Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren Dr. Ralf Kleindiek besucht BISS-Jahrestagung

Dr. Ralf Kleindiek, Bildnachweis: Bundesregierung / Denzel
Dr. Ralf Kleindiek© Bundesregierung / Denzel

Schwule haben in Deutschland in der Vergangenheit oft Diskriminierungserfahrungen machen müssen, manche haben sogar offene Gewalt erlebt. Trotz aller Verbesserungen machen viele schwule, lesbische, inter- und transsexuelle Menschen auch heute noch negative Erfahrungen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt sich daher für den Abbau von Vorurteilen gegenüber diesen Menschen und ihren Lebensweisen ein. Dies betonte Dr. Ralf Kleindiek auch in seiner Rede:

"Wir wollen eine Gesellschaft, in der jeder Mensch so leben und so lieben kann, wie er will! Wir brauchen mehr Engagement gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Ich begrüße daher das Engagement von BISS ausdrücklich."

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek erinnerte daran, dass die Generation schwuler Männer, die heute alt wird, noch das große Unrecht staatlicher Verfolgung erlebt hat. Mit einem Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums sollen die Verurteilungen nach Paragraf 175 nun aufgehoben und die Verurteilten rehabilitiert werden. Dies ist auch ein Erfolg von BISS, die sich hierfür seit Längerem eingesetzt hatte. Dr. Ralf Kleindiek bekräftigte die junge, vom Bundesseniorenministerium unterstützte Organisation BISS darin, ihre Interessen auch in Zukunft selbstbewusst und durchsetzungsstark zu vertreten.

Toleranz, Akzeptanz und gleiche Rechte für alle Menschen

Der Staatssekretär hob in seiner Rede auch hervor, dass im heute vielfältigeren Alter schwule Senioren - und lesbische Seniorinnen - in Deutschland erstmals sichtbar werden. Wie die meisten älteren Menschen wollen auch sie so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt leben - auch dann, wenn sie Hilfe und Pflege benötigen. Für schwule Senioren spielen Netzwerke, Freundschaften und nicht zuletzt auch die schwule Community eine große Rolle. Sie sind häufiger bereit, die Betreuung und Pflege von Freundinnen und Freunden zu übernehmen. Die Seniorenpolitik will dies mit guten Rahmenbedingungen unterstützen und nimmt daher auch die Bedeutung einer sensiblen, an individuellen Biografien orientierten Altenpflege in den Blick.