Kinderreport 2021 Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien ermöglichen

Thomas Krüger vom DKHW und Juliane Seifert mit dem Kinderreport 2021 in der Bundespressekonferenz
Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, und Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, stellen den Kinderreport 2021 vor© Nils Hasenau

Der Kinderreport 2021 greift die Themen gutes Aufwachsen mit Medien sowie Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen auf. In den Report eingeflossen sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Politikforschungsinstitut Kantar Public im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks online durchgeführt hat. Befragt wurden 669 Kinder und Jugendliche sowie 1023 Erwachsene. Sie plädieren dafür, das Thema Mediensucht an Schulen zu behandeln, Eltern besser über das Thema zu informieren, süchtig machende Medien zu kennzeichnen und Medienanbietende sowie internationale Online-Plattformen stärker in die Verantwortung zu nehmen.

Am 6. Mai haben Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) und Kai Hanke, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des DKHW, den Kinderreport 2021 in Berlin vorgestellt.

Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, erklärte:

"Es kann nicht allein Aufgabe der Eltern sein, ihre Kinder vor exzessiver Mediennutzung zu schützen. Anbietern kommt hier eine besondere Verantwortung zu. Mit dem neuen Jugendschutzgesetz sind sie erstmals zu wirksamen Vorsorgemaßnahmen verpflichtet. Konkret können das beispielsweise Altersbeschränkungen bei Angeboten mit Suchtrisiken, der Verzicht auf Lootboxen oder technische Voreinstellungen für begrenzte Nutzungszeiten sein. Die neue Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz wird dazu gemeinsam mit der Wissenschaft, Fachstellen und Unternehmen neue verbindliche Standards entwickeln und Orientierung ermöglichen. Mit den neuen Regelungen sorgen wir sowohl für Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am digitalen Zeitalter als auch für ihr gesundes Aufwachsen mit modernen Medien."

Reform des Jugendschutzgesetzes

Mit der Reform des Jugendschutzgesetzes wird der Kinder- und Jugendmedienschutz neu geregelt. Am 1. Mai ist das "Zweite Gesetz zur Änderung des Jugendschutzgesetzes" in Kraft getreten. Es regelt vier zentrale Bereiche:

  • Verpflichtung relevanter Internetdienste zu strukturellen Vorsorgemaßnahmen
  • Modernisierung von Alterskennzeichen
  • Konsequente Rechtsdurchsetzung auch gegenüber Anbietern, die ihren Sitz im Ausland haben 
  • Schaffung einer Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz

Der Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerks

Jährlich erscheint der Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerkes. Er berichtet über den aktuellen Stand der Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland aus Sicht von Kindern und Erwachsenen. Die Ergebnisse des Kinderreports sollen zudem Impulse, Optionen und Handlungsvorschläge im Interesse von Kindern liefern.