlung führt über ein Mehr an Transparenz. Mit dem Entgelttransparenzgesetz des Bundesfrauenministeriums und dem darin festgeschriebenen individuellen Auskunftsanspruch haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Betrieben und Dienststellen mit mehr als 200 Beschäftigten die Möglichkeit zu erfahren, nach welchen Kriterien sie bezahlt werden und wir sich ihr Entgelt zusammensetzt. Gleiches gilt für eine gleich oder gleichwertig benannte Vergleichstätigkeit. Außerdem enthält das Entgelttransparenzgesetz Berichtspflichten für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und fordert sie auf, betriebliche Prüfverfahren durchzuführen.
Eine im Juli veröffentlichte Evaluierung zu dem Gesetz ergab: Seit der Einführung haben gut 45 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten freiwillig ihre Entgeltstrukturen überprüft. Die Evaluierung empfiehlt aber auch, dass das Gesetz noch bekannter gemacht wird.
Instrumente für mehr Entgeltgleichheit
Für die Anwendung von betrieblichen Prüfverfahren und für die Überprüfung betrieblicher Strukturen können Unternehmen Tools wie zum Beispiel den eg-check nutzen.
Eine Übersicht mit Details zu diesen und weiteren Tools samt einer Suche-Funktion hat das Fair Pay Innovation Lab entwickelt. Sie erleichert Unternehmen die Auswahl des passenden Instruments für eine Prüfung. Das Bundesfrauenministerium hat die Entwicklung der Online-Datenbank unterstützt.