"Von fairen Chancen für Frauen kann solange keine Rede sein, wie sich Arbeitnehmerinnen mit familiären Fürsorgeaufgaben fehlenden Ehrgeiz vorhalten lassen müssen, Teilzeitarbeit aufs Abstellgleis führt und Frauen der Wiedereinstieg und Wiederaufstieg unnötig erschwert werden", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
"Und: Wir brauchen eine Debatte darüber, welche Rolle faire Chancen und faire Bezahlung für Frauen eigentlich in den Tarifverhandlungen spielen. Wer die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern kleiner machen will, muss bei den Ursachen für die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt ansetzen."
Forum Equal Pay Day
Die Entgeltlücke und deren Ursachen werden durch das neue Forum Equal Pay Day seit vergangenem Herbst nicht nur am Aktionstag selbst sondern während des gesamten Jahres thematisiert. Diesmal steht der Prozess der Lohnfindung im Mittelpunkt der Aktionen. Dazu wurden in Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet die Akteure aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammengeführt.
Die neue Studie "Frauen in Führungspositionen: Entgeltunterschiede bei Vorständen" vom Karlsruher Institut für Technologie, die das Bundesfamilienministerium anlässlich des EPD vorgelegt hat, belegt die große Entgeltlücke, die gerade in den Einkommensbereichen fortbesteht, in denen Frauen ihre Honorierung frei verhandeln.
Bundesweit Veranstaltungen zum Aktionstag
Am Equal Pay Day 2012 finden, koordiniert durch das Frauennetzwerk Business and Professional Women Deutschland e.V., bundesweit Veranstaltungen statt, die auf die Ursachen der Lohnlücke hinweisen.
Besondere Aufmerksamkeit findet dabei die Langfristwirkung ungleicher Bezahlung auf die Altersrenten der Frauen. Studien des Bundesfamilienministeriums haben jüngst auf die Alterssicherungslücke von über 50 Prozent aufmerksam gemacht.