Nachwuchs in der Kinderbetreuung gewinnen Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher setzt bundesweit Standards

Gruppenfoto mit Lisa Paus und Absolventinnen der Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher in einer Berlin Kita - außen
Lisa Paus überreicht in der Fröbel Kita "Kleine Füße-Naseweis" in Berlin Urkunden an die Absolventinnen und Absolventen© Michael Kuhl // FRÖBEL

Nach drei Jahren Ausbildung im Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden" erhalten rund 2500 Auszubildende nun ihren Abschluss. Acht zukünftigen Erzieherinnen und Erziehern überreichte Bundesfamilienministerin Lisa Paus am 9. Juni in der Fröbel Kita "Kleine Füße - Naseweis" in Berlin ihre Urkunden. Dabei zog sie ein positives Fazit der Fachkräfteoffensive, die in diesem Sommer ausläuft.

Lisa Paus: "Die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sorgen für frühe Bildung, Betreuung und Erziehung unserer Kinder und leisten damit eine Arbeit, die zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland gehört. Der Beruf setzt eine hohe Fachkompetenz voraus, eine gute Ausbildung und positive Motivation der pädagogischen Fachkräfte sind enorm wichtig. Mit der 'Fachkräfteoffensive' ist es uns gelungen, die praxisintegrierte Ausbildung als bundesweit attraktives Ausbildungsmodell zu etablieren und neue Zielgruppen für das Berufsfeld Erzieherin und Erzieher zu gewinnen, darunter viele Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Das zeigt: Mit attraktiven, passenden Angeboten können wir dem Fachkräftemangel in den Kitas entgegenwirken."

Nachwuchs gewinnen, Profis binden

Mit der "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden" unterstützte das Bundesfamilienministerium Länder und Träger dabei, pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und bereits ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten und ihre Kompetenzen zu stärken. Dafür stellte das Bundesfamilienministerium von 2019 bis 2022 rund 160 Millionen Euro bereit. Im Februar 2021 wurde das Programm um zusätzliche Fördermodule erweitert, um den gestiegenen Anforderungen in der Kindertagesbetreuung aufgrund der Corona-Pandemie zu begegnen.

Besonders nachgefragt war die Förderung von so genannten "Kitahelferinnen" und "Kitahelfern", die unterstützende, nicht-pädagogische Aufgaben übernehmen und so zur Entlastung der Fachkräfte beitrugen und zugleich ein neues Fachkräftepotenzial erschließen.

Erfolge und Erkenntnisse der Fachkräfteoffensive

Mit der "Fachkräfteoffensive" ist es dem Bundesfamilienministerium gelungen, eine Dynamik anzustoßen, die über das Programm hinauswirkt:

  • Das Modell der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) wurde bundesweit als Vorbild etabliert. Inzwischen haben einige Bundesländer mit eigenen Mitteln das Programm aufgestockt und/oder das Modell erstmalig eingeführt und fortgeführt und dabei die vom Bund gesetzten Standards übernommen.
  • Die vom Bundesprogramm gesetzten Bundesstandards wie die Anrechnung auf den Personalschlüssel, die Praxisanleitung oder die Höhe der Vergütung wurden von den Ländern, die das Modell neu eingeführt haben, zum großen Teil übernommen.
  • Die praxisintegrierte Ausbildungsform hat sich als Instrument zur Gewinnung zusätzlicher Zielgruppen erwiesen. Die Evaluation zeigt, dass fast 60 Prozent der Auszubildenden über ein (Fach-)Abitur verfügen und 35 Prozent berufliche Vorqualifikationen jenseits der Sozialpädagogik mitbringen.
  • Die Programmevaluation zeigt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, also Fachkräfte, Auszubildende und Träger mit dem Bundesprogramm sehr zufrieden sind. Die Auszubildenden bewerten ihre Lern- und Arbeitsbedingungen sehr positiv, insbesondere die Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und die geförderte Praxisbegleitung durch qualifizierte Fachkräfte.
  • Auch geförderte Kita-Helferinnen und Kita-helfer entlasten das pädagogische Personal und stellen ein erhebliches Fachkräftepotenzial dar: 64 Prozent können sich eine Weiterbildung in der frühkindlichen Bildung vorstellen, 23 Prozent haben sogar schon ein Angebot seitens des Trägers, eine Fachschulplatzzusage oder beides.