Zivilgesellschaftliches Engagement Lisa Paus trifft Initiativen zur Antisemitismusprävention

Lisa Paus und Alon Meyer sitzen und unterhalten sich.
Lisa Paus im Gespräch mit Alon Meyer, dem Präsidenten von MAKKABI-Deutschland, über die Prävention von Antisemitismus im Sport.© Felix Zahn/photothek.de

Am 14. November hat sich Bundesgesellschaftsministerin Lisa Paus mit Alon Meyer, dem Präsidenten des Dachverbandes jüdischer Sportvereine MAKKABI-Deutschland getroffen. Hintergrund des Treffens sind die zunehmenden antisemitischen Vorfälle in Deutschland nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und den kriegerischen Handlungen im Gazastreifen. In den kommenden Wochen will sich Lisa Paus kontinuierlich ein Bild von der aktuellen Lage machen und trifft sich daher mit verschiedenen Organisationen, um Bedarfe zu erfragen und Unterstützung anzubieten.

Antisemitismus und Rassismus haben im Sport keinen Platz

Im Gespräch zwischen Lisa Paus und Alon Meyer ging es auch um das Projekt 'Zusammen1', dessen Träger MAKKABI-Deutschland e.V. ist. Das Projekt wird durch das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' gefördert und in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Deutschen Fußballbund (DFB) umgesetzt. Ziel ist es, insbesondere Fußballerinnen und Fußballer, aber auch Trainerinnen und Trainer sowie Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für Antisemitismus und Rassismus im Sport zu sensibilisieren und im Umgang mit diskriminierendem Verhalten zu schulen. Für seine erfolgreiche Arbeit gegen Antisemitismus im Sport wurde 'Zusammen1' am 13. November 2023 mit dem Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet.

Lisa Paus: "Ich bin sehr froh, dass wir im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' so erfolgreiche Projekte, wie das Projekt 'Zusammen1' von MAKKABI-Deutschland, unterstützen können. Gerade im Sport zeigen sich immer wieder Antisemitismus, aber auch Rassismus sowie andere Formen der Diskriminierung besonders deutlich. Gleichzeitig bieten sich aber gerade auch im Sport besondere Möglichkeiten, gemeinsamen dagegen vorzugehen - wie das Projekt 'Zusammen1' eindrucksvoll belegt."


Alon Meyer: "Wir sind stolz, nach nur vier Jahren mit dem Erhalt des ELNET-Awards sowie des Julius-Hirsch-Preises des DFB hochrangige und renommierte Anerkennungen und somit Bestätigung unserer Arbeit bekommen zu haben. Gerade in diesen Tagen spüren wir mehr denn je, wie wichtig es ist, über den Sport Menschen jeglichen Hintergrundes zu erreichen und seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium auch künftig weiter intensiviert und ausgebaut werden kann."

Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus

Am 15. November hat die Bundesgesellschaftsministerin ihre geplanten Treffen mit Initiativen zur Antisemitismusprävention fortgesetzt. Auf der Konferenz "Holocaust Distortion and Counter Strategies" der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und des United States Holocaust Memorial Museum hielt sie eine Rede, um zu verdeutlichen, das Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf. Dabei betonte sie auch, dass das geplante Demokratiefördergesetz ein wichtiges Instrument sei, um das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus weiter zu stärken.

Lisa Paus: "Es ist hervorragend, dass die internationale Kooperation zwischen der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und dem United States Holocaust Memorial Museum weiterhin Früchte trägt. Gerade in Zeiten wie diesen ist die internationale Vernetzung und Zusammenarbeit gegen Antisemitismus wichtiger denn je. Als Teil des Kompetenznetzwerks Antisemitismus leistet die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus gerade auch mit Blick auf die Migrationsgesellschaft wichtige Arbeit.

Dies zeigt: Auf die Förderung des Kompetenznetzwerks und der vielen weiteren Maßnahmen auf kommunaler, regionaler und bundesweiter Ebene im Rahmen des Programms 'Demokratie leben!' kommt es an. Es ist daher wichtig, dass Demokratiefördergesetz zügig zu verabschieden. Es wird dringend gebraucht. Damit können wir auch zukünftig die Arbeit gegen Antisemitismus stärken."

Lisa Paus und Tad Stahnke stehen mit weiteren Personen im Kreis und unterhalten sich.
Lisa Paus im Gespräch mit Tad Stahnke, Vertreter des United States Holocaust Memorial Museum, und weiteren Teilnehmenden der Konferenz "Holocaust Distortion and Counter Strategies"© Janine Schmitz/photothek.de

Engagement auch vonseiten der Politik aufrechterhalten

Bereits kurz nach dem Angriff auf Israel hatte sich Lisa Paus mit dem Kompetenznetzwerk gegen Antisemitismus (KOMPAS) getroffen und dort erfahren, dass sich die Anfragen an die zivilgesellschaftlichen Träger der Antisemitismusprävention vervielfacht haben. Weitere Treffen mit zivilgesellschaftlichen Trägern der Antisemitismusprävention werden folgen. Dabei wird es wichtig sein, das derzeit große Engagement gegen Antisemitismus auch vonseiten der Politik aufrechtzuerhalten und zur dauerhaften Aufgabe zu machen.