"Gemeinsam statt einsam" Initiativen und Projekte gegen Einsamkeit fördern

Das Bild zeigt Lisa Paus und zwei Vertreterinnen der Stephanus gGmbH
Lisa Paus überreicht den ersten Förderbescheid des ESF Plus-Programms an Vertreterinnen der Stephanus gGmbH Berlin© Phototek/Thomas Köhler

Besuch von Familie oder Freunden, ein Schwätzchen mit Nachbarn, der Austausch mit Gleichgesinnten: Viele Menschen sehnen sich nach solchen Kontakten. Doch Einsamkeit ist längst ein weit verbreitetes Problem in Deutschland, das verstärkt ältere Menschen trifft - aber nicht nur.

Bundesseniorenministerin Lisa Paus: "Einsamkeit hat viele Gesichter, kennt keine Altersgrenzen und kann jede und jeden treffen. Die wenigsten trauen sich, über dieses Tabuthema zu sprechen. Vor allem älteren Menschen fällt es häufig schwer, sich aus eigener Kraft aus der Einsamkeit zu befreien. Die soziale Isolation umgibt sie wie eine Mauer. Mit den Angeboten des ESF Plus-Programms wollen wir den Menschen helfen, diese Mauer zu durchbrechen."

50 Millionen Euro für Projekte gegen Einsamkeit

Die Europäische Union und das Bundesseniorenministerium haben deshalb das Programm "Stärkung der Teilhabe älterer Menschen - gegen Einsamkeit und soziale Isolation" (STäM) ins Leben gerufen. Mehr als 70 regionale Projektträger bundesweit erhalten dafür bis 2027 rund 50 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus), 12 Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln der Träger. Das Förderprogramm ist zentraler Teil der Strategie gegen Einsamkeit, mit der das Bundesseniorenministerium dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung begegnet.

Erstes Projekt erhält Förderung

Den ersten Förderbescheid erhielt die Stephanus gGmbH, die in Bad Freienwalde (Brandenburg) niedrigschwellige und aufsuchende Angebote zur Unterstützung einsamer älterer Menschen in ländlichen Regionen erprobt. Vernetzt mit der Kommune soll es zum Beispiel eine Engagement-Börse, IT-Patenschaften und Besuchsdienste geben.

Bundesweite Sensibilisierungskampagne

Parallel zum ESF Plus-Programm hat das Bundesfamilienministerium eine bundesweite Sensibilisierungskampagne gestartet, um die Öffentlichkeit über das Phänomen Einsamkeit zu informieren. Denn wer über längere Zeit einsam ist, hat ein höheres Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen. Die Kampagne soll auf bestehende Hilfe-Angebote hinweisen, darunter die Telefonseelsorge, die "Nummer gegen Kummer", das Modellprojekt "Miteinander - Füreinander" des Malteser Hilfsdienstes oder die Mehrgenerationenhäuser, die in vielen Städten allen Altersgruppen offen stehen.

Die Kampagnenmotive

Ein älterer Mann isst alleine zu Abend.

Millionen von Menschen in Deutschland fühlen sich einsam

© BMFSFJ
Junge Frau feiert alleine im Club.

Einsamkeit betrifft alle Altersgruppen in jeder Lebenssituation

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Ältere Frau geht alleine im Supermarkt einkaufen.

Frauen im hohen Alter sind häufiger von Einsamkeit betroffen

© BMFSFJ
Junger Mann steht alleine an einem Bahnhof.

Jüngere Menschen fühlen sich häufiger einsam

© BMFSFJ