Faire Bezahlung von Frauen und Männern Internationale Konferenz diskutiert zu Lohntransparenz

Am 28. Juli hat eine internationale Konferenz zum Thema Lohntransparenz stattgefunden. Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten dabei online einen Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission und tauschten sich über Erfahrungen mit Maßnahmen für mehr Lohntransparenz aus. 

Den Vorschlag für eine neue Richtlinie zur Lohntransparenz hatte die Europäische Kommission im März 2021 erstmals vorgestellt. Er verfolgt das Ziel, Beschäftigten dabei zu helfen, ihr Recht auf gleiche Bezahlung für gleiche oder gleichwertige Arbeit durchzusetzen. Seither wird er innerhalb der Gremien der Europäischen Union (EU) diskutiert.

Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht richtete ein Grußwort an die Teilnehmenden der Konferenz und betonte: 

"Es ist höchste Zeit, diese Diskussion dort zu führen, wo sie hingehört: in der Öffentlichkeit, mit der Zivilgesellschaft, den Sozialpartnern und politischen Entscheiderinnen und Entscheidern. Jetzt gibt es sicher Menschen, die fragen, ob wir mitten in einer globalen Pandemie nicht wichtigere Themen als Entgeltgleichheit hätten. Denen sage ich mit aller Entschiedenheit: Nein, haben wir nicht. Jetzt ist die Zeit, um die Weichen zu stellen, damit wir besser und stärker aus der Krise herauskommen."

Gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit

Gleiche Bezahlung und echte Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt trägt dazu bei, die Wirtschaft zu stärken und für die Herausforderungen der Zukunft gut aufzustellen. Mehr Lohntransparenz gibt Unternehmen Instrumente an die Hand, um mögliche Lohndiskriminierungen zu erkennen und zurückzudrängen. Unternehmen, die Geschlechtergerechtigkeit großschreiben und sich für gleiche Löhne von Frauen und Männern einsetzen, gelten außerdem als modern und sind attraktiv für Fachkräfte. Lohntransparenz sollte daher nicht als zusätzliche Pflicht verstanden werden, sondern als Chance für ein attraktiveres, produktiveres und gerechteres Arbeitsumfeld. 

Geschlechtergleichheit herstellen 

Die Fair Pay Innovation Lab gGmbH hat die internationale Konferenz in Zusammenarbeit mit der Equal Pay International Coalition EPIC) veranstaltet - gefördert vom Bundesfrauenministerium. EPIC ist eine Initiative von der Internationalen Arbeitsorganisation International Labour Organization (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und UN Women. Ziel der Initiative ist es, das Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen umzusetzen, gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern zu realisieren. Deutschland ist seit 2018 Mitglied der EPIC.