FAIR SHARE Monitor 2023 Führungsteams in zivilgesellschaftlichen Organisationen fair besetzen

Lisa Paus steht am Rednerpult
Lisa Paus eröffnet im Bundesfrauenministerium die Veranstaltung zum aktuellen FAIR SHARE Monitor © Photothek/Felix Zahn

Am 28. März hat der Verein FAIR SHARE of Women Leaders e.V. aktuelle Zahlen zum Frauenanteil in Belegschaft, Geschäftsführung und Aufsichtsräten zivilgesellschaftlicher Organisationen veröffentlicht. Vorgestellt wurde der FAIR SHARE Monitor 2023 im Bundesfrauenministerium vor gut 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Der Monitor erfasst mehr als 200 Nichtregierungsorganisationen, Hilfsorganisationen, Vereine, Verbände, Stiftungen, Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften. Bundesfrauenministerin Lisa Paus eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort.

Lisa Paus: "FAIR SHARE leistet wichtige Pionierarbeit: Seit vier Jahren schafft der Monitor Transparenz und schärft so das Bewusstsein dafür, dass Frauen in den Führungsetagen zivilgesellschaftlicher Organisationen systematisch unterrepräsentiert sind. Nur wenn wir immer wieder deutlich machen, dass Frauen auch hier nicht wirklich gleichberechtigt sind, wird sich etwas ändern. Und auch die Einbindung weiterer Identitätsdimensionen neben dem Geschlecht in das Monitoring ist wegweisend für den langfristigen Abbau von Benachteiligungsstrukturen."

Zentrale Ergebnisse des Monitors

Die zentralen Ergebnisse des Monitors zeigen: Im Vergleich zum Jahr 2022 hat sich wenig geändert. Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl sie den größten Teil der Belegschaft ausmachen. Etwa 70 Prozent sind weiblich, doch in den Geschäftsleitungen und Aufsichtsgremien sind Frauen nur mit knapp 40 Prozent vertreten. Ein Drittel der untersuchten Organisationen hat keine einzige Frau in ihrer Geschäftsführung.

Intersektional-feministische Perspektive einbeziehen

Handlungsbedarf sieht FAIR SHARE auch im intersektional-feministischen Monitoring. Neben dem Anteil von Frauen und Männern erfasst der Monitor im Jahr 2023 erstmals den Anteil von non-binären Beschäftigten. Im nächsten Schritt soll der FAIR SHARE Monitor neben dem Geschlecht auch andere Identitätsdimensionen erfassen.

Nachdem die aktuellen Zahlen vorgestellt und analysiert wurden, diskutierten die Teilnehmenden in Workshops darüber, wie ein intersektional-feministisches Monitoring grundlegend gestaltet und umgesetzt werden kann. Auch über das Thema geteilte Führung tauschten sie sich aus. Dabei ging es um Chancen und Herausforderungen dieses Ansatzes und um Erfahrungen aus der Praxis.

FAIR SHARE Monitor

Der FAIR SHARE MONITOR wird seit 2020 erhoben und bis 2030 jährlich aktualisiert. Das Projekt startete mit Förderung des Bundesfrauenministeriums, um den Frauenanteil an Führungspositionen im zivilgesellschaftlichen Sektor systematisch zu analysieren und gemeinnützige Organisationen sowie Stiftungen auf dem Weg zu mehr Diversität zu begleiten. Der Verein FAIR SHARE of Women Leaders e.V. unterstützt die Akteurinnen und Akteure dabei, ein Netzwerk aufzubauen, das sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Zivilgesellschaft einsetzt.

Mit der Unterzeichnung des FAIR SHARE Commitments erklären sich die Organisationen dazu bereit, bis 2030 einen fairen Frauenanteil in ihren Führungsgremien zu erreichen und jedes Jahr aktuelle Zahlen dazu zu übermitteln.