Franziska Giffey betonte:
"Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist nicht einfach da. Wir müssen sie immer wieder neu begründen, erarbeiten und verteidigen. Das ist auch Aufgabe der politischen Bildung. Politische Bildung darf nicht neutral bleiben und sich raushalten, wenn die Demokratie angegriffen wird. Politische Bildung ist nicht neutral. Sie ist wertegebunden und ergreift Partei für unsere Demokratie, für Menschenrechte, für ein friedliches Miteinander. Das ist die richtige Nachricht zur richtigen Zeit."
Politische Bildung ist demokratische Bildung
Während der Fachtagung gab es zahlreiche Foren und Diskussionsrunden. Sie widmeten sich unter anderem der politischen Bildung in der Familie, in der Schule oder Ganztagsbetreuung, in der beruflichen Bildung, im Rahmen von Protesten und sozialen Bewegungen, in digitalen Medienwelten, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der außerschulischen Jugendbildung, der Kindertagesbetreuung, der Hochschule, den Jugendverbänden, der parteinahen Jugendbildung, den Freiwilligendiensten und der Bundeswehr.
Besonderes Interesse weckten die Ausführungen der Sachverständigenkommission zu bislang unterschätzten Räumen politischer Bildung, wie Jugendsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung und Behindertenhilfe. Die Sachverständigenkommission hatte den 16. Kinder- und Jugendbericht seit dem Herbst 2018 erarbeitet.
Der 16. Kinder- und Jugendbericht
Die Prinzipien der Demokratie zu schützen und zu vermitteln, ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Gleichheit, Pluralismus, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Minderheitenschutz sind der "unhintergehbare Kern" der Demokratie - so steht es im 16. Kinder- und Jugendbericht. Er ist am 11. November 2020 vorgelegt worden. Der Bericht schildert die steigenden Herausforderungen für die Demokratie und die politische Bildung.
Die AGJ-Fachtagung markierte den Auftakt des fachpolitischen Austauschs über die Erkenntnisse und Empfehlungen des 16. Kinder- und Jugendberichts.